Beitragsseiten

Rennsteigstein

Im Grunde genommen ist die Wortwahl Rennsteigstein nicht korrekt, weil dieser Begriff alle am Rennsteig vorkommenden Steine, insbesondere auch die so
genannten Markierungssteine mit dem berühmten weißen R einschließt, obwohl im eigentlichen Sinne aber die Grenzsteine gemeint sind.
Wenn wir die Grenzsteine korrekt bezeichnen wollen, müssen wir von Rennsteiggrenzsteinen oder Länder- und Ämtergrenzsteinen sprechen.
Arbeitsschritte der Erfassung und Sanierung Am Beginn einer sinnvollen Erfassung und Inventarisierung des Denkmales Rennsteig stehen zunächst organisatorische Aufgaben. Um gesicherte Ergebnisse zu erhalten, muss ich über folgende Punkte Klarheit verschaffen:

  • Was und in welchem Umfang will ich erfassen
  • In welchen Zeiträumen und welchen Intervallen soll die Erfassung stattfinden
  • Welcher Personenkreis ist für eine optimale Arbeit erforderlich
  • Welche technischen Vorraussetzungen benötige ich
  • Welche öffentliche Einrichtungen müssen informiert oder beteiligt werden
  • Welche rechtlichen Grundlagen sind zu beachten
  • Wie soll die Auswertung erfolgen
  • Wer ist an den Auswerteergebnissen interessiert
  • Grenzsteine bilden den Hauptanteil des erfassungswürdigen Inventars

Was wir vorgefunden haben: Beispiele beschädigter Grenzsteine im Neuhäuser Raum

Der nächste Arbeitsschritt bestand in der Schaffung geeigneter Festpunkte im Landeskoordinatensystem, mit deren Hilfe anschließend das Rennsteiginventar mit einer entsprechenden Genauigkeit eingemessen wurde. In diesem Fall nutzten wir traditionelle Methoden wie Polygonierung oder polare Aufnahme, aber auch moderne GPS - Messmethoden kamen zum Einsatz. Beide Möglichkeiten wurden im Rahmen der Lehrausbildung eingesetzt, was bei den Auszubildenden auch großes Interesse weckte. Natürlich wurden auch bereits früher entstandene Katasterfestpunkte mit verwendet. Bei den Arbeiten zeigte sich, dass in unübersichtlichen Waldgebieten eine gute Sicherung der Punkte, sowie die Beachtung der jahreszeitlich bedingten Vegetationsunterschiede wichtig ist. Beachtet werden musste auch eine mögliche Verwendung der neu geschaffenen Punkte für eventuelle Folgemessungen.
Nachdem alle Festpunkte kontrolliert worden sind, konnte mit der eigentlichen Vermessung der historischen Grenzsteine begonnen werden. Durch diese Hauptvermessung aller örtlich sichtbaren Steine wurden exakte Koordinatenwerte bestimmt. Bei der anschließenden Auswertung der Katasternachweise wurden die vorher ermittelten Koordinaten zur Bestimmung der Lage der noch fehlenden Steine benötigt. Je nachdem, wie „genau“ die Katasternachweise vorlagen, fielen auch die Suchergebnisse aus. Hier lag die „Trefferquote“ bei ca. 10 %, wobei sich dieser Wert sowohl auf das Auffinden von kompletten Steinen, als auch nur auf Sockelreste bezog.
Weitere Hinweise auf den Verbleib der Steine waren durch Studium der zugänglichen Literatur und Archivunterlagen (Gemeinden, Forstämter, Kirchen, Vereine, Museen) zu erhalten. Oft konnten auch Anwohner wertvolle Hinweise geben. Über die wichtigsten Phasen dieser Arbeiten wurden Bilddokumente gefertigt und Abmarkungsprotokolle erstellt.
Zum Abschluss erfolgte die fotografische Aufnahme des Inventars als komplettes Bilddokument. Die Auswertungsergebnisse wurden als Katalog zusammengefasst.
Nachfolgend sind im Turnus von zwei Jahren Inventuren durchzuführen. Dabei ist auf Zustand und Vollständigkeit zu kontrollieren und zu protokollieren. Die Auswerteprotokolle sind den Denkmalschutzbehörden und den Katasterämtern zur Verfügung zu stellen.
Nun mag der Eine oder Andere fragen, warum dieser Aufwand und welchen Nutzen hat er, bei all den vielen anderen täglichen Problemen, welche weit wichtiger erscheinen. Ein wichtigstes Gegenargument ist der gesetzlich geregelte Schutz des kulturellen Erbes. Mindestens genau so wichtig ist aber auch der ökonomische Aspekt des Tourismus. Gerade die Rennsteigregion lebt vom Fremdenverkehr und der damit verbundenen Wanderbewegung. Der Allgemeinzustand sowie sämtliche Bestandteile dieser Gesamtheit bilden den Rahmen für eine dringend notwendige - und funktionierende - Infrastruktur. Nicht ohne Grund sind die zahlreich vorhandenen Rennsteiggrenzsteine als Sinnbild auf vielen Darstellungen in Verbindung mit diesem Höhenweg anzutreffen. Eine fehlende Würdigung der Steine wäre äußerst fatal für den Bestand. Schnell wären sie dem Verlust durch Denkmalschänder oder rücksichtsloser ökonomischer Interessen preisgegeben. Dadurch leidet automatisch die Infrastruktur - und das soll verhindert werden.

Sanierungsarbeiten und technische Lösungen bei der Sanierung von Grenzsteinen

Ausgehend von vorher beschriebenen Arbeitsschritten, war es erforderlich, bestimmte Grenzsteine zu sanieren. Je nach dem Grad der Beschädigung richtete
sich auch der Umfang der Sanierungsmaßnahmen. Im einfachsten Fall werden die Steine am Originalstandort gerichtet. Das sind häufig Arbeiten, welche nach vorheriger Absprache mit den Katasterämtern und der Denkmalbehörde von interessierten Bürgern oder Vereinen ausgeführt werden können.
Wenn ein vorhandener Stein zwar gerade steht, aber aus irgendeinen Grund vom Originalstandort versetzt wurde, wurde versucht nach Möglichkeit den Stein wieder am Originalstandort aufzustellen. War das aber aufgrund von zwischenzeitlichen Bebauungen nicht mehr möglich, erhielt der Stein einen sicheren Ausweichstandort.
Liegende Steine wurden wieder aufgerichtet, nachdem der Standort geprüft wurde. Fehlende Steine wurden ausnahmsweise nur an exponierten Stellen ersetzt, um die Sicherheit über den Verlauf des Wanderweges „Rennsteig“ zu gewährleisten. Ersetzt wurde auch nur dann, wenn ein Stein zur Verfügung stand und dieser zweifelsfrei anhand historischer Aufzeichnungen rekonstruiert werden konnte.
Abgebrochene Steine und in mehrere Teile zerbrochene Steine erforderten besondere Sorgfalt bei der beabsichtigten Sanierung. Folgende Technologie hatte sich dabei bewährt: Zunächst wurden die noch vorhandenen Teile des Steines sorgfältig gesäubert und vorerst trocken zusammengebaut. Dabei wurden die zusammengehörigen Bruchflächen mit gleicher Symbolik gekennzeichnet, um beim späteren Zusammenbau übersichtlicher arbeiten zu können. Der Sockel wurde am vorausberechneten oder bekannten Standort gerade und fest eingebaut, dazu wurden sogenannte „Lagersteine“ zum Verkeilen verwendet. Eine alte Steinsetzerweisheit besagt scherzend:

Wenn du einen Stein setzt, muss die Erde im Steinlager so verdichtet werden, dass
hinterher welche fehlt, dann sitzt der Stein wirklich fest.

