Neue Schutzhütte am Ruhlaer Häuschen
Die bisherige Hütte wurde von einem umstürzenden Baum derart beschädigt, dass sich ThüringenForst kurzerhand entschloss, die alte Hütte abzureißen und eine neue Hütte zu errichten. Die notwendigen Arbeiten dazu wurden vom Forstamt Marksuhl ausgeführt.
It is home.
Wanderführer war Lutz Hähner.
und dort in die Werra geworfen werden.
Mängelbeseitigung dringend erforderlich, da der Wanderer auf diesem Streckenabschnitt einer erhöhten Verkehrsbelastung ausgesetzt ist.
Auch Eichenholz hält nicht ewig, aber wenigstens 10 Jahre hat es seine Dienste getan.
Fazit:
Bei schönem Wetter wurde diese Etappe gemeistert. Abends kehrten wir wieder im Culinarium Atmosphera ein und ließen den Tag ausklingen. Aufgefallen bei dieser Etappe ist, dass eine relativ große Anzahl an Wegweisern, besonders in bewaldeten Flächen, erneuerungsbedürftig ist. Diese Wegweiser sollten dringend nach den neuen Markierungsrichtlinien erneuert werden. Dabei ist auf dem Gebiet des Freistaates Thüringen mit dem auch hier tätigen Frankenwaldverein eine grundlegende Abstimmung zu treffen, wer für die Markierung zuständig ist. Dazu ist es auch erforderlich, Entfernungsangaben zu überprüfen und die fehlerhaften Angaben auf den Wegweisern des Frankenwaldvereins zu berichtigen.
Das Wetter war uns weiterhin hold.
Zur Mittagsrast kehrten wir im Gasthaus "Rennsteig" in Spechtsbrunn ein, wo wir in gewohnter Weise freundlich empfangen wurden.
Die Etappe verläuft weite Strecken über Asphalt und grob geschotterte Wege. Entlang der Frankenwaldstraße, zwischen Schildwiese und Spechtsbrunn und in den Ortslagen von Ernstthal und Neuhaus am Rennweg bewegt man sich nur auf Asphalt. Auch der Anstieg zum Roten Berg, zur Clemens-Major-Hütte, ist durch den groben Schotterbelag nicht gerade wanderfreundlich. Hinzu kommen noch die erheblichen Forstschäden durch den Borkenkäferbefall auf dieser Strecke.
04. September, 5. Tag: Oberhof/Rondell - Spießberghaus, 24,2 km, Laufzeit: 8,5 Stunden
Der Morgen erwacht über Oberhof
Runstgesang am Morgen, Rondell
Vorboten eines kurzen Regengusses
Großer Inselsberg
Waldbaude "Dreiherrnstein" am Großen Weißenberg
Die Abstimmung der Öffnungszeiten der Gaststätten am Weg könnten trotz bekannter Versorgungsschwierigkeiten besser gelöst werden.
Blick zur Wartburg, Wilde Sau
Traditionelle Kür der neuen Altrenner am Kreuz "Wilde Sau"
Ein Kranz für unseren Wanderführer Lutz Hähner, persönlich gebunden von seiner Frau Susanne
Feierliche Überreichung des Kranzes am "Gonnermann's Eck"
Runstabschluss am Werraufer in Hörschel
Wir nähern uns dem ersehnten Ziel am Werraufer in Hörschel. Eine schöne Zeit war es wieder gemeinsam am Rennsteig. Neue Freunde kennengelernt, alte Freundschaften wieder aufgefrischt. Wir denken, dass wir mit solchen Wanderungen nicht unwesentlich dazu beitragen, den Tourismus in Thüringen auf einer Art und Weise zu bereichern, wie sie in Thüringen nicht allzu verbreitet ist. Es ist eine vom Verein geführte Wanderung mit Wanderführern, die mit Sachkenntnis die Wanderer über einer Strecke von 169,3km über den Kamm des Thüringer Waldes führen und den Wanderern dabei auf einer kurzweiligen Art und Weise geschichtliche Kenntnisse über eine durchaus liebenswerte Region vermitteln. Wir wandern gemeinsam los und kommen gemeinsam an, betonte einmal unser Altrenner Willi Lehman.
So wollen wir es auch zukünftig halten und freuen uns schon auf neue Wanderungen in den folgenden Jahren.
In diesem Sinne:
Gut Runst
14. August
Heute teilte mir Thomas Lemke von ThüringenForst mit, dass mit dem Ersatzneubau der Schutzhütte am Forstort "Ruhlaer Häuschen" durch das Forstamt Marksuhl begonnen wurde. Die Hütte soll bis spätestens Ende Oktober 2024 fertiggestellt sein. Auch hier ein herzliches Dankschön an die Forstamtsmitarbeiter.
Prospekt des Betreibers
Vorerst gelten eingeschränkte Öffnungszeiten jeweils von Donnerstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr, mit einem eingeschränkten Angebot.
29./ 30. Juli
Die bekannte Schutzhütte am Wegekreuz "Ruhlaer Häuschen" wurde vom Forstamt Marksuhl abgerissen, weil sie durch einen umgestürzten Baum beschädigt wurde, teilte uns der Ruhlaer Vereins- und Wanderfreund Tilo Freiboth mit und stellte uns Fotos zur Verfügung, die den Abriss dokumentieren. Wir werden darüber informieren, ob und wann am Standort eine Ersatzhütte errichtet wird. Die Schutzhütte wurde ursprünglich im August 1995 an diesem Platz in Blockbauweise errichtet.
06. Juli
Das 24. Schneekopftreffen verbunden mit einem Schneekopflauf findet an diesem Tag statt. Im Laufe des späten Vormittags füllte sich der Platz immer mehr. Die ersten Wandergruppen, die den Schneekopf von allen Seiten bezwangen, trafen ein. Auch die Läufer, die den Berg in 2 sportlichen Varianten bezwangen, kamen in das Ziel.
Leider hat die Neue Gehlberger Hütte nicht geöffnet. Der Flair vergangener Jahre hat nach meinem Eindruck etwas gelitten.
Trotzdem war es ein schönes Erlebnis, hat man doch dort oben auf dem Gipfel wieder Wanderfreunde getroffen, die man schon lange nicht mehr gesehen hat.
Nachfolgend einige Bilder von Schneekopftreffen:
18. Juni
In Absprache mit Herrn Wirth veröffentliche ich seinen Brief an den Präsidenten des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege vom 18. Juni 2024. Es ist ein Beispiel dafür, dass das Handeln oder Nichthandeln der Denkmalschutzbehörden auch von weiteren Bürgern kritisch betrachtet wird und es eigentlich an der Zeit ist, dass man seitens der Behörde auf die Probleme der Bürger eingeht, wenn sie schon Hilfe anbieten.
09. bis 15. Juni
154. Pfingstrunst des Rennsteigvereins 1896 e.V. von Blankenstein bis Hörschel
Was der Rennsteig mir war, können sie sich wohl denken.
Er war mir Erlösung von aller Arbeit...
Pfingstmorgen, Buchenwald, Thüringen, Frohsinn und alle Menschen verstehen,
das hat mich den Rennsteigverein schätzen gelernt.
(Bruno von Germar)
Zur 154. offiziellen Runst des Rennsteigvereins 1896 e.V. seit 1991 trafen sich in Steinbach am Wald 13 Altrenner und 2 Jungrenner im Hotel "Rennsteig". Eine Rennerin sagte gesundheitsbedingt ab.
Unsere Runst war Bruno von Germar gewidmet, dessen Todestag, der 02. Januar 1924, sich zum 100. mal jährte.
Bereits vor Beginn der Runst mussten wir bei unseren Planungen feststellen, dass die Organisation einer Runst immer komplizierter wird und der Weg bis hin nach Hörschel buchstäblich mit zahlreichen Hindernissen versehen ist, deren Ursachen offensichtlich in einem politischen Unvermögen der Regierenden zu suchen und dort auch zu Hauf zu finden sind. Doch dazu mehr im Verlauf des bildhaften Berichtes zur diesjährigen Pfingstrunst.
08. Juni
Am Abend nach der Ankunft aller Teilnehmer, gingen wir gemeinsam in das neu eröffnete "Culinarium Atmosphera", dem Nachfolger der ehemaligen "Fichtenstuben" im Freizeitzentrum der Marktgemeinde Steinbach am Wald, das am 23.05.2024 neu eröffnete. Exakt an diesem Tag bestellte ich für unsere Runstgruppe die Plätze. Angeboten wird zur Mittagszeit fränkische Küche und zum Abendbrot mediterrane Küche. Aus der Sicht der Runstteilnehmer können wir diese gastronomische Einrichtung weiterempfehlen.
Wieder ins Hotel zurückgekommen saßen wir noch einige Zeit beisammen und unterhielten uns. Eine gute Zeit, um neue Runstteilnehmer kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen.
