07. Januar

Illegale Errichtung von Wintersportaufstellern am Rennsteig bei Friedrichshöhe

Die vom Bauhof der Gemeinde Masserberg errichteten Aufsteller mit einer Kasse wurden ohne entsprechende bauliche Genehmigung und Beteiligung der Grundstückseigentümer aufgestellt.

Von einer Gemeinde, die selbst ein Bauamt unterhält und Bauanträge der Bevölkerung bearbeitet und prüft, erwartet man die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen, die bei der Errichtung von Bauwerken zu beachten sind.

 

 

Mail: 07.01.2020, 17:21 Uhr

An: Lehmann

CC: Schoder

Hallo,
gestern erhielt ich über Manfred Kastner folgende Bilder, die von Florian Meusel aufgenommen wurden.

Hierbei handelt es sich eindeutig um einen Verstoß gegen das Thüringer Denkmalschutzgesetz. Wegen der Größe der Installationen bin ich mir nicht sicher, ob hier nicht auch noch gegen geltendes Baurecht verstoßen wurde.

Auftraggeber war offenbar Herr Ehrhardt, der Seniorchef des VW Autohauses. Die Schilder (mit großem Fundament) stehen im Raum Masserberg/ Friedrichshöhe.

Herr Meusel wollte sofort eine Anzeige erstatten.

Es ist Herrn Ehrhardt hoch anzurechnen, was er rund um Masserberg für den Erhalt von Einrichtungen am Rennsteig getan hat. In diesem Falle geht er aber einen Schritt zu weit. Ohne entsprechende Rücksprachen kann man solche Schilder nicht aufstellen.

Ich denke, dass es einmal an der Zeit ist, sich mit Herrn Ehrhardt zusammen zu setzen und über das weitere Vorgehen zu beraten.

Mit freundliche Grüßen, Gesundes neues Jahr

Gut Runst Ulrich Rüger

Hauptwegewart Rennsteigverein 1896 e.V.

 

Mail: 08.01.2020, 13:02 Uhr

An: Landratsamt Sonneberg, Bauamt, Denkmalpflege

CC: Lehmann, Regionalverbund Suhl

Anzeige
hiermit zeige ich das widerrechtliche Aufstellen von Informationstafeln ohne Vorliegen einer entsprechenden Genehmigung im Raum  Friedrichshöhe, westlicher Ortsausgang an.

Begründung:

  • Thüringer Bauordnung vom 13.03.2014, zuletzt geändert durch Gesetz vom 29.03.2018 (GVBl. S. 297), Dritter Teil: Bauliche Anlagen, §10, (1)-(3), Anlagen der Außenwerbung und Warenautomaten, nicht eingehalten
  • Nichtvorliegen einer denkmalschutzrechtlichen Genehmigung
  • Eine Genehmigung zur Errichtung der Anlagen liegt seitens der Grundstückseigentümer nach meinen Recherchen und Rücksprachen nicht vor.

Die Anlagen dienen, wie auf den Fotos ersichtlich ist, u.a. für Werbezwecke der Firma Autohaus Ehrhardt AG.

Rücksprache am heutigen Tag nahm ich mit:

  • Florian Meusel, Naturpark Thüringer Wald
  • Regionalverbund Thüringen, Herr Lehmann
  • Thüringen Forst, Herr Leiteritz

Wir bitten darum, dass die errichteten Anlagen komplett zurück gebaut werden und Herr Ehrhardt nachdrücklich auf die einzuhaltenden, geltenden gesetzlichen Bestimmungen, auch zukünftig, hingewiesen wird. Gerne unterstützen wir beratend  Herrn Ehrhardt bei seinen Bemühungen um den Rennsteig.

Nach meiner Rücksprache mit Herrn Meusel am heutigen Tage, hat auch Herr Meusel beim Landratsamt Hildburghausen Anzeige erstattet.

Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Rüger
Hauptwegewart Rennsteigverein 1896 e.V.

 

29. Januar

Wegebau Limbach bis Sportplatz Steinheid

Aufgrund des desolaten Wegezustandes am Steilabschnitt des Rennsteiges zwischen der Talstation des Liftes am Petersberg in Limbach und dem Sportplatz Steinheid, beabsichtigt das Forstamt Neuhaus am Rennweg den Hohlweg durch geeignetes Steinmaterial aus der Region instand zu setzen. Der Rennsteig verläuft auf einem Großteil des betroffenen Wegestückes hangseitig parallel, so dass keine Beeinträchtigung der Wanderer zu befürchten ist.

Vor Ort wurden die denkmalschutz- und naturschutzrechtlichen Belange dargelegt und die Instandsetzung befürwortet. Durch den Ausbau wird ein sicherer Weg für Wanderer und Kurgäste des Mutter- und Kind Heimes in Steinheid hinunter nach Limbach geschaffen.