Bei der anschließenden Dübelung des Steines musste sehr sauber und korrekt gearbeitet werden. Beim Zusammensetzen der einzelnen Steinteile müssen diese genau zusammenpassen, nicht verrutschen oder verkanten. Es wurden ein bis zwei Stahldübel mit ca. 10 bis 15 cm Länge und einem Durchmesser von 12 mm verwendet (Bewehrungsstahl, geriffelt). Auch nach dem Einbringen der Bohrlöcher wurde mit den lose eingeführten Dübeln eine Passprobe durchgeführt. Geringfügige Verdrehungen konnten so noch durch eventuell größere Bohrlöcher ausgeglichen werden. Zur Befestigung der Dübel wurden Zweikomponentenepoxitharzkleber oder sogenannter Schnellreparaturzement verwendet.
Die Dübelung erfolgte zuerst am Kopfteil des Steines. Nach der Aushärtung der Dübelmasse wurde die Mörtelfuge auf die gut gereinigte Bruchstelle des Sockelstückes aufgetragen (ca. 3 bis 5 mm stark). Das Bohrloch wurde zu 2 Drittel seiner Tiefe mit Dübelmasse gefüllt. Anschließend wurden beide Steinteile zusammengesetzt. Durch das hohe Eigengewicht der Steinteile war ein zusätzlicher Druck nicht erforderlich. Die Fugen wurden danach sauber verstrichen. Nach dem Aushärten erfolgte noch ein abschließendes Verschleifen der Bruchstellen und Überstände.
Dabei sollte auf jedem Fall auf die vorhandene Steinstruktur Rücksicht genommen werden, damit das natürliche Aussehen erhalten bleibt. Tief sitzende Bruchstellen wurden unter der Erdoberfläche belassen. Bei Steinen mit besonderem Denkmalwert (Wappensteine) wurde auch das Umfeld des Steines gestaltet. Von einer Konservierung der Steine wird in diesem Zusammenhang abgeraten, da Langzeitversuche in Bezug auf das Gesamtalter der Steine nicht vorliegen und somit der Beweis einer positiven Wirkung der Konservierung nicht erbracht ist.
Laborversuche können nicht den Schutzeffekt bringen, welchen sich der Sandstein im Laufe der Jahrhunderte auf natürliche Weise selbst aufgebaut hat. Der Beweis ist in der Örtlichkeit sichtbar. Sogar einige der ältesten Steine haben bis auf einige mechanische Beschädigungen noch ein sehr gutes Aussehen.
Auch das Setzen von Steinattrappen an Stelle der Originalsteine wird abgelehnt.
Historische Grenzsteine sind Zeitzeugen, die eine bestimmte Standortbindung haben und durch Steinsatzprotokolle einen gewissen gesetzlichen Schutz genießen. Durch die Einlagerung in Museen verliert der Standort des Steines an Bedeutung und wird automatisch vernachlässigt.
Das Setzen eines Ersatzes kann darüber nicht hinwegtäuschen und würdigt den Katasternachweis nicht mit dem nötigen Respekt.

Grenzsteininventuren

Steininventuren gibt es, seitdem Grenzsteine gesetzt werden. Die Formen dieser Inventuren waren und sind sehr vielschichtig. Regelmäßig nach dem Steinsatz wurden Grenzbesichtigungen durchgeführt, die von einer gemeinsamen Kommission der betroffenen Nachbarstaaten beaufsichtigt wurden. Dabei wurde der Zustand der Grenze beschrieben, schadhafte Steine erneuert und bei Bedarf an unübersichtlichen Stellen neue Steine gesetzt.

Die älteste zugängliche Untersuchung dieser Art stammt aus dem Jahre 1453. Im Zuge einer Grenzuntersuchung im Jahre 1548 wurde wahrscheinlich auch der Dreiherrenstein Hoher Lach in Igelshieb gesetzt. Die bis dahin als Grenzmarkierung dienende Buche (Schnebelichte Buche), kam in die Jahre und war offenbar als Grenz- oder Lachbaum nicht mehr dienlich. Der Dreiherrenstein trat an ihre Stelle.
Wahrscheinlich haben auch beide Grenzzeichen einige Zeit nebeneinander bestanden, bevor der Baum der Witterung zum Opfer fiel. Die entsprechenden Nachweise sind in einem Amtsbuch des Rudolstädter Archives, welches im Jahre 1545 angelegt wurde zu finden. Eine Coburger Urkunde aus dem Jahre 1534 belegt, dass bereits 1530 an der gleichen Stelle ein Dreiherrenstein stand. Die beigelegte Zeichnung zeigt deutlich einen Grenzstein mit den gekreuzten sächsischen Kurschwertern.
Quelle: Thüringisches Staatsarchiv Rudolstadt, Staatsarchiv Coburg

In der Folgezeit wurden diese Grenzuntersuchungen relativ regelmäßig durchgeführt. Die entsprechenden Protokolle befinden sich meistens in den zuständigen Thüringer Staatsarchiven oder in kleineren Regionalarchiven. Im Rahmen von sogenannten Flurbegehungen oder Flurumritten wurden bestehende Grenzzeichen markiert und besichtigt. Diese Zeremonien nahmen zum Teil den Charakter von Volksfesten an und werden in ländlichen Gegenden zuweilen heute noch durchgeführt. Am 02.10.1999 fand anlässlich des Abschlusses der Sanierungsarbeiten im Bereich Hoher Lach (Neuhaus am Rennweg) bis Saarzipfel (Siegmundsburg) eine solche Grenzbegehung statt.
Unter dem Aspekt einer Inventur können auch die literarischen Erwähnungen der Grenzsteine gesehen werden, wie sie zum Beispiel Alexander Ziegler oder August Trinius in ihren Rennsteigabhandlungen beschreiben. Die Erwähnung der Grenzsteine in ihren Werken lässt den Schluss zu, dass die Steine zum damaligen Zeitpunkt vorhanden waren. Diese Tatsache ist besonders bei heute fehlenden Steinen interessant, lässt sich doch durch diese Vergleichsmöglichkeit der Zeitpunkt des Steinverlustes eingrenzen bzw. präzisieren.
Neueren Datums sind die Erwähnungen der Rennsteiggrenzsteine in der Wanderliteratur des Rennsteigvereines bei Bühring und Hertel. Beide waren maßgeblich am Fortschritt der Rennsteigbewegung und damit auch der Grenzsteinforschung beteiligt.
Aufbauend auf die Aussagen von Bühring und Hertel wurden die Folgeinventuren von Elisabeth Streller (1926/1933), Werner Messing (1964/ 69/74/79) und Günther Weiss (1966/67/72/73/76/77/84/85/88) bei den Arbeiten mit einbezogen. Leider wurde bei all diesen Inventuren der o.g. Katasternachweis außer Acht gelassen, so dass es zwangsläufig auch zu bestimmten Fehlinterpretationen kam. Trotzdem gelten diese drei Rennsteigfreunde als die aktivsten bei der Durchführung von Grenzsteininventuren. Die Unterlagen dieser Inventuren wurden durch Frau Hanna Weiss und Herrn Helmut Köllner zusammengestellt und zur Auswertung übergeben.