09. Juni, 1. Tag: Blankenstein - Steinbach am Wald, 28,8 km, Laufzeit 10 Stunden
Nach der Runsteröffnug auf dem Selbitzplatz am Wanderdrehkreuz liefen wir ohne großen Aufenthalt los, bis an den Bahnübergang in Blankenstein. Dort versperrte uns ein Stahlgeländer die weitere Benutzung des per Gesetz unter Denkmalschutz gestellten Rennsteigverlaufes. Hier wurden seitens der Deutschen Bahn Baumaßnahmen durchgeführt, die im Gegensatz zu getroffenen Absprachen mit der Gemeindeverwaltung stehen, eine ungehinderte Begehung des Rennsteiges, so wie er unter Denkmalschutz gestellt wurde, zu gewährleisten .
Eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung zur Baumaßnahme wurde unter dem AZ 00649-2012-23 am 25.07.2012 vom Landratsamt des Saale-Orla-Kreises nach Anhörung der Fachbehörde in Erfurt erteilt. Begründet wurde die Baumaßnahme mit einem gestiegenen Verkehrsaufkommen und einer damit verbundenen Unfallgefahr für Fußgänger und Radfahrer.
Trotzdem vergingen zwischen der Erstellung der Bauunterlagen und dem Baubeginn mehr als 10 Jahre - und übrigens: über 100 Jahre vorher gab es offenbar keine Verkehrsprobleme, denn so lange ist der ursprüngliche Verlauf vor der Veränderung schon in Benutzung.
Das obligatorische Foto am Steinernen Wanderer in Blankenstein
Kurz nach Absang ist der angelegte "Rennsteigpfad" rechts neben der Straße auf einer Länge von 50 m mit Holzstapeln versperrt, eine gefährliche Aktion, da die Wanderer dadurch auf einem unübersichtlichen kurvenreichen Gefällestück der Straße nach Kießling laufen müssen.
erneuerungsbedürftiger Wegweiser am Weg nach Titschendorf kurz vor Rodacherbrunn
Zur Mittagsrast kehrten wir wieder im "MaReile" ein. Schön, dass hier wieder geöffnet ist.
Umgestürzte Bäume, wie hier am Anstieg zur Hohen Tanne werden von uns dierkt an den Regionalverbund gemeldet, damit die Beseitigung veranlasst werden kann, was in der Regel auch immer unproblematisch abgewickelt wird.
Schutzhütte "Meiler" Hohe Tanne, die Unvollendete
Am Westabstieg "Hohe Tanne" befindet sich der Abzweig des historischen Rennsteigverlaufes, wie ihn Hertel und Bühring noch gelaufen sind. Der jetzige Rennsteig zweigt, wie auf dem Foto ersichtlich, nach links ab. An dieser Stelle ist es notwendig, neue Richtungswegweiser aufzustellen, da die weißen "Mareile" wegen Holzeinschlag nicht mehr vorhanden sind.
Der Gasthof in Brennersgrün (ehemals: "Zum Grünen Wald") hat zeitweise wieder geöffnet. Da es momentan noch an Personal mangelt, hat sich der neue Betreiber, Alexander Farinato, der auch die Pizzeria in Grumbach betreibt, entschlossen, vorerst nur dann zu öffnen, wenn ihm Personal zur Verfügung steht. Eine Voranmeldung sollte in jedem Fall erfolgen. Das Haus beherbergt das Bistro "Sentiero" und Fremdenzimmer.
Telefon: 036652 169816
Mobil: 0152 53572544
Mail: brennersgruen(at)sentiero-rennsteig.de
Am Kurfürstenstein wurden unsere beiden "Jungrenner" Hannelore und Stefan nach alter Tradition zu "Altrenneranwärtern" befördert.
Der Sinn des Entfernens der Tischplatte und der Sitzauflage hat sich uns nicht erschlossen. Nun hoffen wir auf eine Antwort vom Regionalverbund, der von uns eine Anfrage erhielt.
Standort: Vor der Straßenquerung Ziegelhütte, Nähe Windrad.
Den Abend ließen wir wieder im Restaurant "Culinarium Atmosphera" bei einem mediterranen Menü ausklingen.
10. Juli, 2. Tag: Steinbach am Wald - Limbach, 29,6 km, Laufzeit 10 Stunden
Die treue Seele der Runst, immer da, wenn sie gebraucht wurde, unsere Marketenderin Sylvia beim Verladen des Gepäckes in ihren Ford-Bus, der auf den Namen "Oskar" hört (auch im Internet).
Kurze Gedenkzeit an den Erinnerungssteinen für Kober und Jubelt, zwei der wenigen Relikte, die noch von der Gründungsstätte des Rennsteigvereins 1896 e.V. erhalten geblieben sind.
Der bayerische Anteil vom Rennsteig: Asphalt, Asphalt, Asphalt
Kurze Rast an der Schildwiese, leider nur sehr sporadische Öffnungszeiten
Waldrodung der schlimmsten Art an der Schleifenwiese. Durch die radikale Abholzung des Glashügels kann es zu Verwechslungen des Rennsteiges mit dem Verlauf des Glashüttenweges kommen. Beide müssen nach Abschluss der Forstarbeiten neu markiert werden. Vorab sollte aber wenigstens eine Richtungsweisung für den Rennsteigverlauf angebracht werden.
Rennsteig: linker Weg, Glashüttenweg: mittig bergauf
Nähe Kalte Küche
Wintersportehrenmal an der Straße von Ernstthal nach Piesau in guter Pflege
Schäden am Dach der Schutzhütte gegenüber vom Ehrenmal, bedürfen einer Reparatur noch vor dem Wintereinbruch 2024
Scheinbar noch intakter Fichtenbestand bei Ernstthal, Beim genaueren Hinschauen erkennt man aber, dass auch dieser Bestand bereits vom Borkenkäfer befallen ist.
Rast mit fruchtigen Erfrischungen in Igelshieb an der "Kustel" am Ende der Ernst-Moritz-Arndt-Straße
Im gesamten Neuhäuser Raum kann man eine vorbildliche Pflege der Grenzsteinstandorte beobachten. Freischneiden und Sicherung durch einen Markierungspfahl tragen wesentlich zum Schutz der Grenzsteine, beispielsweise durch Forstarbeiten, bei. Dieses Beispiel sollte auch in anderen Regionen des Rennsteiges Schule machen. Nicht lange darüber reden, wie es gemacht werden kann, sondern einfach machen. Auf Hilfe der zuständigen Denkmalschutzbehörden kann man ohnehin nicht bauen, da ihr Existenzdasein in Bezug auf den Rennsteig ohnehin nur daraus besteht, darüber nachzugrübeln, für was sie nicht zuständig sind.
Eine Baumaßnahme, die zwar notwendig für die Region ist, aber durch eine fehlende Wegführung für den Rennsteigwanderer zum Abenteuerparkour wird. Eigentlich ein Fall für das Amt für Arbeitsschutz. Schauplatz: "Am Sandwieschen", Bauherr: "Rennsteigwasser" Neuhaus am Rennweg, Bauobjekt: Wasserhochbehälter. Lösung: Ordentlich gekennzeichnete Umleitung, kurze Wege, hier möglich, für Wanderer während der Bauzeit, Sicherung der Wegeführung, um Betreten der Baustelle zu verhindern (hier ungehinderter Zugang durch offene Tore). Es gab schon seit Beginn der Bauarbeiten Probleme. Bei Runsten im Jahr 2023 mussten die Runstteilnehmer direkt auf dem Rennsteig ausgehobene Gräben, verursacht durch die Bodendenkmalpflege, überwinden , die so gut wie gar nicht abgesperrt waren. Unsere Angebote, mit den Denkmalschutzbehörden zu beraten, wie man den Denkmalschutz am Rennsteig real gestalten kann, wurden nicht beantwortet, oder abgelehnt.
bei der Gedenktafel "Frei ist der Kammweg" sind Pflegemaßnahmen notwendig, der abgebaute Aufsteller "Sandberg" sollte erneuert werden
Reste vom weißen "Mareile"
Schöner, neuer Wegweiser am Limbacher Kreuz mit fehlerhaften und unklaren Entfernungsangaben. Es sollte genau festgelegt werden, auf welchen Standort sich die Entfernungsangabe bezieht (markanter Punkt, Ortseingang, Ortsmitte). Weiterhin wurde hier ein neuer Holzaufsteller verbaut, obwohl bei einer der letzten Beratungen zur Gestaltung von Wegweisern festgelegt wurde, dass zukünftig nur noch Metallrohre verwendet werden.
Der Tagesausklang in Friedrichshöhe war wie bereits bei vorhergehenden Runsten ein kleiner Höhepunkt. Gebratenes vom Grill, dazu leckere Salate, etwas vom Hochprozentigen, etwas vom weniger Hochprozentigen und viel Musik, ließen die Zeit im Pavillion der Pension schnell vergehen.
