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03. Dezember

Das Freie Wort berichtet in seiner Ausgabe vom 03,12,2021 über den geplanten Bau von 15(!) Windkraftanlagen mit einer Höhe von 250m (!) auf der "rechten" Seite vom Rennsteig, also nördlich, zwischen Steinbach am Wald und Kleintettau, da auf der "linken" Seite des Rennsteiges, also südlich, Schwarzstörche vorkommen sollen, die laut Bericht der Zeitung nicht über den Rennsteig nach Norden fliegen sollen.

Die Anlagen sind nach Angaben der örtlichen Glaswerksbesitzer notwendig und dienen auf keinem Fall dem Profitstreben. Lediglich für die Bereitstellung alternativer Energiequellen wolle man etwas tun.

Dem Rennsteigtourismus wird aber ein weiterer Tritt in den Hintern versetzt, die Regionalpolitiker machen mit. Was ist der Rennsteig auf seinem bayerischen Abschnitt denn überhaupt noch wert? Es ist ganz einfach ein elendes Häuflein zerstörter Regionalgeschichte, abgebrannt und zugekleistert mit Asphalt!

So, oder ähnlich. könnte es bald am Rennsteig kurz vor Kleintettau aussehen, geht es nach dem Willen der Glashüttenbesitzer im Oberen Frankenwald

 

04./05. Dezember

Freies Wort berichtet über Grabungsarbeiten, die im Bereich Sandwieschen durchgeführt  und im November 2021 abgeschlossen wurden. Grund war der Verlauf mittelalterlicher Handelswege, wie der sogenannten "Cyriaksbrucken" oder "Ziriaksbrücke". Die Hohlwege vom Rollkopf hinunter zum Sandwieschen untersuchten aber bereits lange vor den gegenwärtigen Ausgrabungen Heimatforscher wie August Freysoldt oder Günther Weiß. Auch ich habe bereits Mitte der 90-er Jahre des 20. Jahrhunderts in den Hohlwegen Probegrabungen durchgeführt und festgestellt, dass dort bereits im Mittelalter Fuhrwerke unterwegs waren. Sogar Ausweichstellen konnte ich finden, damit sich bergauf- und bergabfahrende Gespanne nicht behindern.

Die jetzigen Grabungen wurden vom Gebietsreferent Mathias Seidel vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie betreut. Ein Hinweis auf vergangene Forschungen in diesem Bereich wurde im Artikel nicht gegeben, eigentlich schade. In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass ich mich im Jahre 2011 bereits in einem Bericht, der auch im MDR-Fernsehen gesendet wurde und in einem Artikel in der BILD-Zeitung  im Zusammenhang mit geplanten Straßenbaumaßnahmen zur Bedeutung dieser mittelalterlichen Handelswege geäußert habe. Auch in meinem Film zur Rennsteiggeschichte greife ich diese Problematik auf.

Der Grund für die jetzigen Grabungen sind übrigens wieder Baumaßnahmen, jedoch in diesem Falle geht es um die Erneuerung der Hauptgasleitung Mittelthüringen, die im nächsten Jahr ansteht. Der Bauherr ist dazu verpflichtet die archäologischen Voruntersuchungen zu veranlassen, um eventuelle Funde zu sichern, damit sie nicht bei den Bauarbeiten zerstört werden. Die Finanzierung obliegt  dem Bauherren.

Abstieg zum Sandwieschen, der Hohlweg links vom rechts verlaufenden Rennsteig wurde bereits verfüllt (Aufnahme: September 2021)

hier: hinter den Wanderern führt eine Schneise bergan, dabei eine Säule zur Markierung der Gasleitung, die Hauptgasleitung verläuft durch diese Schneise

so könnte es am Sandwieschen bald wieder aussehen. Aufgrund des Umfanges der Arbeiten wird es auf jeden Fall zu eine Rennsteigsperrung während des Baugeschehens kommen

 

 

Ende Dezember

Die Schutzhütte "Fred", Nähe Neuhöfer Weise, wurde von Mitarbeitern des Forstamtes Finsterbergen wieder am alten Standort aufgebaut. Wie bekannt wurde die Hütte vor einigen Jahren durch Brandstiftung völlig zerstört.

Der Aufbau ist bis auf einige Restarbeiten abgeschlossen.

Das Bild wurde mir freundlicherweise von Fabian Kißing zur Verfügung gestellt

 

Zum Jahresende

Der Status von WhatsApp nimmt immer mehr den Charakter einer Klärgrube an, randvoll gefüllt mit dem geistigen Dünnschiss mancher Nutzer. (Ulrich Rüger. 2021)