Grenzsteininventur im Grenzabschnitt 8 (links), Grenzbegang im Abschnitt 2 (rechts)

Inventuren müssen natürlich regelmäßig im Abstand von zwei Jahren weitergeführt werden, um rechtzeitig auf Missstände reagieren zu können. Ein erster Schritt hierzu ist getan. Der Grenzstein wurde auf vielen Werbeschriften für die Region symbolisch als Stein in Verbindung mit dem Buchstaben R dargestellt. Diese Darstellung verpflichtet auch die Verantwortlichen etwas für den Erhalt zu tun!

Wie bereits vorher erwähnt, erfordern sinnvolle Inventuren überschaubare Abschnitte. Für die Gesamtstrecke des Pläncknerschen Rennsteiges wurden die Strecken mit ehemaliger Landesgrenzfunktion in Abschnitte eingeteilt, die in diesem Zusammenhang erklärt werden sollen:

1. Abschnitt
Hohe Tanne bis Schildwiese (nicht durchgängig)
Grenzsteine Nr. 166, 166.1, 47 bis 39, 656 bis 632.1, 198, 197, 196, 134, 133, 122,
121
2. Abschnitt
Dreiherrenstein Hoher Lach bis Dreiherrenstein Am Saarzipfel
Grenzsteine Nr. 1 bis 182


3. Abschnitt
Dreiherrenstein Am Saarzipfel bis Dreiherrenstein Hohe Heide
Grenzsteine Nr. 1 bis 103


4. Abschnitt
Dreiherrenstein Hohe Heide bis Forstort Marienhäuschen
Grenzsteine Nr. 206 bis 1; 4 bis 6


5. Abschnitt
Mordfleck bis Suhler Ausspanne
Grenzsteine Nr. 53 bis 85 (86)
6. Abschnitt
Zeller Läube (Dietzel – Geba - Stein) bis Kerngrundanfang (Gustav – Freytag - Stein)
Grenzstein Nr. 16 bis 1; 50 bis 1
7. Abschnitt
Kerngrundanfang (Gustav - Freytag-Stein) bis Dreiherrenstein Am Hangweg
Grenzstein Nr. 170 bis 1
8. Abschnitt
Dreiherrenstein Am Hangweg bis Heuberghaus
Grenzstein Nr. 1 bis 52
9. Abschnitt
Großer Jagdberg bis grenzende Am Kleinen Weißenberg, Einzelstücke bei
Clausberg
Grenzstein Nr. 97 bis 1; 35 bis 24; Einzelsteine bei Clausberg (Zugang Förthaer
Stein - Clausberg, hinter Clausberg - Stedtfeld, Flur 8, Flur 12)

Die Gesamtlänge der Rennsteigabschnitte mit ehemaliger Grenzfunktion beträgt ca. 77,2 km (Rechenwert: 77 km, 206 m, 20 cm). Die Angaben wurden bei der Neuvermessung des Rennsteiges in den Jahren 2002 – 2003 ermittelt, Grenzsteinreihen, die den Rennsteig nur kreuzen, wurden nicht mit berücksichtigt.
In der Zeit von 1513 bis 1976 wurden lt. Katasternachweis insgesamt 1007 Grenzsteine gesetzt, von denen heute noch 800 Steine (variabel) vorhanden sind.

 

Die neun Dreiherrensteine des Rennsteiges

Im Verlauf des Pläncknerschen Rennsteiges gibt es neun Grenzpunkte die mit Dreiherrensteinen bestückt waren oder sind. Dreiherrensteine wurden in der Vergangenheit überall dort gesetzt, wo einstmals 3 Herrschaftsbereiche an einem Punkt zusammen trafen. In der Literatur ab den 20-er Jahren des 20. Jahrhunderts sprach man immer von 13 solcher Dreiherrensteine am Rennsteig. Diese Zahl ist nicht korrekt, da Grenzsteine hinzu gezählt wurden, die mit dem Rennsteiggrenzverlauf nichts zu tun hatten. Die größte Entfernung betrug dabei über 10 km. Sogar ein gewöhnlicher Grenzstein aus einer Grenzsteinreihe wurde mit einbezogen, später aber wieder berichtigt.

 

  1. Deiwappenstein am Kießlich

Bamberger Seite
 
 

Bayreuther Seite

 

Sächsische Seite

Lage:
  • 024.747,77 m/+2,50 m von Blankenstein, 144.546,00 m/-2,50 m von Hörschel
  • 728 m ü.NN
  • Grenzabschnitt 1 (1.2)
Koordinaten:
  • Ry 458.951,75/ Hx 589.883,23 System PD 83, transformiert aus den Werten der gemeinsamen Grenzvermessung DDR/BRD von 1976
Beschaffenheit/ Beschreibung:
  • der Grenzstein ist stark beschädigt, wurde aber im Rahmen einer gemeinsamen Aktion zwischen den zuständigen Behörden der damaligen DDR und der BRD im Jahre 1986 saniert, wobei die bestehenden Abplatzungen und Fehlstücke nicht ergänzt worden sind.
  • als einzige Seite ist die sächsische Seite noch relativ gut erhalten
  • auf dem Grenzstein im Sockelansatz befindet sich das komplette Steinsatzdatum auf allen 3 Hoheitsseiten: 1717, darunter DEN 4. OCTOBER
  • Auf der Bayreuther Seite befindet sich der Brandenburger Adler, als Wappen der Markgrafschaft Bayreuth
  • die östliche Seite trägt den sächsischen Rautenkranz
  • auf der Bamberger Seite befindet sich das Amtswappen des Bischofs Franz Graf von Schönborn (1693-1729) von Bamberg
Geschichte:
  • 1513 erstmals gesetzt (im Zusammenhang mit den Kurfürstensteinen)
  • 1599 dargestellt im Geometrischen Riss des Amtes Teuschnitz (Staatsarchiv Bamberg: A 240 Nr. T 1786)
  • 1619 neu gesetzt
  • 1717 jetziger Grenzstein wird gesetzt
  • 1976 Neuvermessung der Grenze durch DDR und BRD
  • 1986 Sanierung des Grenzsteines in einer gemeinsamen Aktion zwischen der damaligen DDR und der BRD
  • ab 1999 regelmäßig kontrolliert bei jährlich durchgeführten Grenzsteininventuren

 

2. Dreiherrenstein Hoher Lach

Der erste Grenzstein im Grenzabschnitt 2 des Plänckner'schen Rennsteiges. Er trägt die Nummer 1.

  • Lage auf dem Rennsteig: km 048.306,71/+2,00/rechts von Blankenstein
  • Gemeinde Neuhaus am Rennweg, Gemarkung Igelshieb
  • Flurbezeichnung aktuell Hoher Lach
  • Flurbezeichnung historisch Schäbelte Puch (1548), Schnebelich Buch (1605), Schnebelicht Buchen (1621), Schnebelichte Buche (1621), Lauschenberg (1621), Dreiherrenstein bei der Lauschaquelle (1621).
  • Koordinaten (PD 83 System): Ry: 440.531,870, Hx: 595.660,840
  • Geländehöhe: 785m
  • Abmessung über Erdreich: 0,85m hoch, 0,40m breit, 0,40m tief.
  • Sandstein
  • Saniert 1999, gerichtet 1999, steht sicher und fest
  • schlichter Stein

Solider, aber sehr wenig gezeichneter Grenzstein, stark ausgewittert. Auf der Schwarzburger Seite ist nur noch die Bezeichnung Nr 1 erkennbar, auf der Pappenheimer Seite befindet sich nur noch die 1, auf der Coburger Seite besitzt der Grenzstein keine Zeichnung mehr.