11. Juni, 3. Tag: Limbach - Neustadt am Rennsteig, 21,5 km, Laufzeit 9 Stunden
Eine gewisse Frische liegt in der Luft, für einen Tag im Juni eigentlich recht ungewöhnlich.
Willi Lehmann, ein altgestandener Renner aus Ilmenau (Rennername: "Druse") begleitete uns von Limbach bis nach Oberhof. 20 mal führte er seit 1991 Runsten über den Rennsteig. Über 30 mal war er den Rennsteig in seiner gesamten Länge schon gelaufen. Er stand uns mit seinen sachkundigen Erklärungen während seiner Begleitung zur Seite.
Wegweiser, die zu Verwechsungen führen, wenn man die Hintergründe der Beschilderung nicht kennt, für einen Wanderer irreführend. In 2 unterschiedlichen Richtungen beträgt die Entfernung zum Dreistromstein 1,3 km. Das Zeichen hinter Dreistromstein deutet auf einen Rundwanderweg hin, von hier aus sind es in beide Richtungen 1,3 km zum Dreistromstein. Weiß das aber jeder Wanderer? Schilder sollten im Ansatz eindeutig sein, das ist hier nicht der Fall - den in "gelb" gehaltenen Hinweis auf "Rundwanderweg" bitte ergänzen.
Die gleiche Situation wie zuvor. Der Wegweiser steht übrigens unmittelbar gegenüber vom Dreistromstein. Hier hatten die Markierer wohl ein unglückliches Händchen, wahrscheinlich auch mit der Anzahl von Wegweisungen an diesem Standort.
Grenzstein Nr. 50 vor der Pechleite. Bleibt nur zu hoffen, dass der Grenzstein bei den andauernden Forstarbeiten der "Klade-Group" nicht verloren geht. Das ist ein lebendiges Beispiel dafür, warum ich anzweifle, dass die Denkmalschutzbehörden die Forstleute vor Beginn der Arbeiten im Wald über den Denkmalschutz am Rennsteig informieren. In den wenigsten Fällen habe ich feststellen können, dass Grenzsteine gesichert werden. Nach Abschluss der Arbeiten wird der Rennsteig zur Transportpiste für Holztransporter umfunktioniert. Für den Wanderer bleibt von der ehemaligen Ursprünglichkeit des Weges nicht mehr viel übrig. Es ist eine Schande, wie hier die jahrzehntelangen Bemühungen der Wandervereine zum Erhalt des Wanderweges Rennsteig durch rücksichtslosen, selbstverschuldeten Raubbau am Wald mit einem Schlag zur Nichte gemacht werden. Da helfen auch keine eilig aufgestellten Plakate, wo versucht wird, sich für das "Elend", das man angerichtet hat, noch zu rechtfertigen.
Charles Darwin, der berühmte Naturforscher sagte einmal:
Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand.
Verstellter Zugang zum Rennsteig am Anstieg zur Pechleite
Am Germarstein auf der Pechleite gedachten wir der Verdienste Bruno von Germars (1873 bis 1924), der als Ausgleich zu seiner militärischen Laufbahn den Rennsteig für sich entdeckte. 1909 bewanderte er den Weg komplett von Hörschel nach Blankenstein. Er war von 1905 bis zu seinem Tode 1924 Mitglied im Rennsteigverein. 1925 wurde am Kiesel auf der Pechleite eine Tafel angebracht, die an Bruno von Germar erinnern sollte.
neue Bank bei Masserberg
Grenzstein Nr. 171 von 1605 auf dem Ersteberg, umgebrochen, war aber bereits vorher locker, mit wenig Aufwand wieder aufrichtbar
Am Triniusstein gedenken wir dem Thüringer Heimatdichter August Trinius
Schwalbenhauptwiese Parkplatz, nach Räumung des Holzlagerplatzes Ausbau zur weiteren Nutzung für forstliche Zwecke
Überall auf den Wiesen zwischen Friedrichshöhe und Neustadt am Rennsteig blüht der Arnika
Teufelsbuche und der Zahn der Zeit
neue Bushaltestelle in Kahlert lädt zur Rast ein
Grillhütte vor Neustadt am Rennsteig. Hier besteht die Möglichkeit der Einrichtung eines Trekkingplatzes für 3 Zelte. Ein Grillplatz ist vorhanden. Südlich der Hütte besteht eine Zufahrtsmöglichkeit. Der Bau und die Unterhaltung einer biologischen Trenntoilette ist ebenfalls möglich.
"Bergfest" im Neustädter "Hubertus". Herwig und seine Frau Christina von der Ortsgruppe Suhl sorgten für die musikalische Unterhaltung. Einen herzlichen Dank an Beide und auch an unseren Ernst, der die Musikanten "auf die Neustadt" begleitete. Zu Gast waren auch Susanne und Lutz Hähner vom Vorstand des Rennsteigvereins.
12. Juni, 4. Tag: Neustadt am Rennsteig - Oberhof, 26,3 km, 9 Stunden 45 Minuten
im Neustädter Park, gegenüber vom Hotel, am Brunnen "Goldener Frosch", begann unsere heutige Tagesetappe nach Oberhof bis zum Stein 16
auch hier vor dem Burgberganstieg wurde der lange Zeit als Holzlagerplatz genutzte Weg für spätere forstliche Aktivitäten ausgebaut
Stein 27 kurz vor der Straßenquerung an der "Alten Landesgrenze" hat ebenfalls bei Forstarbeiten "gelitten". Der zuständige Revierförster hat mich darüber informiert. Auch hier besteht die Möglichkeit durch relativ geringen Aufwand den Grenzstein wieder zu richten.
Gemeinsam überschreiten wir die rechnerische Mitte des Rennsteiges. Der von uns während der Rennsteigvermessung festgelegte Messpunkt ist leider durch den forstlichen Wegebau zuplaniert worden.
eine uralte Buche vor Allzunah
Bei Allzunah, früher auch Franzenshütte, nach dem Glashüttenbesitzer Franz Wenzel, benannt, der hier 1691 eine Glashütte errichten ließ. Weil die Hütte "zu nah" bei den schon bestehenden Hütten von Stützerbach lag, erhielt der Ort später den Namen Allzunah und die Hütte wurde wieder aufgegeben.
Allzunah hatte bis 1965 einen Bahnhof. Hier verkehrte die "Laura-Bahn" von Schmiedefeld nach Frauenwald
Unsere "Grazien" an der Grazienhütte
Kurz vor dem Mordfleck befindet sich dieser unübersichtliche Wegeabzweig. Es fehlt eine Richtungsmarkierung für den Wanderer, der aus der Richtung Mordfleck hin zur Alten Tränke unterwegs ist. Links, der Weg führt zum Großen Finsterberg, rechts verläuft der Originalrennsteig.
Tradition am Borstenplatz, am Denkmal von Herbert Roth: Gemeinsam mit Wanderfreunden der Ortsgruppe Suhl, die uns an diesem Tag begleiteten, gedachten wir mit dem Rennsteiglied und einem kräftigen Runstgesang dem Wirken und Vermächtnis von Herbert Roth.
Auch hier fehlt in Richtung Borstenplatz eine Richtungsmarkierung für den Rennsteig, der dem rechten Weg folgend verläuft. Links geht es hinunter zum Wirtshaus "Schmücke".
Auf der Höhe des Abzweiges zur Suhler Hütte, wo wir zum Mittagstisch einkehrten, verläuft in nördlicher Richtung ein Fußweg zum Schneekopfgipfel. Die hier angelegte Treppenanlage hoch zur Straßenquerung und der Wegweiser sind erneuerungsbedürftig.
der höchste Punkt des Rennsteiges (973 m) auf dem Großen Beerberg wird wieder gemeinschaftlich mit einem kräftigen "Gut Runst" überschritten
Einkehr im Waldschlösschen in Oberhof, zuverlässig gutes Essen und gute Stimmung am Abend zusammen mit zwei Hobbymusikern von der Schwäbischen Alb, die in umgekehrter Richtung den Rennsteig bewanderten, sozusagen ein zweites Bergfest. Ein gelungener Abend, der erst am Morgen des Folgetages gegen 03:00 Uhr endete.
13. Juni, 5. Tag: Stein 16 Oberhof - Spießberghaus, 23,3 km, 09 Stunden 30 Minuten
Ab dem Grenzadler wird in Richtung Wachsenrasen eine neue Gasleitung gebaut. Sie ersetzt eine bereits vorhandene Leitung, die aufgrund ihres Alters erneuert werden muss. Die Baustelle ist vorbildlich gesichert. Ansprechpartner sind direkt vor Ort. Eine Umleitung, die dem Baufortschritt angepasst ist und keine großen Umwege verursacht, ist eingerichtet.
linker Weg Umleitung, rechts Originalrennsteig
erst ein Kuriosum am Rennsteig, unterdessen ein Schandfleck, der entfernt werden sollte
eine verbreitete Unsitte, das Beschmieren von Informationstafeln, zeigt den minderbemittelten geistigen Zustand der Verursacher
Grenzstein 169 von 1725 liegt abgebrochen schon längere Zeit im Wald
Der Zugang zum Hohen Schorn wurde aufgrund unserer Mängelerfassung aus dem Jahr 2023 neu angelegt.
