10. bis 17. Juni
Pfingstrunst des Rennsteigvereins 1896 e.V. von Hörschel nach Blankenstein - Bilder einer Runst
Die Frage, warum man etwas Ungewöhnliches unternimmt,
stellt sich gar nicht.
Die Begründung könnte ganz einfach die Lust am großen Abenteuer sein.
(Heinrich Harrer)
Traditionell nach den Regeln der Runstordnung führte der Rennsteigverein 1896 e.V. seine Pfingstrunst, die 152. Runst, von Hörschel nach Blankenstein unter der Führung von Lutz Hähner durch.
Zur Abendsippung am 10. Juni trafen sich 20 Renner im Gasthaus "Tor zum Rennsteig" in geselliger Runde. Dort stellten wir uns vor und jeder von uns erhielt eine Aufgabe, für die er während der Runst in den folgenden Tagen verantwortlich war.
Besuch erhielten wir am Abend von Mitgliedern der Ortsgruppe Hörschel.
1. Tag, 11. Juni: Hörschel bis Ascherbrück, 19 km, Gehzeit 7 Stunden 30 Minuten
Das obligatorische Foto in Hörschel am Werraufer. Von hier aus trägt jeder einen kleinen Stein bis hin zum Ende der Runst, in diesem Jahr bis zur Selbitz nach Blankenstein
...und los geht es
nach dem Heimatblick auf Neuenhof und dem Gonnermannseck erreichten wir den Großen Eichelberg mit einer fantastischen Rundumsicht auf das Eisenacher Umland
Am Blick auf Rangenhof ist die dort aufgestellte Bank in einem derart desolaten Zustand, dass sie erneuert werden muss. Eine entsprechende Meldung erstatte ich noch vor Ort an die zuständige Stelle.
Blick auf Clausberg
Vachaer Stein, Rast- und Wanderparkplatz nach dem Übergang über die Bundesstraße B84, hier stand eine Schutzhütte, die ebenfalls sanierungsbedürftig war. Man hat sich entschlossen, die Hütte ersatzlos abzureißen und eine überdachte Sitzgruppe aufzustellen.
Ein umgestürzter Baum versperrt den Rennsteig am Ruppertskopf, auch das wurde sofort gemeldet, damit das Hindernis zügig beseitigt wird.
Bei der Wilden Sau werden traditionsgemäß in der Laufrichtung Hörschel-Blankenstein die Jungrenner zu Altrenneranwärtern befördert.
Im Geburtsjahr von Martin Luther 1483 wurde auch das Sühnekreuz "Wilde Sau" errichtet (halbe 8 verkörpert die 4). In diesem Jahr soll ein Bediensteter des weimarischen Herzogs von einem Wildschwein so attakiert worden sein, dass er auf dem Rücken des Wildschweines zu sitzen kam. Ein Knecht, der helfen wollte, durchbohrte mit seinem Speer anstatt der Wildsau, den Herren. Sofern die Überlieferung aus den Schriften von 1720 und 1754.
Der Name im Querbalken lautet: Balthasar Rodecher.
Für die Hohe Sonne gibt es neue Pläne, wahrscheinlich muss das Gebäude abgerissen werden. Ein Ersatzneubau soll an Stelle des verfallenen Gebäudes errichtet werden, der Gastronomie, Beherbergung und Imbiss vereinen soll.
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Am Abstieg zur Drachenschlucht erhielten wir Besuch von Mitgliedern der Ortsgruppe Hainich-Rennstieg, die uns liebevoll mit Getränken und einer leckeren Suppe versorgten, wofür wir uns ganz herzlich bedanken möchten, denn gerade von solchen Traditionen lebt die Vereinsarbeit und verbindet die Mitglieder zu einem Team auf das man sich verlassen kann.
nach dem Abzweig nach Wilhelmsthal
Walter unser "Signäler" bläst zum Aufbruch
Zollstock, hier treffen wir auf Wanderfreunde der Ruhlaer Ortsgruppe, die uns am Nachmittag mit Getränken und Snacks verwöhnten.
Ascherbrück unser Tagesziel ist erreicht. Das schöne Wetter lädt zur Rast im Biergarten ein.
Einen Trinkspruch für unsere Runst fanden wir zwar schon gleich zum Beginn der Runst, weil er aber so schön ist, möchte ich ihn an dieser Stelle einfügen:
Prost, Prost, Prösterchen
Im Bier sind Kalorien!