Am 23.07.1999 wurde der Grenzstein an seinem vorausberechneten Standort neu gesetzt. Das machte sich erforderlich, da zu Beginn der 90 er Jahre des 20. Jahrhunderts der Grenzstein unsachgemäß versetzt wurde. Die Neusetzung erfolgte aufgrund des Steingewichtes maschinell.

Eine Hinweistafel beim Stein erklärt den Zweck des Steinsatzes im Untersuchungsgebiet. Der Standort wurde attraktiv gestaltet, u.a wurde eine neue Buche symbolisch für die ehemalige schnebelichte Buche gepflanzt.

Südwestlich vom Grenzstein verläuft die stark befahrene Sonneberger Straße des Ortsteiles Igelshieb. eiterhin befindet sich dort die Einfahrt zu einem Einkaufsmarkt.

 

Sächsische (Coburger) Seite

Schwarzburger Seite

Pappenheimer Seite

Blick in Richtung Igelshieb, Rastplatz Hoher Lach

Stein mit Hinweistafel und neu gepflanzter Buche

Lage:
  • 048.306,71 m/+2,00 m von Blankenstein, 120.987,06 m/ -2,50 m von Hörschel
  • 785 m ü.NN
  • Grenzabschnitt 

 
Geschichte:
 
  • 18.Februar bis 10. Juni 1453

Markscheidung der Hohen Wälder zwischen den Herzögen von Sachsen und der Schwarzburger Herrschaft. Die Markscheidung beginnt bei der Schnebelichten Buche (Paul Jovius: Chronicon Schwartzburgicum bei Schöttgen, Christian und Kreysig, Georg. Diplomata et Scriptores historiae Germanicae medii aevi. Altenburg 1753. Band 1. Seite 530.).

  • 1530 (1534)
in einer Urkunde aus dem Staatsarchiv Coburg (LA D 740) steht geschrieben:
"...und von solchem Tanbaum ferner durch das rauh Holz hindurch bis auf den Markstein, der da dye Sächsische, Schwarzburgische und Pappenheymische walde und granitz scheydet..."  Die Urkunde stammt aus einem Act, der um 1526 begonnen wurde und Aufzeichnungen bis hin zum Jahre 1583 enthält.
 
 
Aus dem gleichen Jahr stammt ein Riss der Gegend um die Hohe Lach. Dort ist eindeutig ein Grenzstein mit den Kurschwertern (Pappenheim) verzeichnet, ein Beweis, dass schon im frühen 16. Jahrhundert Wappenelemente zur Kennzeichnung der Grenzsteine verwendet wurden. Leider wurde aus nicht weiter erklärbaren Gründen der Riss aus de vorgenannten Urkunde herausgenommen und in der Plansammlung des Coburger Staatsarchives unter der Nummer 1044. 1534 abgelegt.
 
Plan aus dem Staatsarchiv Coburg: Plansammlung 1044. 1534, oben rechts der Vorgänger des Grenzsteines, der darunter liegende Weg wird als Fahrweg in den Pappenheymischen Waldt bezeichnet.
 
ein Grenzstein mit Kurschwertern, ähnlich wie um 1534 auf dem Dreiherrenstein
 
Rekonstruktion des Vorgängersteines anhand der vorhandenen Quellen und Nachweisen
 
  • 1535

Im Jahre 1535 findet im Bereich der "Kleinen  Heide" eine Grenzuntersuchung statt. Dabei wird ein Dreiherrenstein erwähnt....bys hynnab zum Marcksteyn, der zwischen Sachssen, Schwarzburg unnd Bappenheym scheydet... (Staatsarchiv Coburg: LA D 741. Blatt 1 Vorderseite)

  • 1540

In einem Verzeichniß der Grentz mitt den anstoßenden Gehöltzen in das Ampt Sonneberg heißt es: ...vff die Zilliasbrucken zu stehet ein lochbaum in einem alten wegk, hernach gehet vnd margkt hinvier vff die schnebelte puche. Do hebt sich ann die grentzmit den v. papenheim. Von der schnebelten Puchen vff der entsprungk der lauschnitz. (Staatsarchiv Coburg: F.VI. 6d 10 No.14. - hist. Quelle)

  • 1548, 18. Juni

Pappenheimisch- Schwarzburgische Grenzbereitung, Freitag nach Vitus. Begonnen wurde die Grenzbereitung (der Lachbaum Schnebelichte Buche fehlt hier)...beim Stein, wo vordem die schäbelichte Buche gestanden war und wo die herzogliche, Schwartzburgische und pappenheimische Markung zusammenstoßen. (ThStA Rudolstadt:  Hessesche Collectaneen. Sig. AVIII 2c Nr. 29. Blatt 121-124.)

  • 1548, 03. September

Grenzbereitung zwischen der Grafschaft Schwarzburg und Sachsen Coburg nach Egidi:...Hauptstein, do etwann die schnebelich Buch gestanden, welche Sachsenn, Schwartzburgk uund Pappenheim scheidt. (ThStA Rudolstadt: Hessesche Collectaneen. Sig. AVIII 2c Nr. 29. Blatt 133-141.)

  • 1548, 10. Oktober
Vertrag zwischen Schwarzburg und Coburg, Neuvermarkung der Grenze zwischen der Hohen Lach und dem Großen Dreiherrenstein (Staatsarchiv Coburg: Urk. LA D 110)
"...Ein Hauptstein gesetzt welcher Sachssen, Schwartzburgk und Pappenheim scheidet nach der kleinen Heide..."
Die darauf folgende Markierung der Grenze mit neuen Grenzsteinen dürfte wohl einer der umfangreichsten Neuvermarkungen der damaligen Zeit darstellen. Dokumentiert wird sie im Staatsarchiv Rudolstadt: Hessesche Collectaneen, Sig AVIII2c, Nr.29 von 1548. Im Zuge dieser Neuvermarkung wurde auch der jetzige Dreiherrenstein Hoher Lach gesetzt. Über dem Verbleib des Vorgängersteines ist nichts bekannt.
 
 
  • 1569

Forstbereitung, darin heißt es: ...Schnebelichte Buche, der enden ein hoher Sandstein daran das fürstl. Sechsische, auch der grafen von Schwarzburg und Bappenheimischen wappen stehet. (z.Z. kein Quellennachweis)

  • 21. und 22. Juni 1596
Markscheidung der Grenze zwischen dem Großen Dreiherrenstein und der Hohen Lach
Urkunde, Markungsregister,  im Thüringischen Staatsarchiv Meiningen unter: Bestand Staatsministerium Abt. Inneres, Nr. 11438 (42 Seiten Handschrift)
"...Großer Hauptstein bei der Schnebelichen Buchen...welcher dreyer Herrschaft Sachsen, Schwarzburgisch und Bappenheimer Wäldte scheidet...".
Es handelt sich dabei um das "Marckungsregister und Vertzeichnis der Markscheidung des Thüringer Waldes begonnen am Großen Dreiherrenstein und beendet am Dreiherrenstein Hoher Lach, vom 21. und 22. Juni 1596".
Eine ähnlich lautende Urkunde wurde parallel von den Schwarzburgern aufgenommen und befindet sich im Thüringischen Staatsarchiv Rudolstadt unter: Amt Gehren, Sig.130. Blatt 1-16 (31 Seiten Handschrift).
 