 

 

 

 22. März

22.15 Uhr: Neustadt am Rennsteig komplett unter Quarantäne – 900 Menschen betroffen

 Zur Eindämmung des Coronavirus ist die Gemeinde Neustadt am Rennsteig in Thüringen nun unter Quarantäne. Für zwei Wochen darf niemand mehr den Ortsteil der Landgemeinde Stadt Großbreitenbach verlassen. Auch betreten werden dürfe der etwa 900 Bewohner zählende Ort nahe Ilmenau nur noch in Ausnahmefällen und unter strengen hygienischen Sicherheitsvorkehrungen.

Man habe sich zu dem Schritt entschieden, weil sechs der bekannten elf Fälle im Kreis von bestätigten Infektionen aus dem Bereich Neustadt stammten, sagte die Sprecherin der Kreisverwaltung des Ilm-Kreis, Doreen Huth. Allein bis Sonntagabend hatte das Gesundheitsamt 69 Kontaktpersonen ausgemacht. Die Bewohner seien am Sonntagabend via Lautsprecher über die Allgemeinverfügung informiert worden.

Zu den Ausnahmen gehörten etwa Pflegedienste, Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei. Wie die sonstige Versorgung der Bewohner in der Zeit sichergestellt wird, berät nun ein Krisenstab.

Die Feuerwehr sperrt die Straße einen Kilometer vor Neustadt am Rennsteig. Nachdem sechs der elf Fälle von Covid-19 im Ilm-Kreis aus dem Ort in der Landgemeinde Großbreitenbach kommen, wurde der Ort für zwei Wochen komplett unter Quarantäne gestellt.

Neustadt seit Mitternacht komplett abgeriegelt

Alle rund 900 Bewohner von Neustadt am Rennsteig stehen seit Mitternacht unter häuslicher Quarantäne, das Dorf wird für zwei Wochen abgeriegelt.


Arnstadt/Neustadt -  Das Landratsamt des Ilm-Kreises hatte dies angeordnet, weil es in dem kleinen Ort in der Landgemeinde Großbreitenbach inzwischen sechs Corona-Fälle gibt.

Am gestrigen Sonntag ist ein weiterer bestätigter Fall einer Coronavirus-Infektion im Ilm-Kreis hinzugekommen. Der 58-jährige Mann ist schwer erkrankt und wurde beatmungspflichtig in Suhl stationär aufgenommen. Damit ist die Zahl der bestätigten Fälle im Ilm-Kreis auf elf gestiegen.

Sechs dieser elf Fälle leben in Neustadt. Dort konnte das Gesundheitsamt mittlerweile 69 Kontaktpersonen ausmachen. Die Ermittlungen laufen noch, heißt es aus dem Landratsamt. Wegen der Häufung der Fälle und der dortigen Kontaktpersonen steigt das Infektionsrisiko im Ort. Deswegen hat Landrätin Petra Enders entschieden, Neustadt ab sofort für zwei Wochen komplett unter Quarantäne zu stellen. Das bedeutet, dass niemand den Ort verlassen darf und ein Zutritt nur in Ausnahmefällen und unter Vollschutz geschieht. Zu den Ausnahmen gehören Pflegedienste, Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei.

Laut erlassener Allgemeinverfügung ist die gesamte Bevölkerung sowohl mit Haupt- als auch mit Nebenwohnsitz, die sich innerhalb der letzten 14 Tage dort - und sei es auch nur kurzzeitig oder vorübergehend - aufgehalten hat, verpflichtet, sich ausschließlich in ihrer Wohnung beziehungsweise auf ausschließlich selbst genutzten Bereichen des Wohngrundstückes aufzuhalten.

Personen ist der Zutritt oder die Zufahrt zum Ort nur gestattet, wenn sie dort ihren Haupt- oder Nebenwohnsitz haben und sich unverzüglich in häusliche Quarantäne begeben. Ausgenommen sind Personen, die Maßnahmen der medizinischen Pflege wahrnehmen, Rettungsdienste, ärztliche Hausbesuche und ähnliches.

Direkten Kontakt meiden

Weisen Personen Erkältungssymptome auf, wie trockenen Husten, Fieber, Schnupfen, Abgeschlagenheit, Atemprobleme, sind sie verpflichtet, unverzüglich telefonisch den Hausarzt oder den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116 117 zu kontaktieren. Die Bewohner sind verpflichtet, den direkten Kontakt mit anderen Personen einzustellen, der Kontakt zu in häuslicher Gemeinschaft lebenden Personen sowie zur Pflege und Versorgung tätigen Personen ist auf das absolut notwendige Minimum zu beschränken. Sollte während der angeordneten Quarantänezeit eine medizinische Behandlung erforderlich werden, ist über die Quarantäne der Rettungsdienst und die versorgende medizinische Einrichtung vorher zu informieren.