Prost, Prost, Prösterchen
Der Schaps ist Medizin!
Prost, Prost, Prösterchen
Im Wein ist Sonnenschein!
Prost, Prost, Prösterchen
Hinein, hinein, hinein!
2. Tag, 12. Juni: Ascherbrück bis Spießberghaus, 20,8 km, Gehzeit 9 Stunden, 35 Minuten
Am Morgen vor der Wanderung würdigen wir noch die Leistungen der beiden Rennsteigpioniere Luise Gerbing und Johannes Bühring bei den beiden Gedenksteinen auf dem Gelände von Ascherbrück.
Beim Ruhlaer Häuschen trifft der Sallmannshäuser Rennsteig auf dem Plänckner'schen Rennsteig, hier verläuft auch der Wanderweg vom Rennsteig zum Rhein im Verlauf des Sallmannshäuser Rennsteiges.
Der Triniusblick oberhalb der Schlauchtalwiesen ist längst zugewachsen. Geblieben ist die schöne Rast, an welcher auch August Trinius gerne verweilte.
Im Auftrag von Gottlob König wurde hier oben an der Vogelheide wissenschaftlich fundierter Waldbau betrieben, alleine die Jahreszahl 1750 dürfte hier nicht der Realität entsprechen, da Gottlob König erst 1779 geboren wurde und frühestens um 1800 forstlich "aktiv" wurde.
der Nebestein, ca. 50 m nördlich des Rennsteiges
Am Glöckner, dem Ehrenmal des Rennsteigvereins, geteilt in eine östliche und westliche Felsgruppe, aus Ruhlaer Granit.
In der Mitte beider Felsgruppen südlich vom Weg befindet sich der Gedenkstein an den Ruhlaer Pfarrer Lothar Koch (LK), dem Begründer des Ehrenmales im Jahre 1922, das große "M" steht für seine Tochter Maria.
Die östliche Gruppe ist vor allem der Leistung des Oberforstrates Gottlob König gewidmet, der sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit wissenschaftlichem Waldbau befasste. Wir stehen hier vor der sogenannten "Rennsteigsphinx", mit der Aufschrift "1813 wurde hier gepflanzt für 1871", eingehauen von Königs Forstschülern, deren Namen (Anfangsbuchstaben) an einem unterhalb der "Sphinx" stehenden Felsen angebracht sind.
Das Scheffeldenkmal bei der Waldbaude Großer Weißenberg, hier zweigt auch der Brückner-Rennsteig nach Breitungen ab.
Mängel, auf die wir schon bei der Herbstrunst und teilweise auch bei der Sommerrunst 2022 hingewiesen haben, die noch nicht beseitigt worden sind. Durch die Holzlagerung direkt an einem nach Denkmalrecht geschützten Grenzstein, könnte dieser beim Abtransport des Holzes beschädigt oder sogar zerstört werden.
Der Forst ist der Meinung , dass man Steine durch Farbschmierereien sichtbar machen müsste, vereinbart war aber die Kennzeichnung durch einen Beipfahl.
Hier befand sich vor einigen Jahren noch eine Waldfläche, die in der Folge dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen ist.
Der Viehhutstein von 1528, Holzstapel, Gefahr für den Stein bereits seit mindestens 1 Jahr.
Grenzstein Nr. 32 von 1772, Nähe Brotteroder Hütte, gleiche Situation
Auf dem Großen Inselsberg, bis auf den Imbiss am Gipfel eine gastronomische Wüstenlandschaft mit nicht absehbarem Ende. Die Anliegergemeinden Tabarz im Norden und Brotterode im Süden haben große Pläne mit dem Berggipfel, fernab jeder Realität, sind aber nicht in der Lage, ein Minimum an gastronomischer Infrastruktur zu generieren.
Bei Wegebauarbeiten herausgerissen und nicht wieder gesetzt, Grenzstein Nr. 66 bon 1845 am Treppenaufstieg zum Gasthof Stöhr, wird bei der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landratsamtes Gotha zur Anzeige gebracht.