Reste eines alten Grenzsteines zwischen dem Standort des fehlenden Grenzsteines 165 und dem fehlenden Grenzstein 164, Nähe Donnershaugk
Grenzstein 103 neben einem "historischen" Holzstapel, der von mir bereits 1998 erfasst wurde
Notwendige Wegearbeiten am Sperrhügel im oberen Bereich zwischen Schmalkalder Loibe und Schutzhütte "Sperrhügel". Hier sollten Querrinnen zum Ablauf des Oberflächenwassers vorgesehen werden, um der Situation Herr zu werden.
Fehlende Richtungsweisung für den Rennsteig in Richtung Sperrhügel an der Wiedesuhlwiese. Gegenüber zweigt ein Weg in östlicher Richtung ab. Hier befindet sich auch der Rastplatz "Erich's Ruh" zum Gedenken an den verstorbenen Wanderfreund Erich Röder, der sich besonders um den Erhalt des Rennsteiges im Schmalkalder Raum verdient gemacht hatte.
Ab der Neuen Ausspanne begleitete uns ein Fernsehteam des MDR für einen Bericht, bei dem es um die Zusammenarbeit mit den Denkmalschutzbehörden des Freistaates Thüringen ging. Ich habe dem Team angeboten, uns auf dem Teilstück zwischen Neuer Ausspanne und dem Glasberg zu begleiten, weil es hier im vergangenen Jahr zu Beschädigungen an Grenzsteinen kam, deren Spuren noch gegenwärtig sichtbar sind. Der Beitrag wurde im Thüringen Journal gesendet.
neue Aussicht durch Abholzung des Bestandes nach Norden in das Gothaer Land
Grenzstein 33 am Glashügel wurde im Sommer 2023 bei Forstarbeiten zerstört (wir berichteten darüber in der Chronik 2023). Nach der Bergung der Überreste des Steines durch die Mitarbeiter des Katasterbereiches Schmalkalden, wurde der Stein zum zweiten Mal aufwändig saniert und wieder aufgestellt. Ein herzliches Dankeschön für die gezeigte Initiative.
Auch Grenzstein 22 von 1844 wurde bei den Forstarbeiten in Mitleidenschaft gezogen und durch die Mitarbeiter des Katasterbereiches wieder neu gesetzt.
Ebertswiese
Rast an der Ebertswiese
das geschnitzte R im Giebel der Schutzhütte "Am Kreuz" wurde gestohlen und durch ein neues Schild ersetzt
Im Gasthof Spießberg angekommen ließen wir es uns munden, angesichts des reichhaltigen Angebotes
14. Juni, 6. Tag: Spießberghaus - Ascherbrück, 20,8 km, 9 Stunden
...und wieder wird der Verlauf des Rennsteiges für Zwecke ausgebaut, die äußerst wanderunfreundlich sind. Wie zum Hohn liegt dort auch noch eine Tafel mit der Aufschrift:
Thüringer Wald - nur die Natur tut Großes umsonst
Gefunden auf dem Rennsteigteilstück zwischen dem Abzweig Tanzbuche und dem Aufstieg zum Großen Jagdberg, auf dem sogenannten "Gelben Weg".
Aufstieg zum Großen Jagdberg. Der Weg wurde im Sommer 2015 grundhaft saniert, so dass man hier einen Anhaltspunkt für künftige Sanierungsintervalle hat, die sich im Mittel zwischen 8 und 10 Jahren bewegen dürften.
Auch der Aufstieg über die Reitsteine zum Großen Inselsberg bedarf einer grundhaften Erneuerung. Das betrifft auch die erst im letzten Jahr neu gebaute Sicherung durch Handläufe. Mindestens 1 Handlauf ist samt umgebenden Betonfundament locker. Die Ausführung mit Seilen ist für derartige Handläufe ungeeignet, nach 1 Jahr schon wieder defekt und durchgescheuert (siehe Bilder). Die komplette Treppenanlage ist nur noch stückweise vorhanden und in einem sehr schlecht begehbaren Zustand.
Grenzstein Nr. 66 liegt immer noch am Wegrand zum Großen Inselsberg. Offenbar ist die Denkmalschutzbehörde des Landkreises Gotha aufgrund von Personalmangel seit unserer Anzeige vom November 2023 - jetzt haben wir Juli 2024 - immer noch nicht zur Bearbeitung gekommen. Wahrscheinlich müssen wir das als Privatpersonen persönlich übernehmen, da die zuständige Behörde offensichtlich sachlich und fachlich dazu nicht in der Lage ist. Vielleicht hilft aber auch eine Dienstaufsichtsbeschwerde wegen permanenter Untätigkeit, fragt sich nur, wen man damit in der Behörde aus seinem Tiefschlaf reißen soll. Die Hauptsache die Steuerbescheide für die Bürger kommen pünktlich.
Oberer Treppenaufstieg zum Inselsberggipfel unterhalb vom Gasthof "Stöhr" müsste grundhaft neu errichtet werden. Die Wanderer haben sich bereits rechts neben der Treppe einen Schleichweg angelegt.
Auch der Abstieg vom Inselsberg zum Venetianerstein sollte wegseitig mit entsprechenden Wasserabläufen saniert werden.
Viehhutstein von 1528, jedes Jahr das gleiche Spiel mit den Holzstapeln, wie oft muss der Stein noch beschädigt werden?
Rastplatz an der Brotteroder Hütte in Ordnung bringen
Grenzstein Nr. 24 bei Forstarbeiten umgefahren, wieder aufgestellt aber falsch, für die Denkmalschutzbehörde kein Anlass zum Eingreifen
gefühlte 50 cm tief ist das Loch im Rennsteig bei der Hühnerwiese
Stein 13 ein alter Bekannter, der sein Dasein nur mit viel Farbe erträgt
Aufstieg zum Großen Weißenberg, gewöhnungsbedürftig, sogar für eingefleischte Wanderer
Stein Nr. 4, Großer Weißenberg, immer noch ein Holzstapel vor dem Stein
Tilo Freiboth (Mitte, grüne Jacke) von der Ortsgruppe Ruhla begleitete uns ein Stück des Weges und stellte uns "seinen" Rennsteigabschnitt vor
Mitglieder der Ortsgruppe Ruhla verwöhnten uns an der Glöcknerschutzhütte mit Kaffee, Kuchen und anderen Erfrischungen. Dabei war auch unser Fürsteher Prof. Dr. Harald Töpfer, der uns noch bis Ascherbrück begleitete.
Glöckner
auch die Schweinaquelle mit ihrem neu angelegten Zugang müsste saniert werden, da durch Forstarbeiten der Bereich komplett zerstört worden ist.
15. Juni, 7. Tag: Ascherbrück - Hörschel, 19 km, 06 Stunden, 30 Minuten
Ein sonniger Tag zum Abschluss unserer Runst in 7 Tagen von Blankenstein nach Hörschel sollte es werden. Von Ascherbrück an begleitete uns Helmut Stolle (Rennername: Superzoom) von der Ortsgruppe Hörschel bis zum Werraufer.
An einigen Stellen des Rennsteiges, wie hier zwischen dem Forstort Zollstock und der Rennsteiggrotte ist die Anbringung von Richtungsweisern für den Rennsteig erforderlich, um den Verlauf von abzweigenden Wegen ersichtlich zu machen.
Bei der Hohen Sonne wird nach einer gefühlt sehr langen Ruhepause endlich wieder gebaut.
auch hier fehlende Richtungsweisung für den Rennsteig
Ehrung der Altrenneranwärter an der Wilden Sau und Schlag zum Altrenner:
Hannelore Matz aus Meuselbach erhielt den Namen: Meuselbacher Bergfee
Stefan Linß erhielt in Anspielung auf seinen Beruf den Rennernamen: Letter-Man
der Lutherweg ist markiert, für den übergeordneten Rennsteig gibt aber keinen Hinweis
Margita und Gerd Betzold von der Ortsgruppe Hainich-Rennstieg verwöhnten uns wie schon manches Mal am Vachaer Stein mit Häppchen und Getränken, eine schöne Tradition, die auch die Zusammengehörigkeit und das Füreinanderdasein im Verein fördert. Man muss hierbei zusätzlich noch bedenken, dass Beide die Hauptorganisatoren des 1 Woche später stattgefundenen Thüringer Wandertages waren. Vielen Dank für eure wertvolle Arbeit für den Verein.