 
Das Protokoll der Markscheidung selbst ist u.a. im Thüringischen Staatsarchiv Rudolstadt unter: Kammer Rudolstadt C,XI,1,a Nr.2 abgelegt.
 
  • 05. und 06. Juni 1605

Der Dreiherrenstein Hoher Lach wird unter der laufenden Nummer 215 in einer Beschreibung der Grentz-Marckung uf den Hohenwälden des Ambtt Eisfeldtts und Sonnenbergks zwischen dem Großen Dreiherrenstein und dem Dreiherrenstein Hoher Lach genannt:

Der hohe Marck Stein am Scheidtwege auf der Sächsischen Seiten stehet, do vor alters die schnebelicht Buchen gestanden, scheidet Sachsen, Schwartzburgk und Pappenheimb. (ThStA Rudolstadt: Amt Gehren. Sig.132.)

  • 27. Juni 1621

Grenzbesichtigung der nördlichen Grenze des Coburgischen Amtes Neustadt-Sonneberg auf Veranlassung von Herzog Johann Casimir von Coburg. Der Dreiherrenstein wird dabei kontrolliert und als Abschlussstein auf dem Lauschenberg genannt. Im Vorspann zur Grenzbeschreibung bezeichnet man den Grenzstein auch als: Dreiherrenstein bei der Lauschaquelle.

Der Große hohe Stein, auf Sächsischer Seite am Scheideweg, wo vor alters die Schnäbelichte Buche gestanden war. Er scheidet drey Grentzmarkung, nämlich Sachsen- Coburg, Schwartzburg und Gräfenthal. (Erbzinsbuch des Sachsen-Coburg-Altenburgischen Amtes Neustadt Sonneberg. Fertiggestellt 1659. Seite 66-83.)

  • 1670

Erwähnung in einer Grenzbeschreibung der Grenze zwischen Sattelpass und Hoher Lach: Grentzen zwischen  dem Gräfenthälischen und dem Ambte Neustad an der Heyde

...weiter hinauf an den großen Marckstein, welcher drey Herrschaften voneinander scheidet, als das Hauß Sachßen, Schwarzburg und Pappenh.... (ThStA Meiningen: Kreis Saalfeld. Nr. 3213.)

  • 14. September 1728

Grenzrevision zwischen dem Coburgischen Amt Neustadt und dem Schwarzburg-Rudolstädtischen Amt Königsee am 14. und 15. September 1728, protokolliert zu Steinheid am 16. September 1728. Die Grenzrevision begann am Dreiherrenstein: No.1. Der sogenannte Lange Marck- oder Drey Herrn Stein welcher Coburg, Saalfeld und Schwartzburg Rudolstadt scheidet, noch in guten Stande, jedoch etwas abgeschlagen geweßen und ohne Wappen und Jahrzahl gefunden worden. (ThStA Rudolstadt: Bestand Regierung Rudolstadt. Nr. 150)

Darstellung des Dreiherrensteines in der Karte von 1794 (Quelle: Archiv des ehemaligen Katasteramtes Neuhaus am Rennweg, jetzt dem Katasterbereich Saalfeld zugeordnet) die als Grundlage für den Grenzriss von Carl P. Heyn von 1806 benutzt wurde

  • 1806

Grenzriss zwischen Hoher Lach und Dreiherrenstein bei Siegmundsburg, gezeichnet von Carl Philipp Heyn: Der lange Mark Stein scheidet die drey hohe Häußer als Herzoglich S. Meiningen, Herzoglich S. Coburg Saalfeld und Fürstl. Schwarzburg Rudolstadt. (Quelle: Katasteramt Neuhaus am Rennweg, jetzt: Katasterbereich Saalfeld)

  • 1810

Darstellung auf einer Karte (von Becker) zwischen Sachsen Saalfeld und Sachsen Meiningen (Grenze zwischen Hoher Lach und Sattelpass)

  • 1826

Nach dem Tode von Herzog Friedrich IV. von Sachsen-Gotha und Altenburg im Jahre 1825, kommt es 1826 zum Erbvergleich, infolge dessen die Gothaer Hauptlinie in den ernestinischen Ländern neu gegliedert wurde. Der am Dreiherrenstein angrenzende nordöstliche Bereich des ehemaligen Herzogtums Sachsen-Saalfeld fällt an Sachsen-Meiningen. Damit verliert der Dreiherrenstein Hoher Lach seine Bedeutung als Dreiherrenstein. Bis 1918 werden durch diese Grenze nur noch das nördlich liegende Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt vom südlich liegenden Herzogtum Sachsen-Meiningen getrennt.

  • 1830

Vermessung der ehemaligen Landesgrenze vom Dreiherrenstein in Richtung Ascherbach bis Geiersthal/ Lichte. Der dazugehörige Riss wird am 20. April 1831 vom Fürstl. Schwarzburg-Rudolstädtischen Landrevisor Johann Adolph Obstfelder attestiert. Der Grenzstein wird darin als Dreyherrenstein bezeichnet (s. auch 1831)

  • 1831

Darstellung auf der Landesgrenzkarte als Dreyherren-Stein bis zum Lichtebach (Quelle: Archiv Katasterbereich Saalfeld)

  • 1852

Darstellung auf der Landesgrenzkarte (Special-Karte) zwischen Sachsen-Meiningen und Schwarzburg Rudolstadt (Quelle: Archiv Katasterbereich Saalfeld)

Legende zur o.g. Karte

  • 1862

Alexander Ziegler schreibt zum Dreiherrenstein: ...zu dem sogenannten Dreiherrenstein ab, der früher Sachsen-Coburg, Meiningen und Schwarzburg-Rudolstadt schied,jetzt aber, da Saalfeld seit dem Jahre 1826 meiningisch ist, nur zwei Herrschaften, Meiningen und Schwarzburg-Rudolstadt, scheidet. Dieser sogenannte Dreiherrenstein (Nr.1) steht an der Wiese, wo die Grenzsteine aufhören und wo der Rennsteig, eine östliche Richtung annehmend, nach der Labeshütte, unweit Ernstthal geht...( Alexander Ziegler: Der Rennsteig des Thüringerwaldes. Verlag Carl Höckner. Dresden 1862. Seite 200.)

  • 23. Februar 1884

Vermessungen am Grenzstein Nr.1. (Rissarchiv des ehemaligen Katasteramtes Neuhaus am Rennweg, jetzt Saalfeld, Fortführungsriss Nr. 212. Gemarkung Igelshieb.)

  • 1899

August Trinius schreibt: ... zum Dreiherrenstein (Nr.1) am Hohen Laach unweit der Lauschaquellesenkt. Dieser Grenzwächter trennte seit 1572 Koburg, Meiningen und Rudolstadt, seit 1826 aber, wo Saalfeld an Meiningen kam, scheidet er nur noch Meiningen und Schwarzburg-Rudolstadt. Am Dreiherrenstein hören vorläufig die Grenzsteine auf...(August Trinius: Der Rennstieg. J.C.C. Bruns' Verlsg. Minden i.W. 1899. Seite 224-225.)