Herberge "Zur Rose", ehemals Haus "Reitstein" hat wieder geöffnet, ein Besuch lohnt sich
markante Bäume am Trockenbergaufstieg
Rastplatz vor dem Anstieg zum Spießberg
das Tagesziel "Spießberghaus" ist erreicht, wie gewohnt mit einer vorzüglichen Bewirtung
3. Tag, 13. Juni: Spießberghaus bis Oberhof (Stein 16) 23,3 km, Gehzeit 8 Stunden, 20 Minuten
Moosbedeckt, das Dach der Schutzhütte "Am Kreuz"
Die anhaltende Trockenheit zeigt Spuren, Oberer Pirschhauskopf
Durch Forstarbeiten im Schmalkalder Stadtwald kurz vor dem Nägelstedter Girn wurde hier wahrscheinlich ein Stein zerstört und die Spuren beseitigt. Zur Sommerrunst 2022 war er noch vorhanden, bei der anschließenden Herbstrunst 2022 fehlte er schon, eine entsprechende Vorortbeschwerde im Herbst 2022 blieb ohne Erfolg.
Durch forstliche Wegebauarbeiten zerstörter Grenzstein Nr. 32 am Glasberg/ Hohe Leite, ebenfalls 2022 angezeigt, keine Aktivität.
Der sogenannte "Dambacher" Forstgrenzstein von 1735 an der Alten Ausspanne wurde kontrolliert.
Schutzhütte Alte Ausspanne
Grenzstein Nr. 40, einer von wenigen Wappensteinen im Grenzabschnitt zwischen dem Hangweg und Gustav-Freytag-Stein
Wegeschäden, verursacht durch Starkregen und Schneeschmelze, zwischen Sperrhügel und Schmalkalder Loibe.
Stein Nr. 102 auf der Schmalkalder Loibe
Stein Nr. 121 am Oberlautenberg wurde 2022 bei forstlichen Wegebauarbeiten umgedrückt, aber zwischenzeitlich wieder aufgerichtet.
Am ehemaligen Dreiherrenstein, dem "Gustav- Freytag- Stein"
Gustav Freytag lebte von 1816 bis 1895. Er war politisch-historischer Literat. Der Name des Steines wurde um 1900 vom Rennsteigverein vorgeschlagen, da in Freytags Roman "Die Ahnen" u.a. das Gebiet um den Sagenberg Donnershauk (893 m) zum Hauptschauplatz wurde:
" Am heiligen Walde nahe dem Gipfel, welcher den Opferstein des Donners trägt",
lässt der Dichter den Sorbenhäuptling Ratiz seine letzte Rast vor dem Kampf mit Ingraban suchen.
2009 setzte der Verein für Schmalkaldische Geschichte und Landeskunde einen neuen Stein nach meinen umfangreichen Recherchen zum Aussehen des ehemaligen Steines, der um 1939/ 40 verloren gegangen ist. Den Sockel hat ein Messtrupp des Katasteramtes Hildburghausen bei Vermessungsarbeiten in Vorbereitung einer Luftbildaufnahme am 11.06.2006 gefunden.
Die Initialen am Stein bedeuten:
- H1: Hessen Nr. 1..(71)
- G: Amt Georgenthal
- S: Amt Schwarzwald
Von 1547 bis 1554 war der Vorgängergrenzstein Dreiherrenstein zwischen der Landgrafschaft Hessen (Herrschaft Schmalkalden), dem sächsisch- ernestinischen Amt Schwarzwald und dem sächsisch- albertinischen Amt Georgenthal
Kaffee, Kuchen und ein Geschenk für unseren Wanderführer Lutz, er hat heute Geburtstag.
Schäden am Dach der Schutzhütte am Grenzadler, Anzeige erfolgte noch vor Ort.
Durch einen notwendigen Gasleitungsbau zwischen dem Rondell und dem Grenzadler kommt es zu temporären Umleitungen, die aus Sicherheitsgründen notwendig sind. Die Maßnahmen wurden im Rahmen einer Bauanlaufberatung (s. 17. April 2023, Chronik), bei welcher ich anwesend war, abgesprochen. Die Forderungen des Rennsteigvereins wurden umgesetzt. Die Maßnahme soll 2024 abgeschlossen werden.
Das Tagesziel "Waldschlösschen" in Oberhof unter neuer internationaler Führung ist erreicht.
Vom Hausherren des Waldschlösschens Junwang Zhao für unser Geburtstagskind "Jungrentner" Lutz - "Altrentner" wird er erst mit dem Erhalt des Rentenbescheides und der 1. Rente - "Altrentner" deshalb, weil man beim Anblick der Rentenhöhe ziemlich alt aussieht, eine extra Taufe ist dafür nicht notwendig.