Unsere Blumenmädchen kümmerten sich am Vachaer Stein um die Sträuße und den Kranz für den Wanderführer
Die Ortsgruppe Stedtfeld des Rennsteigvereins um Erika und Ulrich Böckel sind ebenfalls sehr aktiv am Rennsteig. Von ihnen erhielten wir am "Flüchtigen Hirsch" Besuch. Sie begleiteten uns bis Hörschel. Später gesellte sich auch noch Manfred Kaiser von der Ortsgruppe Hörschel dazu und gab uns unterwegs wertvolle Hinweise auf geschichtsträchtige Punkte am Rennsteig, wie dem Franzosenfelsen, dem Großen Eichelberg und Gonnermannseck.
Großer Eichelberg mit neuer Hütte
Gonnermannseck, es ist soweit, alle Runstteilnehmer erhalten ihr Sträußchen, der Wanderführer seinen Kranz. Neue, eigens geschaffene Lieder und bewährte Lieder werden gesungen und gemeinsam geht es, das Rennsteiglied auf den Lippen, hinunter nach Hörschel, dem Ziel entgegen, zum Werraufer.
Unterwegs erfahren wir noch einige Geschichten über das Leben des Gastwirtes Christian Gonnermann, der auf seiner lustig- listigen Art manchen Wanderer auf dem Rennsteig oben am Eck, das nach ihm benannt wurde, wieder zurück nach Hörschel leitete, um so sein Geschäft zu beleben.
Gemeinsamer "Einmarsch" in Hörschel
Die Runst ist aus, wir übergeben die Blumen und den Kranz dem Lauf der Werra
Der Kaffeetisch im "Tor zum Rennsteig" ist schon gedeckt
Übergabe der Abzeichen und Urkunden an die neuen Altrenner, im Vordergrund unser Manfred Kaiser von der Ortsgruppe Hörschel
Neuer Biergarten an der Gaststätte
Fazit der Pfingstrunst 2024
Es war wieder ein besonderes Erlebnis. Wir haben Freunde getroffen, alte Freunde, die wir schon von früheren Wanderungen her kennen, aber auch neue Freunde, die wir gerne auf einer unserer folgenden Runsten der nächsten Jahre wieder treffen möchten. Es ist eine Gemeinschaft, die zusammenschweißt, auch wenn die Abläufe und die Organisation einer Runst über den Rennsteig immer schwieriger werden.
Das allgemeine Schlagwort ist "Personalmangel", ob bei Behörden oder im gastronomischen Bereich. Preise sind gestiegen. Eine Runst kostet nach einer individuellen Erhebung, die ich in diesem Jahr erstmals vorgenommen habe, ca. 700 €.
Wir nehmen die Runsten auch immer zum Anlass, bei den zuständigen Institutionen im Freistaat Thüringen auf Mängel hinzuweisen, da wir eine private Begehung des Weges aus wirtschaftlichen Gründen momentan nicht planen können. Zusätzlich erschweren Forst-und Bauarbeiten unsere "Inventuren" zur Analyse der "Sachgesamtheit" Rennsteig. Wir haben Probleme mit Behörden, besonders mit der Thüringer Denkmalschutzbehörde in all ihren Ebenen. Diese Probleme sind derzeit so gravierend, dass sie schon anderen Behörden und Institutionen im Freistaat auffallen. Die problematische Struktur mausert sich mehr und mehr zu einem Freibrief für die Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen von Unternehmen, die den Rennsteig als Medientrasse, Transportweg und Bauplatz nutzen. Das weicht den Denkmalschutzcharakter als Sachgesamtheit immer mehr auf. Vielleicht wird diese Verhaltensweise, provoziert vom permanenten Nichtstun der Denkmalschutzbehörden, bewußt toleriert, um zukünftig dem Rennsteig seinen Denkmalschutzstatus zu entziehen. Für den Wanderer bleibt da wenig übrig, genauso wie diese Situation für eine gesunde Tourismusentwicklung nicht förderlich ist. Das Aushängeschild Thüringens, der Rennsteig, verkommt immer mehr. Das Interesse an der Erhaltung geschaffener Werte besteht nur noch zur Erreichung politischer Ziele.
Eigentlich wollten wir uns auf dem Rennsteig erholen, das ist aber nicht möglich, wenn man von einer Baustelle zur anderen stolpert. Als Vereine ist in unseren Satzungen formuliert, dass wir uns für den Erhalt des Rennsteiges einsetzen. Dafür leisten wir jedes Jahr unzählige, freiwillige Stunden, müssen aber immer wieder feststellen, dass durch rücksichtslose Baumaßnahmen und forstliche Aktivitäten Geschaffenes zerstört wird ohne dass Verantwortliche dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Lösungsvorschläge und Anregungen an Behörden bleiben unbeantwortet.
Verlassen können wir uns auf die Arbeit des Regionalverbundes. Unsere Mängelanalysen werden dort ausgewertet und falls möglich, rasch bearbeitet. Im Text zur Runst habe ich darauf hingewiesen. Ich möchte mich bei den Mitarbeitern des Regionalverbundes dafür recht herzlich bedanken und schätze den Regionalverbund als verlässlichen Partner.
18. Mai
Wo Wälder und Bäume verschwinden, tritt Dürre und Oede an ihre Stelle. [...] Der Fall des ersten Baumes war bekanntlich der Anfang, aber der Fall des letzten ist ebenso gewiss auch das Ende der Zivilisation. Zwischen diesen zwei Grenzpunkten des Völkerlebens bewegen wir uns. Die Zeit des letzteren liegt in unserer Hand!
Gottlob König, 24. September 1840
Gleichgültigkeit ist die Rache, die die Welt an der Mittelmäßigkeit nimmt.
Oscar Wilde 1880
24. April
Beratung beim Regionalverbund in Suhl zum Zustand und zum Sanierungsbedarf bei den Schutzhütten am Rennsteig. Weiterhin wurde über die Einrichtung von Trekkingplätzen am Rennsteig beraten, für die geeignete Standorte gesucht werden.
Eine Liste über alle aktuellen Schutzhütten und die Schutzhütten, für die es Sanierungsbedarf gibt, wurde von mir an den Regionalverbund übergeben.
Angeregt wurde weiterhin eine Rennsteigrunst mit politischen Mandatsträgern des Freistaates Thüringen, um diese für die Probleme mit dem Höhenweg zu sensibilisieren.
25. März
Vom Regionalverbund Thüringer Wald erhielt ich folgende erfreuliche Nachricht:
Die Leser der Fachzeitschrift "trekking-Magazin" haben den Rennsteig als schönsten Trekkingweg 2024 gewählt. Platz 2 belegte der Moselsteig und Platz 3 der Ostseeküsten-Wanderweg. Herzlichen Glückwunsch für diese Auszeichnung.
14. März
An diesem Tag fand in Friedrichshöhe in der Naturparkverwaltung eine Beratung zum Umgang mit den denkmalgeschützten Rennsteiggrenzsteinen statt. Da es in der Vergangenheit immer wieder zu Problemen mit den historischen Länder- und Ämtergrenzsteinen durch unachtsames forstliches Agieren kam, machte sich diese Beratung erforderlich, um eine gemeinsame Lösung zu finden, wie man durch relativ geringen Sicherungsaufwand die Grenzsteine schützen kann, ohne dass die notwendigen Forstarbeiten durch den Borkenkäferbefall behindert werden.
Neben Vertretern von Thüringen Forst und erstmals einem Vertreter der Landesvermessungsbehörde aus Erfurt, nahmen noch der Naturpark Thüringer Wald, der Regionalverbund Thüringer Wald, die TTG (Thüringer Tourismusgesellschaft) und der Rennsteigvereins teil. Die Denkmalschutzbehörde schickte trotz Bitte des Regionalverbundes keinen Vertreter zur Beratung.
Das kontraproduktive Verhalten der Denkmalschutzbehörden wurde bereits mehrfach dargelegt. Aus diesen Gründen erspare ich mir weitere Ausführungen.
Als positiv bei der Beratung betrachte ich den Standpunkt des Vertreters der Landesvermessungsbehörde, fanden sich doch in seinen Ausführungen Berührungspunkte zu unseren Vorstellungen zum Schutz der historischen Grenzsteine. Da die Grenzsteine am Rennsteig noch in vollem Umfang aktuelle Grenzen markieren, kann man deren Schutz auch durch die entsprechenden Vermessungsgestze regulieren und einfordern.