  • 22. Januar 1901

Vermessung des Rennsteiges als Landesgrenze beginnen hier.( Rissarchiv des ehemaligen Katasteramtes Neuhaus am Rennweg, jetzt Saalfeld, Feldhandriss Nr. 66.)

  • ca. 1933

Elisabeth Streller vom Rennsteigverein 1896 e.V. erfasst den Dreiherrenstein Hoher Lach

  • 05. Juli 1964

Werner Messing kontrolliert den Dreiherrenstein: Die Dreiherrensteinswiese ist durch Bauarbeiten zum größten Teil (westlichen) umgewühlt. Dicht am Rand eines fast 2m hohen Erdhaufens steht aber noch der Dreiherrenstein. Am Stein ist nur noch die Zahl 1 zu erkennen. (Werner Messing: Felderfassung der historischen Grenzsteine des Rennsteiges. Zusammengestellt von Helmut Köllner, Kleinschmalkalden)

  • 02. Oktober 1969

Nach Werner Messing war der Grenzstein vorhanden: Nordseite SOI, Südseite 1. (Quelle wie vor)

  • 1970, ohne Datum
Der Förster Günther Weiss fotografiert den Grenzstein im Rahmen einer von seinen zahlreichen Grenzstein-inventuren am Rennsteig
 
 
Dreiherrenstein im hohen Gras, ca. 1970, Foto Günther Weiss
 
  • 1999, 23. Juli
bei strömenden Regen wurde der Grenzstein mit Hilfe eines Kranes an seinem Originalstandort neu gesetzt
 
 
  • 01. Oktober 1999
Otto Schneider vom Thüringerwald Verein Neuhaus am Rennweg pflanzt neben dem Stein eine Buche als Referenz an die sogenannte "Schnebelichte Puche", die hier bis zum 16. Jahrhundert als Lachbaum gestanden hat und in zahlreichen Grenzbeschreibungen genannt wurde.
 
  • 06. Juli 2001

Die Testphase zur geplanten Neuvermessung des Rennsteiges beginnt bei Grenzstein Nr. 1.

  • 25. Oktober 2002

Die Neuvermessung des Rennsteiges erreicht den Grenzstein Nr.1 aus Richtung Blankenstein bei km 048.306,71. Beteiligt waren:

  • Manfred Kastner, Thüringer Rennsteigverein e.V. Neustadt am Rennsteig
  • Frank Beutekamp, Goldisthal, Messgehilfe Katasteramt Neuhaus am Rennweg
  • Lisa Hähnlein, Gebersdorf, Auszubildende im Katasteramt Neuhaus am Rennweg
  • Ulrich Rüger, Neuhaus-Schierschnitz, Amtsleiter im Katasteramt Neuhaus am Rennweg

 

3. Dreiherrenstein am Saarzipfel
 
 
Sachsen-Hildburghäuser Seite
 
Schwarzburg-Rudolstädter Seite
 
Sachsen-Coburger Seite
 

1906 anlässlich der Einweihung des Dreistromsteines fotografiert, Stein rechts neben dem Dreistromstein

Die Geschichte des Dreiherrensteines „Am Saarzipfel“

Die eigentliche Geschichte des Dreiherrensteines beginnt lange vor seiner Setzung.

Ein Ereignis im Jahre 1675 war der eigentliche Auslöser, dem wir den Steinsatz zu verdanken haben.

Was war damals geschehen?

Als im Jahre 1675 Ernst der Fromme, Herzog zu Sachsen- Gotha und Altenburg verstarb, hinterließ er ein riesiges Erbe. Er bestimmte, dass seine sieben Söhne das Erbe antreten sollten. Das sah wie folgt aus:

Hauptlinie:

Friedrich, Herzog von Sachsen-Gotha, 1646-1691

Nebenlinien:

Albrecht, Herzog con Sachsen-Coburg, 1648-1699

Bernhard von Sachsen-Meiningen, 1649-1706

Heinrich, Herzog von Sachsen-Römhild, 1650-1710, ohne Nachkommen

Christian, Herzog con Sachsen-Eisenberg, 1653-1707, ohne Nachkommen

Ernst, Herzog von Hildburghausen, 1655-1715

Johann, Herzog von Sachsen-Saalfeld, 1658-1729

Das Erbe sollte nach dem Willen des verstorbenen Herzogs gemeinsam verwaltet werden. Doch bereits fünf Jahre nach dem Tode von Ernst, teilten seine Söhne das Land neu auf.

Durch den Tod aller erbberechtigten Söhne von Ernst, im Zeitraum von 1691 bis 1729, kam es unter den Nachfolgern auch im Bereich Sachsen-Meiningen, Sachsen-Coburg und Sachsen-Saalfeld zu heftigen Erbauseinandersetzungen.

Alleine Herzog Bernhard von Sachsen-Meiningen hinterließ nach seinem Tode im Jahre 1706 12 Kinder aus zwei Ehen.

Da es zu keiner Einigung kam, übernahmen im Jahre 1734 kaiserliche Beauftragte die Aufteilung des Landes. Das Ergebnis war ein Reichshofrat- Konklusum im Jahre 1735. Der eigentliche Verlierer jener kaiserlichen Entscheidung aus dem Jahre 1735 war Sachsen- Coburg. Große Teile seines Besitzes am Rennsteig fielen an Sachsen-Meiningen und Sachsen-Saalfeld.

Die durch die Entscheidungen des Reichshofrat-Konklusums von 1735 im Jahre 1733 eingravierte Bezeichnung „SC“ für Sachsen-Coburg verliert dadurch ihre Daseinsberechtigung, da es das Herzogtum in dieser Form am Standort des Grenzsteines nicht mehr gibt.

Die relative Rechtsunsicherheit auf dem Sächsischen Territorium war auch der Anlass, dass die auf dem Grenzstein eingravierte Jahreszahl 1733 nachweislich nicht mit dem tatsächlichen Steinsatzjahr identisch ist.

Einer Urkunde aus dem Stadtarchiv Schalkau von 1733[1] entnehmen wir, dass der Grenzstein zwar an den Standort gebracht wurde, aber noch nicht gesetzt war.

  1. 7. am Schießplatz wieder ein Dreyherrenstein, bey welchen sich das S. Hild-burghäusische endet und die Gränze zwischen S. Meiningen und dem Fürstenthum Schwarzburg Rudolstadt fortläuft...den dreyer Herrn Stein aber vorräthig lieget, um solchen bedürfenden falls benutzen zu können....

Die Urkunde verweist weiterhin auf einen Grenzstein mit dem Wappen der Schwarzburger und der Ernestiner der noch am Ende dieser Grenzlinie steht.

In einer Coburger Urkunde[2] wird der Grenzstein als :

...der Einundzwantzigster Stein der an dem Schießplatze steht, mit dem Sächsischen und Schwartzburgischen Wappen, dann mit der Jahreszahl 1595 signiert ist...

bezeichnet. Also stand zu diesem Zeitpunkt, obwohl bekannt war, dass hier 3 Herrschaftsbereiche zusammen trafen, ein normaler Läuferstein, der lediglich Schwarzburg von Sachsen trennte.