Blick auf Oberhof vom Hotelzimmer aus
4. Tag, 14. Juni: Oberhof, Stein 16 bis Neustadt am Rennsteig, 26,3 km, Gehzeit 9 Stunden, 30 Minuten
Am Rondell erwarten wir die Runstbegleitung der Ortsgruppe Suhl. Etwas später am Tag schloss sich auch Altrenner "Druse", Willi Lehmann aus Ilmenau, unserer Wandergruppe an und begleitete uns bis Neustadt am Rennsteig.
der Wegweiser an der Suhler Ausspanne müsste erneuert werden, Anzeige erfolgt
Auch der Aufstieg zur Plänckners Aussicht sollte wegen der Unfallgefahr schon seit 2 Jahren repariert werden, bisher noch nicht erfolgt.
Pausenversorgung durch die Ortsgruppe Suhl
die Grazien unserer Runst an ihrer Hütte
Wieder Gefahr für die denkmalgeschützten Grenzsteine durch unsachgemäße Holzlagerung, Anzeige erfolgt.
Auch Bänke sind davon betroffen, die Aufnahmen stammen vom Burgberg bei Neustadt am Rennsteig.
Stein 130 auf dem Burgberg bei Forstarbeiten umgefahren
Das Tagesziel Hotel Hubertus in Neustadt am Rennsteig ist erreicht.
5. Tag, 15. Juni: Neustadt am Rennsteig bis Limbach, 21,5 km, Gehzeit 9 Stunden, 25 Minuten
Nach dem Runstgesang am Morgen besichtigten wir noch das Rennsteig-Museum des Thüringer Rennsteigvereins Neustadt am Rennsteig e.V., einem weiteren eigenständigen Rennsteigverein neben dem Rennsteigverein 1896 e.V.
neue originelle Bushaltestelle, errichtet in Privatinitiative auf der Straßenkreuzung in Kahlert
Aufgrund einer erhöhten Waldbrandstufe und aufgrund denkmalschutzrechtlicher Gründe forderte ich den Fahrzeugbesitzer auf, sein Wohnmobil auf den keine 50 m entfernt liegenden Parkplatz "Hoher Stock" abzustellen. Die Familie übernachtete im Fahrzeug, das direkt auf dem Rennsteig abgestellt war.
erneuerungswürdige Bank am Laßmannstein, Anzeige erfolgt
Die Folgen der Trockenheit. Die Forderung nach Nachhaltigkeit kommt zu spät, durch jahrelangen Raubbau am Wald hat der Forst den jetzigen Waldzustand selbst zu verantworten.
Durch den frühen Tod von Stephan Heinz ist die Triniusbaude zur Zeit geschlossen, jedoch gibt es bereits Nachfolger, die momentan die Baude umbauen.
Huldigung des Wirkens von August Trinius am Triniusstein
Eine Unsitte mit Privatfahrzeugen über den Rennsteig zu fahren, 20 m weiter nördlich verläuft der Fahrweg, Masserberg.
Einkehr in der Turmbaude bei Masserberg
wieder Holzablagerung neben einem historischen Grenzstein auf dem Eselsberg
Eisfelder Ausspanne, Schwarzburger Meilenstein
Im Juli 2010 wurde vom Ing. Büro für Steinsanierung und Denkmalpflege ISD Erfurt ein Gutachten über den Zustand des Meilensteines erstellt, für das ich mit der Bereitstellung von historischen Fotos und Archivunterlagen zuarbeitete. Die Bauausführung zur umfassenden Sanierung erfolgte durch die Firma Trümper GbR aus Sachsenbrunn. Mit einem Festakt wurde der sanierte Stein am 16. August 2011 eingeweiht. Insgesamt stehen am Rennsteig 3 solcher Meilensteine (Limbach, Neuhaus am Rennweg). Die beiden anderen Steine müssen noch saniert werden.
An der Eisfelder Ausspanne erhielten wir Besuch von Lothar Ost, Mitglied im Rennsteigverein, Ortsgruppe Hainich-Rennstieg und Altrenner. Er begleitete uns bis nach Friedrichshöhe.
Auch die Tafel am Germarstein benötigt eine Verjüngungskur.