09: Februar
Schreiben vom Landratsamt Gotha - Untere Denkmalschutzbehörde - erhalten
Das Schreiben mit Datum 26.01.2024, habe ich heute, am 09. Februar 2024, erhalten. Es bezieht sich auf meinen Mailverkehr vom 09.10.2023 (4 Monate Bearbeitungszeit). Bei Grenzstein 24 handelt es sich um einen ehemaligen Landesgrenzstein, der am Rennsteig, Nähe Zigeunerkopf, zwischen dem Großen Inselsberg und dem Großen Weißenberg nördlich des Rennsteiges steht. Der Stein wurde vor einigen Jahren mit finanziellen Mitteln der Denkmalbehörde saniert und wieder aufgerichtet. Grenzstein 66 befindet sich im Treppenbereich kurz unterhalb des Berggasthofes Stöhr auf dem Großen Inselsberg, ebenfalls nördlich vom Rennsteig. Beide Grenzsteine waren ehemalige Landesgrenzsteine benachbarter Thüringer Kleinstaaten, besitzen aber heute noch Grenzfunktion. Für die Bearbeitung von Anliegen zu diesen beiden Grenzsteinen ist denkmalschutzrechtlich der Landkreis Gotha zuständig.
Ich beabsichtige in diesem Beitrag, etwas weiter auszuholen, um die gesetzlichen Grundlagen, unsere Bemühungen, die Reaktionen der beteiligten Behörden und die sich daraus ergebenden Folgen für den Fortbestand des Denkmales Rennsteig als Sachgesamtheit, näher zu beleuchten. Neben der Denkmalschutzbehörde ist in diesem Falle auch das Thüringische Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation, nachfolgend TLBG genannt, involviert.
Zunächst einige grundlegende gesetzliche Erkärungen, worüber wir überhaupt reden:
Das Thüringer Gesetz zur Pflege und zum Schutz der Kulturdenkmale (Thüringer Denkmalschutzgesetz - ThürDSchG-) in der Fassung der Bekanntmachung vom 14. April 2004, mit der zuletzt berücksichtigten Änderung durch Artikel 2 des Gesetzes vom 18. Dezember 2018 (GVBl. S. 731, 735) regelt im Ersten Abschnitt, Allgemeine Vorschriften unter § 1:
(1) Denkmalpflege und Denkmalschutz haben die Aufgabe, Kulturdenkmale als Quellen und Zeugnisse menschlicher Geschichte und erdgeschichtlicher Entwicklung zu schützen und zu erhalten sowie darauf hinzuwirken, dass sie in die städtebauliche und dörfliche Entwicklung sowie in die Raumordnung und Landschaftspflege einbezogen werden. Dabei obliegt dem Denkmalschutz die hoheitlich- rechtliche Aufgabe und Verantwortung, der Denkmalpflege die fachliche Beratung und Fürsorge für den hoheitlichen Denkmalschutz.
Im 3. Abschnitt wird unter § 12 Allgemeine Maßnahmen der Denkmalschutzbehörden geregelt:
(1) Die Denkmalschutzbehörden haben diejenigen Maßnahmen zu treffen, die nach pflichtgemäßem Ermessen erforderlich sind, um Kulturdenkmale zu erhalten, zu bergen und zu bewahren sowie Gefahr von ihnen abzuwenden.
Somit haben wir den grundlegenden gesetzlichen Rahmen aus der Sicht des Denkmalschutzes dargelegt, der meiner Meinung nach klar die behördlichen Aufgaben definiert. Da der Rennsteig nach seiner Denkmalausweisung vom 27.04.1998 und mit den späteren Änderungen und Ergänzungen ebenfalls als Denkmal einbezogen wurde, gehe ich davon aus, dass die Regelungen, die sich aus den o.g. gesetzlichen Grundlagen ergeben, auch für den Rennsteig gelten.
Seit 1998 haben wir, sagen wir einmal 10 Anzeigen - es waren sicherlich mehr - aufgrund von Beschädigungen am Rennsteiginventar bei verschiedenen Denkmalschutzbehörden des Freistaates Thüringen eingereicht.
Wir sind dabei immer als eingetragene gemeinnützige Vereine aufgetreten, die in ihren Satzungen den Schutz, die Pflege und den Erhalt des Rennsteiges als Anliegen ihres Wirkens verankert haben. Das betrifft den Thüringer Rennsteigverein, den Rennsteigverein 1896 e.V. und zahlreiche andere befreundete Vereine wie den Thüringerwald Verein und den Schmalkaldischen Geschichtsverein.
Obiges Antwortschreiben der Unteren Denkmalschutzbehörde Gotha steht stellvertretend für 90 % der nach eingehender Prüfung der Sachlage und nach Ermessensausübung getroffenen Entscheidung, nämlich nichts zu tun. Pflichtgemäßes Ermessen besteht aber darin, Maßnahmen zu treffen, um Kulturdenkmale zu erhalten, zu bergen und zu bewahren, sowie Gefahr von ihnen abzuwenden, wie es im §12, (1) des ThürDSchG geregelt ist. Bevor ich das bisherige Handeln der Denkmalschutzbehörden und die sich daraus ergebenden Konsequenzen darlegen möchte, lassen Sie mich noch kurz auf den Begriff der Sachgesamtheit eingehen:
In der Denkmalausweisung wurde im Staatsanzeiger Nr. 26/ 2008 vom 30. Juni 2008 auf Seite 992 der Rennsteig in Abstimmung mit dem Thüringer Landesverwaltungsamt aus denkmalschutzrechtlichen Gründen als Einzel- Kulturdenkmal im Sinne einer Sachgesamtheit ausgewiesen.
Diese Ausweisung wurde dem Thüringer Rennsteigverein bereits 2 Jahre früher, in einem Schreiben vom 25.09.2006 vom damaligen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie mitgeteilt. Nur meiner Intervention ist es zu verdanken, dass diese Änderung, nahezu 2 Jahre nachdem sie beschlossen wurde, den Weg in den Staatsanzeiger gefunden hatte. Die sonst übliche zeitnahe Veröffentlichung wurde wahrscheinlich vergessen.
Eine Sachgesamtheit ist in der Rechtswissenschaft eine Bezeichnung für mehrere selbständige Sachen, die durch einen gesamten wirtschaftlichen Zweck verbunden sind, ihren Wert nur als Einheit entfalten können und in der Verkehrsanschauung unter einem einheitlichen Begriff zusammengefasst werden, in unserem Fall der Plänckner'sche Rennsteig.
In der Regel ist hierbei der denkmalrechtliche Schutz geringer. Geschützt wird hier im Gegensatz zum Einzeldenkmal nicht die Substanz des Geschützten, sondern dessen Erscheinungsbild.
Soweit die offizielle Sichtweise. Interessant für die weitere Einordnung ist, inwieweit sich die zunehmenden Beschädigungen am Inventar des Rennsteiges bis hin zu den Veränderungen am historischen Wegeprofil, die Nutzung als Medientrasse und die zunehmende Nutzung des Wanderweges für den Radtourismus negativ auf das Erscheinungsbild der Sachgesamtheit auswirken. Vielleicht liegt das ja auch im Interesse der Behörden und des Freistaates Thüringen. Nur wird dann diese kleinkarierte Sichtweise, fast ein Gleichnis zur ehemaligen Kleinstaaterei, zum Verhängnis für das ehemalige Hauptzugpferd des Thüringer Tourismus, bei dem neben dem Denkmalschutz auch der Naturschutz auf der Strecke bleiben wird.
Fassen wir aus meiner denkmalschutzrechtlichen Sicht und Erfahrung die bisherigen Fakten zusammen:
- Die Denkmalschutzbehörden des Freistaates Thüringen einschließlich ihrer oberste Behörde sind sich der Tragweite ihrer Entscheidungen teilweise nicht bewusst,
- Rechtswidrige Zustände werden nach mir vorliegenden Äußerungen aus dem persönlichen Schriftverkehr mit der obersten Behörde billigend in Kauf genommen.
- Über 90% der eingereichten Anzeigen wurden von den zuständigen Denkmalschutzbehörden nicht beantwortet, verspätet beantwortet oder zugunsten des Schadensverursachers entschieden. Pflichtgemäßes Ermessen sollte den Erhalt und die Pflege des Inventars beinhalten und nicht den weiteren Verfall.
- Zur Abwehr pflichtgemäßer behördlicher Tätigkeit wird die Zuständigkeit teilweise in Zweifel gestellt, dass bestimmte Objekte in der Dokumentation zur Unterschutzstellung überhaupt nicht namentlich genannt wurden und somit auch nicht schutzwürdig sind, oder sich in einem anderen Zuständigkeitsbereich befinden. Teilweise wird dem Beschwerdeführer überlassen, den richtigen Ansprechpartner zu finden.
- Unsere Initiativen für den Denkmalschutz, mit unzähligen Einsätzen und messbaren Ergebnissen wurden für einen Denkmalschutzpreis vorgeschlagen, sind aber in einer arroganten Art und Weise abgewiesen worden.
- Beratungstermine werden trotz Einladung teilweise nicht wahrgenommen.