Die Bedeutung allerdings, dass der Dreiherrenstein gesetzt werden muss, wurde im Protokoll der Meininger Seite[3] zum Ausdruck gebracht:

...dass obiger Stein ausgerissen und dass statt ein dreyeckigter mit erforderlichen Wappen und der Jahreszahl 11733 gesetzt werden sollte.

Nach Ansicht der protokollierenden Beamten sollte vorerst ein Pfahl die Stelle markieren, wo später der Dreiherrenstein stehen sollte.

Aus dem Jahre 1751 liegt noch ein Protokoll vor[4], das im Stadtarchiv Schalkau archiviert ist. Darin wird die Grenze zwischen dem Märterlein und dem Saarzipfel, dort wieder als „Schießplatz“ bezeichnet, untersucht.

Darin heißt es:

  1. 7. am Schießplatz wieder ein dreyherrenstein, bey welchem sich das S.Hildburghäusische endet und die Gränze zwischen S.Meiningen und dem Fürstenthum Schwarzburg Rudolstadt fortläuft...den dreyer Herren Stein aber dergleichen Stein vorräthig lieget, um solchen bedürfenden falls brauchen zu können...

Das bedeutet also, der Dreiherrenstein lag im Jahre 1751 noch an der gleichen Stelle lag wie 1733.

Die erste Urkunde, die den Standort eindeutig bestätigt, stammt aus dem Jahre 1794[5]. In der Begleitkarte zur Urkunde steht geschrieben:

Nr.148 nach Messung 18. Ruthen und 6. Schuh ( vom Stein 147, dem heutigen Stein 180 von 1617 entfernt) .dem Wappen und Drey Herren Stein, welcher gegen Mittag S.Hildburghausen, und gegen Abend und Mitternacht Schwarzburg Rudolstadt scheidet, das dreyfache Wappen und die Jahrzahl 1733. trägt auch auf der Sachsen Meiningischen Seite mit den Buchstaben S.C. bezeichnet... (Quelle/ Verwahrort: Karten- und Rissarchiv Katasterbereich Saalfeld)

Beschreibung des Dreiherrensteines i der Karte von 1794

Also, wurde der Dreiherrenstein erst in den Jahren zwischen 1751 und 1794 gesetzt, in einer Zeit, in welcher die Gravur auf dem Grenzstein in Bezug auf Sachsen-Coburg (S C) längst überholt war.

Im Jahre 1826 verliert der Dreiherrenstein „Am Saarzipfel“ genau wie sein östlicher Gegenpol, der Dreiherrenstein „Hoher Lach“ seine Bedeutung als Dreiherrenstein komplett. Am 11. Februar 1825 stirbt Friedrich IV. Herzog von Sachsen-Gotha und Altenburg. Damit erlöscht die Gothaer Hauptlinie.

Um weitere Erbstreitigkeiten zu vermeiden, bemühte sich König Friedrich August von Sachsen um Vermittlung. Am 12. November 1826 wurde ein Erbvertrag geschlossen. Die Linien des Hauses wurden wie folgt gebildet:

Sachsen-Coburg und Gotha

Sachsen-Meiningen

Sachsen-Altenburg

Der ehemalige Dreiherrenstein diente somit nur noch als Trennlinie zweier Herrschaften:

Sachsen-Meiningen im Süden

Schwarzburg-Rudolstadt im Norden

Diese beiden Linien bestanden bis zur Auflösung der Kleinstaaten nach der Novemberrevolution 1918 fort.

Der Meininger Herzog Bernhard III, legte am 10. November 1918 seine Ämter nieder.

Bleibt noch eine kurze Erklärung zu nördlichen Nachbar, dem Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt:

Das Haus Schwarzburg-Rudolstadt entstand aus der Teilung von 1599 zunächst als Grafschaft. Zwischen 1697 und 1710 erfolgte die Erhebung in den Reichsfürstenstand. Ein Zeichen dieser fürstlichen Würde finden wir in Form der Fürstenkronen auf dem Wappen der Schwarzburg-Rudolstädter Seite des Dreiherrensteines wieder. Bi allen Grenzsteinen, die vor 1697 gesetzt wurden, fehlt diese Krone, da man keine Berechtigung zum Führen derselben hatte.

Fürst Günther Victor dankte als letzter der Thüringer Fürsten am 23.November 1918 ab.

Am Dreiherrenstein endet (oder beginnt) ein weiterer interessanter Grenzzug mit über 100 Grenzsteinen, die zum Teil mit sehr aufwändigen Wappendarstellungen versehen sind. Es ist der Grenzzug zwischen dem Amt Eisfeld und dem Gericht Rauenstein, auch als „Alter Grenzweg“, mit seinem Anfangs- oder Endpunkt auf dem Gipfel des Bleßberges, landläufig bekannt.

Die beim Dreiherrenstein noch heute sichtbaren Steinreste konnten nach eigenen Recherchen nicht dem Steinsockel des Dreiherrensteines selbst zugeordnet werden. Die Bruchstelle an der Unterseite des Steinkopfes passt nicht auf die am Standort befindlichen Steinreste und Sockelstücke.

Vielmehr dürfte es sich dabei um Reste des Grenzsteines der als der einundzwantzigster Stein aus dem Jahre 1595 in der Grenzbeschreibung von 1733 bezeichnet wird.

Der Grenzstein selbst hat die typische dreieckige Form, wobei die Hoheitsseiten, zwar etwas leicht verdreht aber auf das entsprechende Territorium gerichtet sind. Der Standort wurde offenbar seit dem Steinsatz in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts mindestens einmal verändert, da jegliche Zeugen fehlen. Die Gravur der Jahreszahl befindet ich auf allen 3 Hoheitsseiten unterhalb des Erdreiches.

Die Steingravur weist typisch barocke Züge auf. 

[1] Stadtarchiv Schalkau: Landes Fluhr Jagd und Zehnd Gränze mit den Aemtern Sonneberg, Schalkau und Rauenstein. Grenzbeziehung mit dem Amt Sonneberg vom 10. August 1733. Bestand: St 46.

[2] Staatsarchiv Coburg: Grenze zwischen Schaumburg, Coburg und Rudolstadt. StACo, Lreg. 1735

[3] Thüringisches Staatsarchiv Meiningen: Steinsetzung auf der Sächsisch- Schaumburgischen Grenze 1733. Kreis Sonneberg. Nr. 99.

[4] Stadtarchiv Schalkau: Grenzbeziehung auf dem Hohen Wald zwischen dem Märterlein und dem Saarzipfel vom 30. August 1751. Bestand St 46.

[5] Thüringisches Staatsarchiv Meiningen: Grenzrevision vom 21. bis 24. Juli 1794 zwischen Hoher Lach und Dreiherrenstein am Schießplatz. Bestand Kreis Sonneberg, Nr. 98.

 

4. Dreiherrenstein Hohe Heide

 

Schwarzburg-Rudolstädter Seite mit Gabel und Nr. 103

Schwarzburg-Sondershäuser Seite mit Nr. 153

Sachsen-Meininger Seite mit der Jahreszahl 1846

Steinsanierung, nach Beschädigung durch Vandalen am Himmelfahrtstag

 

5. Großer Dreiherrenstein

 

Henneberger Seite

Sächsische Seite

Schwarzburg-Sondershäuser Seite

Der Große Dreiherrenstein, 1935 anlässlich einer Runst fotografiert

 

6. Dietzel-Geba-Stein

Sachsen-Gothaer Seite

Hessische Seite

Sächsische Seite

 

7. Gustav-Freytag-Stein

 

der neue Stein, Hessische Seite

neuer Stein, Sächsische Seite

neuer Stein, Sachsen-Coburg-Gothaer Seite

am ehemaligen Standort wird am 11.06.2006 der Sockel frei gelegt

Zeugen, Ziegelstücken

Zeugen, Holzkohlereste

eines der wenigen bekannten Bilder vom Dreiherrenstein aus den 30-er Jahren des 20.Jh.