Absperrung wegen Forstarbeiten zwischen Pechleite und Schweinsbergforststein vor Friedrichshöhe, Umleitung über den Forstweg unmittelbar südlich vom Rennsteig.
Rechtzeitig zum Nachmittagskaffee erreichten wir Friedrichshöhe.
Pension "Rennsteig"
Wir legten unser Tagesgepäck ab und wanderten nach der Kaffeepause noch bis Limbach, dort holte uns der Bus ab und brachte uns zurück nach Friedrichshöhe.
zwischen Friedrichshöhe und Limbach
Traditionell: 1/2 m Bratwurst vom Feinsten
"Stadel" in Friedrichshöhe
6. Tag, 16. Juni: Limbach bis Steinbach am Wald, 29,6 km, Gehzeit 10 Stunden
Morgens fuhren wir wieder mit dem Bus nach Limbach, wo unsere heutige Etappe begann.
Zu Beginn besichtigten einige Runstteilnehmer die Greiner-Gruft.
Die Gruft wurde von den Söhnen Gotthelf Greiners, der von 1732 bis 1797 lebte, angelegt. Greiner wurde in Steinheid bestattet.
Es entstand ein Obelisk aus Eisengußplatten auf einem Sandsteinsockel, dahinter dann 1831 und 1839 die Gruftanlage (unten Gruft, oben Gedenkraum). Bei der Anlage handelt es sich um das älteste neugotische Gebäude Südthüringens, das außerhalb des herzoglichen Hofes entstand, Zwischen 1992 und 2013 wurde die Anlage umfassend saniert.
Gotthelf Greiner galt als Erfinder des Thüringer Porzellans und Mitbegründer einer daraus florierenden Porzellanindustrie in Südthüringen.
schlecht gesicherte Baustelle beim Sandwieschen
Flurort Sandwieschen, gekennzeichnet durch den Gasleitungsneubau
An dieser Stelle etwas weiter unterhalb im herzoglichen Forst soll der Sage nach der Räuber Bilbert sein Unwesen getrieben haben:
Der Bilbert
Aus: Constantin Kümpel: Bei den Goldsuchern. Ein kulturhistorisches Bild aus Thüringens Vorzeit. Verlag G. Neuenhahn. Jena 1927. Seite 191-192.
In fernen Landen lebte einst ein hochbetagtes Ehepaar. Es hatte 8 Kinder. Sieben davon waren recht brav und daher bei allen Leuten gerne gesehen und wohlgelitten. Das achte Kind – wir wollen es Dietrich nennen – war ein Tunichtgut. Alle Ermahnungen der Eltern und Geschwister reichten nicht aus, den Knaben vom Verderben zu retten. Grausam und herzlos gegen die Tiere, scham- und gefühllos gegen seine Kameraden, frech gegen die Eltern und Erwachsenen: das waren die Eigenschaften, auf die er sich etwas einbildete. Die Eltern starben aus Gram, die Geschwister jagten den Bengel endlich aus dem Hause.
Aber die Welt sah anders aus, als er sich einbildete. Weil er die Arbeit scheute, so behielt ihn niemand. Der Hunger trieb ihn zum Diebstahl. Er wurde Gewohnheitsdieb und Einbrecher, Räuber und Todschläger. Niemals gelang es, des Verbrechers habhaft zu werden. Viele Jahre lang war er ein Schrecken allerlei Länder. Die zahllosen Schandtaten, die er beging, zermürbten seine Seele, zuletzt aber auch seinen Körper, so dass er keine Kraft mehr fand, Gewalt anwenden zu können.
Da führten ihn seine Irrwege in die Gegend der „Steinernen Heide“. Er hörte, dass es hier Gold gab. Am Sandberg des Göritztales fand er in den Trümmern der eingestürzten Sandsteinwand eine Höhle. In diese kroch er hinein und überlegte es sich, auf welche Weise er einen Raub ausführen könne, ohne allzu viele Kraft anwenden zu müssen.
Endlich hatte er einen Plan. Sobald es dunkel wurde, zog er einen Draht über den Weg, der viel von Handelsleuten begangen wurde. In der Höhle war dieser Draht mit einer Klingel versehen. Wenn nun jemand des Weges kam und an den Draht stieß, so kam er zu Fall. Dabei klingelte es aber in der Höhle. Dietrich sprang dann herbei und raubte den Gestürzten aus, noch ehe er recht zur Besinnung kam.