- Fachliche Kompetenzen von ehrenamtlichen Denkmalschützern werden teilweise in Zweifel gezogen
- Persönliche Initiativen und Nachfragen bleiben oftmals unbeantwortet
- Teilweise relativ freizügige Genehmigungsverfahren bei Baumaßnahmen im Rennsteigverlauf, die in ihrer Anlage auf eine Aufweichung der Sachgesamtheit zielen
- Personelle Engpässe werden in fast jedem Schreiben als Begründung für verspätete Entscheidungen herangezogen. Als Steuerzahler bin ich verpflichtet, meinen Steuernachweis in einem vordefinierten Zeitrahmen einzureichen, ohne Rücksicht darauf, ob ich zeitlich in der Lage dazu bin, oder ob ich die sinnvolle Nutzung meiner gezahlten Steuern anzweifle oder nicht. So erwarte ich auch von den Behörden eine personelle Ausstattung, die einen reibungslosen Ablauf behördlicher Entscheidungen gewährleistet.
Das sind einige Beispiele, die mir im Laufe meiner Tätigkeit für den Rennsteig des Thüringer Waldes begegnet sind. Sie sind nicht hinnehmbar und für mich nicht nachvollziehbar. Auf das Wort teilweise lege ich Wert, da es auch Ausnahmen gab und gibt.
Bei den Beschädigungen von historischen Grenzsteinen müssen wir noch einen weiteren Gesichtsunkt in unsere Überlegungen einbeziehen. Da alle 1007 Standorte historischer Grenzsteine noch Grenzfunktion besitzen, unterliegen sie ebenfalls den Regelungen des Thüringer Vermessungs- und Geoinformations-gesetzes, Fassung vom 18. Dezember 2018 - ThürVermGeoG - (GVBl. S. 731, 760).
§ 25, gültig ab 01.10.2010 regelt das Einbringen und die Erhaltung von Grenz- und Vermessungsmarken:
(2) Die Eigentümer von Grundstücken und baulichen Anlagen sowie die anderen Nutzungsberechtigten haben die Abmarkung von Grenzpunkten und Vermessungsmarken des Lage- Höhen- und Schwerpunktfeldes zu schonen und, soweit diese nicht unterirdisch angebracht sind, erkennbar zu halten.
(3) Wer Arbeiten vornehmen will, die den festen Stand einer Vermessungsmarke oder ihre Erkennbarkeit gefährden können, hat dies der oberen Kataster- und Vermessungsbehörde mitzuteilen, damit unter Umständen erforderliche Maßnahmen durchgeführt werden können. Das Land trägt die Kosten für die Versetzung und Sicherung dieser Vermessungsmarken.
§ 33 (gültig ab 01.10.2010) regelt die Ordnungswidrigkeiten:
(1) ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig...
3. seine Pflicht zur Erhaltung der Grenz- und Vermessungsmarken nach §25, Abs.2 und 3 verletzt...
5. widerrechtlich Vermessungspunkte verändert oder beseitigt
(2) regelt die Höhe der Geldbuße
(3) regelt die Zuständigkeit der Oberen Kataster- und Vermessungsbehörde
Wir haben also auch hier einen gesetzlichen Rahmen, der es erlaubt, im Falle einer Beschädigung, zumindest für historische Grenzsteine am Rennsteig, tätig zu werden. In unserer bisherigen Tätigkeit haben wir festgestellt, dass es durchaus gute Ansatzpunkte im Umgang mit den Vermessungsbehörden gibt. Die Aussage eines Vertreters des TLBG im oben abgebildeten Schreiben, beschädigte Grenzsteine zu bergen und einem Lapidarium zuzufügen, ist in der Tat bedenklich und gefährdet den Fortbestand der Sachgesamtheit Plänckner'scher Rennsteig. In diesem Fall ist es sicherlich der Sache dienlicher den § 25 (3) anzuwenden, um den Grenzstein sach- und fachgerecht wieder aufzustellen. Das ist aber nur machbar, wenn es sich um einen Grenzstein handelt, der sich in einem wiederaufrichtbaren Zustand befindet. Sobald er zusätzlich steinmetzmäßig bearbeitet werden muss, sind die Denkmalschutzbehörden zu beteiligen.
Interessant ist auch ein Urteil des Oberlandesgerichtes Frankfurt am Main vom 04.03.1983 (2 Ss 504/82, NJW 1984, 2303). Dort wurden zum Umgang mit historischen Grenzsteinen folgende Aussagen getroffen:
- Grenzsteine sind in der Regel keine Bodendenkmale, sondern Baudenkmale.
- Historische Grenzsteine sind lediglich Scheinbestandteile des Grundstückes. Sie sind deshalb sonderrechtsfähig und unterliegen weder dem Eigentumsrecht des Grundstückseigentümers noch seiner Dispositionsverfügung.
- Historische Grenzsteine stehen im Eigentum der angrenzenden Länder (gegenwärtige Rechtsnachfolger, beim Rennsteig im Bereich der ehemaligen innerdeutschen Grenze Freistaat Bayern und Freistaat Thüringen, ansonsten Freistaat Thüringen)
- Das Strafrecht hat seit jeher und heute durch § 274 StGB die Grenzsteine geschützt.
- Das Urteil unterstützt die Bemühungen, insbesondere der Denkmalfachbehörde und der zahlreichen örtlichen Vereine zum Schutz von Grenzsteinen und anderen Kleindenkmalen.
Ich habe in meinen vorangehenden Darlegungen versucht, den Sachstand beim Umgang mit den Behörden und den gesetzlichen Rahmen der Handlungsmöglichkeiten darzulegen. Diese Überlegungen und Darstellungen gelten ausdrücklich nur für den Plänckner'schen Rennsteig. Da aufgrund sich häufender Verstöße gegen geltendes Recht am Rennsteiginventar ein akuter Handlungsbedarf besteht, damit die Sachgesamtheit des Denkmals "Plänckner'scher Rennsteig" nicht noch weiter untergraben wird, unterbreite ich folgende Vorschläge:
Konstruktive ergebnisorientierte Zusammenarbeit aller Beteiligen, wie
- Politik, Behörde, politische Vereinigungen
- Industrie und Gewerbe, Straßenbau, Tourismus, Ver- und Entsorgungsunternehmen, Wartungsfirmen
- Forstwirtschaft und Landwirtschaft
- Naturschutz und Landschaftsschutz, Umweltschutz
- Verbände und Interessengemeinschaften (Regionalverbund, Naturpark, Biosphärenreservat)
- Bildungseinrichtungen
- Vereine
- Interessengemeinschaften
- Privatpersonen
Abwägung der Interessenlage aller Beteiligten und Nutzer der Marke Rennsteig
- wirtschaftliche Interessen
- touristische Interessen
- Schutzinteressen, Naturschutz, Landschaftsschutz, Denkmalschutz
- Private Interessen
Sachliche und fachliche Prüfung von Anliegen in einem zeitlich zumutbaren Rahmen, einschließlich der Entscheidungsfindung
Kontrolle
- Istzustand
- der Durchsetzung von notwendigen Maßnahmen, einschließlich einer abschließenden Kontrolle
Anpassung an geänderte Rahmenbedingungen und zukünftigen Entwicklungen.
Bestimmte Einzelmaßnahmen wurden von mir bereits in vorhergehenden Beiträgen dargelegt. Dem Wesen nach geht es darum, den Rennsteig des Thüringer Waldes als Fernwanderweg mit seinem historischen Charakter zu erhalten und weiterzuentwickeln, damit er für die Zukunft auch eine der touristischen Hauptattraktionen regional und überregional bleibt. Dieses Ziel kann aufgrund der Vielschichtigkeit der aufeinandertreffenden Interessen nur durch eine gesunde Abwägung der weiteren Vorgehensweise aller Beteiligten erreicht werden.
Januar, ohne Datum
Noch im Jahr 2023 habe ich Post auf die Aufrechterhaltung meiner Beschwerde bezüglich des Umganges mit den Denkmalschutzbehörden erhalten, die aber ebenfalls nicht weiterhilft bestehende Probleme zu beseitigen oder eine Lösung herbeizuführen. Ich möchte auch diesen Brief auf meiner Seite veröffentlichen, um ganz einfach darzustellen, wie abgehoben und bürgerfremd, ja wie gefährlich, wenn rechtswidrige Zustände billigend in Kauf genommen werden, man mit Anliegen der eigenen Bürger umgeht.
Ich erspare mir bei dieser Antwort jeglichen Kommentar.
Mein nächstes Anliegen betrifft die Meinung von Touristen und Wanderern, die sich den Thüringer Wald für ihre Aktivitäten ausgesucht haben. Leider entwickelt sich auch hier ein erschreckendes Bild. Man muss im Internet nicht lange suchen, um sogenannte "Online-Bewertungen" unserer Thüringer Heimat und des Rennsteiges zu finden. Diese sind zum Teil bereits mehrere Jahre alt, aber auch aktuelle Bewertungen finden wir im Netz, die eine negative Entwicklung darstellen.