 

8. Dreiherrenstein am Hangweg

 

Hessische Seite

Gothaer, Tenneberger Seite

Alle Steine am Hangwegstandort

 

9. Dreiherrenstein am Großen Weißenberg

 

Hessische Seite

Sachsen-Gothaer Seite

Sachsen-Meininger Seite

historisches Foto um 1906


Bild um 1936

ca. 1963

 

Die abseits vom Rennsteig stehenden Dreiherrensteine

1. Dreiherrenstein Hohe Tanne

 

02.bis 04. Oktober 1513

Angefangen am alten Reichenbacher Steige nach Oßla neben dem Schlage bei des Abts Holz, daselbst den ersten Lachstein (Kurfürstenstein) gesetzt...

...und forter von diesen zwei Steinen steht der letzte bei der Hohen Tann, der scheidet sächsisch, Bambergisch und Gerisch Grentz. Bayerisches Staatsarchiv Bamberg: Vertrag und Protokoll über die Grenzvermarkung zwischen dem Kurfürstentum Sachsen und dem Bistum Bamberg. A 86, Lade 352, Nr. 148. Handschrift

Zwischen dem heutigen Kurfürstenstein und der Hohen Tanne wurden insgesamt 20 Grenzsteine gesetzt, die wahrscheinlich alle das Aussehen der heute noch vorhandenen Kurfürstensteine hatten. Der Dreiherrenstein Hohe Tanne dagegen trug neben dem Bambergischen und dem Sächsischen Wappen noch das der Herrschaft von Reuß- Gera.

Mit der Aussage des o.g. Protokolls steht fest, dass der erste Dreiherrenstein an der Hohen Tanne im Jahre 1513 gesetzt wurde.

 

1599

Geometrischer Abries des Ambts Teuschnitz/ mit allen Zugehörigen und inliegenden Dörfern/Walden...Bayerisches Staatsarchiv Bamberg. A 240, Tafel 1786. Karte

Der geometrische Riss von Peter Zweidler zeigt alle 20, im Jahr 1513 gesetzten Grenzsteine einschließlich des Dreiherrensteines Hohe Tanne. Zusätzlich werden bei den beiden Dreiherrensteinen, Am Kießlich und Hohe Tanne auch die Wappen der Anliegerherrschaften dargestellt. Der Name "Rennsteig" wird nicht genannt

 

1757

Nach der Urkunde von 1513 wurde die Stelle, an welcher der heute noch vorhandene Dreiherrenstein von 1845 steht, bereits mit einem sogenannten "Kurfürstenstein" vermarkt.

Aus dem Jahre 1757 zeigt eine Karte ...derer Hochgraefl. Reussischen Herrschaften Lobenstein und Ebersdorf und der Pflege Hirschberg...  an der Stelle des Dreiherrensteines 3 Grenzsteine, ohne dass der Rennsteig benannt wird:

  • Saalfeldische Grenzstein
  • Bambergische Grenzstein
  • Reußische Grenzstein

 

Karten: Repro archiv-rueger-2019

 

Um 1840 bis 1850

Alle Anliegerherrschaften erlassen Verordnungen und Instruktionen zur Vermessung und Abmarkung ihrer Landes-grenzen im Zuge des Aufbaues einer Katasterverwaltung. In diesem Zusammenhang dürfte auch der noch heute vorhandene Dreiherrenstein Hohe Tanne gesetzt worden sein.

Seite Herzogtum Sachsen Meiningen HSM

Weisung auf dem Steinkopf

Seite Königreich Bayern KB

 

Seite Fürstentum Reuss FR

 

Mai 1926

Im Rahmen einer Grenzsteininventur wird der Dreiherrenstein Hohe Tanne durch die Mitglieder Des Rennsteig-vereins 1896 e.V. Bühring, Meyer, Knoblauch, Rudolf und Oehlschlägel aufgenommen.

 

26. 02.1976

Die gemeinsame Grenzkommission der DDR und der BRD erwähnen den Grenzstein in ihrer Grenzkarte 74, 75, Grenzabschnitt 54, Grenzzug e, Blatt 1.

 

1999/2000

Grenzsteininventur durch Manfred Kastner vom Thüringer Rennsteigverein e.V. Neustadt am Rennsteig. Es entsteht die bisher umfangreichste Grenzsteindoku-mentation in der Geschichte der Rennsteiggrenzsteine. Ein Exemplar befindet sich im Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege Erfurt, ein zweites Exemplar im Rennsteig- Museum Neustadt am Rennsteig.

 

Geschichtliche Entwicklung auf Sachsen-Meininger Gebiet

Der geometrische Riss von Peter Zweidler zeigt alle 20, im Jahr 1513 gesetzten Grenzsteine einschließlich des Dreiherrensteines Hohe Tanne. Zusätzlich werden bei den beiden Dreiherrensteinen, Am Kießlich und Hohe Tanne auch die Wappen der Anliegerherrschaften dargestellt.

 

Geschichtliche Entwicklung auf dem Gebiet des Fürstentumes Reuß

Bis 1270

Die Herren von Lobdaburg- Arnshaugk besitzen das Gebiet.

 

1270

Die Vögte von Gera erbten das Gebiet.

 

1547

Burggräflich- Plauische Herrschaft durch Heinrich dem V. Er erhält das Land von Kaiser Karl dem V. nach dem Sieg über den Kurfürsten von Sachsen.

 

1564

Reuß jüngere Linie ergreift Besitz von der Herrschaft Lobenstein, begründet von Heinrich dem X., Nachfolger von Heinrich Postumus, die Speziallinie Lobenstein bestand bis 1824.

 

1711

Teilung nach dem Aussterben der Hirschberger Linie. Das Gebiet verbleibt bei Lobenstein (auch Blankenstein, Kießling, Schlegel, ½ Rodacherbrunn). Die andere Teillinie ist Ebersdorf (mit Grumbach und ½ Rodacherbrunn).

 

1824

Erlöschen der Lobensteiner Linie, das Gebiet fällt an Reuß- Schleiz.

 

Geschichtliche Entwicklung auf der bayerischen Seite

Bis 1803

Bistum Bamberg (nur im 30-jährigen Krieg unter den Schweden: Herzogtum Franken, Herzog Bernhard von Weimar wird damit belehnt)

 

1633

Bernhard überträgt die Verwaltung seinen Bruder Ernst.

 

1634

In Folge der Schlacht bei Nördlingen geht das Herzogtum verloren.

 

1693- 1729

Es regiert Bischof Lothar Franz, auch Erzbischof zu Mainz.

 

1729- 1746

Bischof Friedrich Karl und seine drei Nachfolger, die zugleich Fürstbischöfe zu Würzburg sind, beherrschen das Gebiet.

 

1802

Säkularisierung des Bistums zu Gunsten des Königreiches Bayern (Reichsdeputationshauptschluss)

 

Seit 1817

Die Gebiete fließen mit in das Erzbistum ein.