Diese Überfälle glückten viele Wochen lang und niemand auf der „Steinernen Heide“ getraute sich mehr, den gefährlichen Weg zu gehen. Da fielen die Leute in der bedrohlichen Gegend auf die Knie und baten Gott in ihrer Not, sie von dem Scheusal zu erlösen. Und Gott half.
In der Nacht erhob sich ein furchtbarer Sturm und trieb über der „Steinernen Heide“ alle Gewitterwolken zusammen. Ununterbrochen fielen feurige Schlangen vom Himmel. Der Regen goss in Strömen und alle Leute glaubten, die Welt gehe unter. Ein gewaltiger Blitz schlug in den Sandberg, warf die Steinblöcke durcheinander und versperrte Dietrich den Ausweg. In die Höhle aber strömte das Wasser und bereitete dem Unhold endlich den Tod. Der Brunnen aber, der unten am Sandberg quillt, heißt heute der Bilbertsbrunnen. An ihm heftet der Glaube, dass sein Wasser von allen Gebresten des Körpers befreie, wie Gott über ihm einst die „Steinerne Heide“ von einem Schrecken erlöst habe.
Neue Skulptur am Rennsteig bei Igelshieb, leider schon wieder verunstaltet durch unverbesserliche Vandalen, wurde angezeigt.
originelle Bank in der Nähe der "Kalten Küche"
Die Jubelttanne beim ehemaligen Waldhaus Weidmannsheil wird im Wachstum durch die in der Umgebung stehenden Laubbäume behindert. Hier müsste eine andere Lösung in Bezug auf den Standort gefunden werden, da der Baum so nicht weiter wachsen kann.
Tagesziel in Steinbach am Wald erreicht
Das Hotel "Rennsteig" bietet nur noch Übernachtung mit Frühstück an. Zum Abendessen mussten wir in die "Fichtenstuben" im Freizeitzentrum ausweichen. Diese Gaststätte wird in naher Zukunft ebenfalls schließen. Sollte dort kein Nachfolger für die Gaststätte gefunden werden, gäbe es für zukünftige Runsten Probleme, die eine Neuplanung des Runstablaufes im östlichen Rennsteigbereich erfordern.
7. Tag, 17. Juni: Steinbach am Wald bis Blankenstein, 28,8 km, Gehzeit 10 Stunden, 15 Minuten
Am Kurfürstenstein werden in dieser Laufrichtung die Altrenneranwärter zum Altrenner befördert.
Verschlissenes Schild am Ortseingang von Brennersgrün, beseitigen oder erneuern, Anzeige erfolgt.
Schild ist nicht mehr aktuell, sollte schon seit mehreren Jahren entfernt werden, Brennersgrün.
Falsche Markierung, hier auf der Straße in Richtung Tschirn, nach dem Brennersgrüner Friedhof verlief zwar ursprünglich der Rennsteig, er wurde aber weiter östlich in den Wald verlegt, Beseitigung weißes R, angezeigt.
sanierungsbedürftige Schutzhütte "Meiler" auf der Hohen Tanne, bereits auch mehrfach angemahnt
Bauarbeiten am Rennsteig bei Grumbach ohne denkmalschutzrechtliche Genehmigung und Beteiligung des Rennsteigvereins im Rahmen der Anhörung der Träger öffentlicher Belange, Anzeige erfolgt.
Der Kranz für unseren Wanderführer Lutz ist fertig, wieder einmal hat er erfolgreich eine seiner vielen Runsten als Wanderführer über den Rennsteig geführt.
An den 3 Rennsteigeichen bekommt er feierlich den Kranz überreicht, den er stolz hinunter zur Selbitz in Blankenstein trägt.
Noch ein Gruppenfoto am Steinernen Rennsteigwanderer in Blankenstein.
Am Tag unserer Ankunft in Blankenstein war auch der Abschluss des Rennsteigstaffellaufes.
Der Kranz wird dem Lauf der Selbitz übergeben.
Halali!
Die Runst ist aus!
Wir fahren als Altrenner nun nach Haus.
Doch im Herzen lebt weiter des Rennsteigs Geist,
der uns alle zusammen schweißt,
der uns die Liebe zum Wald erhält,
bis einst die Welt zusammenfällt.
Wandern ist wirklich eine Kunst!
Gut Runst!
(Julius Kober)