Angeregt zu dieser Veröffentlichung wurde ich durch die Nachricht eines Reisebüros, dass sich mit der Organisation von Rennsteigwanderungen befasst und Buchungsrückgänge verzeichnet. Ich nenne bewusst keine Quellen, habe auch in diesem Zusammenhang Passagen mit Personenangaben entfernt. Doch lesen Sie bitte selbst:
Nie wieder… schon gar nicht mit ….
Wir sind oft auf den verschiedensten „Steigen“ unterwegs. Daher schien es sinnvoll, einmal den 3. beliebtesten Steig in Deutschland unter die Füße zu nehmen…. Gerne hätten wir uns diese Erfahrung gespart. Der Weg war in wesentlichen Teilen trostlos und schlecht. Im Winter, sofern hier der Schnee die unwegsame Strecke beschneit hat und gespurt ist, mag einem das Freude bereiten. Im Sommer fiel es uns schwer die Beliebtheit nachvollziehen zu können. Mit wenigen Ausnahmen waren die Unterkünfte ungenügend! Oft auch weit von den Tagesetappen entfernt, sodass man am Schluss noch 2-3 km on top zum Quartier drauflegen musste. ….
Wir wandern also weiter, hoffen aber, dass diese schlechte Tour bald vergessen ist.
Erlebnisdatum: Juni 2022
Allein/Single
Ich habe heute aus Neugier mit der Sormitztalbahn eine Reise nach Blankenstein unternommen. Ich wollte mir den Ort anschauen und eine Kleinigkeit zu mir nehmen. Bedauerlicherweise gab es keine geöffnete gastronomische Einrichtung...und das am Sonntag!! Also - Finger weg!!
Verfasst am 7. November 2021
Rennsteigwanderung von Eisenach nach Neustadt am Rennweg
Gefallen hat uns die gut beschilderte Wegweisung, oft mit km-Angabe. Nur der Weg von Eisenach über Wartburg und Drachenschlucht war sehenswert, gehört aber nicht zum Rennsteig. Nach der Drachenschlucht haben wir den Rennsteig erreicht. Wer andere Touren (Moselsteig, Malerweg, Rheinsteig, etc.) schon gegangen ist, wird enttäuscht sein. Breite geschotterte Fahrwege führten uns die nächsten drei Tage durch den Wald ohne große Aussicht zum Tagesziel. Von Allzunah über Friedrichshöhe nach Neuhaus wurde der Weg wenigstens teilweise ein Wanderweg und keine Fahrstraße.
Verfasst am 17. Juni 2020
Bestimmt nicht der "schönste Wanderweg Deutschlands"
Zu neunt sind wir bei überwiegend schönem Wetter auf dem Rennsteig unterwegs gewesen, rund 50 Kilometer von Neuhaus bis zum Abzweig zum Bahnhof Oberhof. Tolle Natureindrücke und einige fantastische Ausblicke begleiteten uns unterwegs. Hervorragend das reichhaltige Angebot an Rastplätzen, fast immer mit einem überdachten Unterstand und überall sehr gepflegten Tisch- und Sitzgarnituren. Aber was hilft es, wenn man statt Vogelgezwitscher überwiegend den nicht enden wollenden Lärm der Hunderte von Motorrädern anhören muss, nur, weil der Weg zumindest auf diesen 2 Tagesetappen fast ausschließlich immer direkt an der Kammstraße des Thüringer Waldes entlang verläuft? Wir waren darüber mehr als enttäuscht!
Verfasst am 2. Juni 2014
Rennsteig Wandern in Thüringen: Der tiefe Fall einer Legende
Bevor ich ausführlich über meine fünftägige Wanderung auf dem Rennsteig berichte, muss ich mir erst einmal Luft machen. Was ich jetzt schreibe, tut mir leid für jeden Gastronomen, der mit seinem letzten Herzblut um jeden einzelnen Tourist in dieser Region kämpft. Aber es muss gesagt werden.
Es ist eine Schande und für mich unbegreiflich, wie innerhalb von nur 10 Jahren ein Wanderweg mit Tradition bis ins 14. Jahrhundert so verhunzt werden kann. Für mich ist der Rennsteig kein Qualitätswanderweg. Und ich gehe noch weiter: Für mich dürfte er sich überhaupt nicht mehr Fernwanderweg nennen dürfen.
Schotter, Asphalt und kaum noch Natur
80 % des Weges führt heute über planierte Schotterwege, die vier Meter breit sind und sich wie Beton laufen. Vielleicht habe ich eine andere Einstellung zum Wandern, aber wer auch immer dafür verantwortlich ist und die Seele des Thüringer Höhenwanderweges an profitgierige Forstgesellschaften und Stromkonzerne verkauft hat, der ist maßgeblich am Untergang des Rennsteiges beteiligt.
Vor 10 Jahren war das übrigens noch nicht so. Ein Fakt, der selbst den einheimischen Wanderern eine mächtige Zornesfalte ins Gesicht zaubert.
Und wenn der Rennsteig schon mal querfeldein auf unbefestigten Waldboden verläuft, dann wird selbst dort zwischen Wurzeln Schotter gekippt. Was geht in den Köpfen der Verantwortlichen ab? Warum greift der 1896 gegründete Rennsteigverein nicht ein?
Wanderweg und Loipe
Die Landschaft durch die man wandert, ist außer Konkurrenz. Dichte Fichten- und Buchenwälder stehen links und rechts der geschotterten Forstwege, die sich im Winter wunderbar als Ski Loipe präparieren lassen. Hier versucht man zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und die längste Loipe der Welt zu kreieren. Schön und gut aber warum ausgerechnet auf dem Rennsteig Wanderweg? Auch hier gibt es wieder einen eindeutigen Verlierer: die Wanderer.
Europas längster Höhenradwanderweg vs. Rennsteig
Leider komm ich aus dem Meckern nicht heraus. Neben den Wintersportlern muss sich der Rennsteigwanderer auch einen Großteil der Strecke mit Radfahrern teilen. Das nennt sich dann Europas längster Höhenradweg.
Schön befestigte Schotterwege, so das Cityräder und sogar Rennräder mit Crossprofil darauf rollen können. Ich selbst bin Rennrad- und Mountainbiker und würde mich verarscht fühlen. Wieder versucht man einen Kompromiss zu finden und schickt die Wanderer über diese Streckenabschnitte. Höhenradwanderweg schön und gut aber nicht auf Kosten der Natur. Der originale Rennsteig führte über dicke Wurzeln und schlammigen Waldboden. Wenn dann nur echte Mountainbiker und Wanderer dort entlangkommen, dann ist es so.
Ich kann bei so viel blinden Aktionismus nur den Kopf schütteln und die rapide sinkenden Besucherzahlen geben mir Recht.
Gesendet: Mittwoch, 20. Dezember 2023 15:25
welche Menschen kommen auf die Idee, 81 km des Rennsteiges mit Schotter und Asphalt zu belegen? Wieso hat man das zugelassen und welche vermutlich kommerziellen Interessen stecken dahinter?
Ich bin in Thüringen aufgewachsen, kenne den Rennsteig noch in seiner natürlichen Form. und bin sehr traurig und erschüttert über diese Entwicklung. Als ob das Waldsterben nicht schon genug wäre….
Ich hoffe inständig für den Rennsteig und den Thüringer Wald, dass man diese Entwicklung stoppen und umkehren kann. ...
Gesendet: Dienstag, 19. Dezember 2023 19:07
Nachdem ich in Erfahrungsberichten gelesen habe, dass der Rennsteig zu ca. 80% nur noch aus Schotter- und Asphaltwegen besteht, entscheide ich mich gegen eine Rennsteigwanderung.
Sehr traurig, wie das letzte bisschen Natur auch noch zerstört wird. …
Eigentlich alles Probleme über die wir schon Jahre reden. Sie reihen sich ganz einfach in die lange Perlenkette der schrittweisen Demontage unseres Rennsteiges ein, einmal der beliebteste Fernwanderweg in Deutschland. Nicht Corona Pandemie, Borkenkäferbefall oder Kriege sind die Ursachen dieser Entwicklung, nein dass sind immer nur gern zitierte Anlässe, Ursache ist die permanente Unfähigkeit der Politik in einer solchen Situation mit Fach- und Sachkenntnis Entscheidungen zu treffen, die auch einer landschafts- und naturorientierten Tourismusentwicklung dienlich sind und die dabei gleichzeitig der gesellschaftlichen Entwicklung und den damit verbundenen touristischen Bedürfnissen Rechnung tragen.
Andere Länder machen es uns vor und können es viel besser als wir. Solange wir Geld (meistens das Steuergeld der eigenen Bürger) für sinnlose Kriege ausgeben, unfähige Politiker finanzieren und das Füllhorn des Geldsegens über zwielichtige Diktaturen ausschütten, wird sich daran nichts ändern.