Zur Selbstversorgung mit lebensnotwendigen Gütern sind Personen, die keine Erkältungssymptome aufweisen, berechtigt, auf kürzestem Wege entsprechende Einrichtungen zur Versorgung aufzusuchen. Anschließend haben sie sich unverzüglich wieder in die häusliche Quarantäne zurückzubegeben. Diese Allgemeinverfügung gilt bis einschließlich 5. April.

In der Landgemeinde Stadt Großbreitenbach hat Landrätin Petra Enders einen Krisenstab einberufen. Er ist mit dem Bürgermeister der Landgemeinde, Peter Grimm, Rettungskräften, der Polizei und weiteren Kräften besetzt. Dort wird derzeit besprochen, wie die Grundversorgung des Ortes für die kommenden zwei Wochen gewährleistet werden kann. Auch für das in Neustadt ansässige Kinderheim wird eine Lösung erarbeitet.

Allein am Samstag waren im IlmKreis bereits fünf neue Corona-Fälle hinzugekommen. Diese befinden sich, wie die zuvor bekannten auch, in häuslicher Quarantäne. Das Gesundheitsamt steht mit ihnen und den Kontaktpersonen im Austausch. Da die anderen neu erfassten Erkrankten alle älter als 65 Jahre sind, gelten sie als besonders überwachungsbedürftig.

In sieben der bis Samstag bekannten Fälle hatte das Gesundheitsamt die Abstriche gemacht. Zwei Fälle kamen aus Hausarztpraxen. Ein Fall ist über die Abstrichstelle in Arnstadt gemeldet worden, die am letzten Mittwoch ihre Arbeit aufgenommen hat. Abstriche werden dort nur nach Terminvergabe durch die Hausarzt-Praxen oder den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst ( 116117) gemacht.

Aktuelle Lage im Ort

Nach Angaben des Ortsteilbürgersmeisters von Neustadt am Rennsteig, Dirk Macheleidt, ist die Lage in dem 900-Einwohner-Dorf trotz der verhängten Quarantäne ruhig und besonnen. Die allermeisten Menschen würden in ihren Häusern und auf ihren Grundstücken bleiben, von übermäßigen Ängsten oder Panik sei nichts zu spüren, sagte Macheleidt am Montag unserer Zeitung. Vereinzelt seien Menschen zum Einkaufen unterwegs. „Wichtig ist, dass wir uns jetzt nicht verrückt machen und auch nicht mit dem Finger auf die Leute zeigen, die direkt vom Corona-Virus betroffen sind.“ Zwar sei die Situation für alle ungewohnt. Doch wenn der Ort zusammenstehe, dann werde er auch diese Krise überstehen. jol/sh

Anmerkung: Für den Beitrag wurden ausnahmsweise Presseartikel verwendet

 

 

06. April

Quarantäne in Neustadt am Rennsteig aufgehoben

Um Mitternacht endete die Quarantäne, die aufgrund des Corona-Virus für den 900-Seelen Ort verhängt wurde. Vorsicht ist aber trotzdem noch geboten, da die Ergebnisse aller Tests noch nicht endgültig für alle Bewohner ausgewertet sind. Im Ilmkreis haben sich aktuell 93 Personen am Virus infiziert, davon kommen alleine 47 aus Neustadt am Rennsteig. Zusätzlich ermittelte das Gesundheitsamt des Ilmkreises noch 226 Kontaktpersonen, für welche natürlich noch häusliche Quarantäne angeordnet ist. Eine Anfrage von Petra Enders, die besondere Situation von Neustadt am Rennsteig für Forschungszwecke zu nutzen, blieb seitens des Bundesgesund-heitsministeriums und des zuständigen Thüringer Ministeriums unbeantwortet.

Unsere Festveranstaltung, "30 Jahre - Grenzenlos wandern", die für den 09. Mai 2020 in Neustadt am Rennsteig geplant war, wurde heute wegen der besonderen Situation, in der sich der Ort nach wie vor befindet, vorsorglich abgesagt. Mit der Veranstaltung wollte der Rennsteigverein 1896 e.V. und der Thüringer Rennsteigverein Neustadt am Rennsteig e.V. an die Wiederöffnung des Rennsteiges am 28. April 1990 nach der politischen Wende in Deutschland erinnern.  Es ist aber geplant, die Veranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.

 

 

 ohne Datum

Grenzsteine in Gefahr

Im Raum Neustadt am Rennsteig kam es in jüngster Vergangenheit zu Beschädigungen mehrerer unter Denkmalschutz stehender Rennsteiggrenzsteine durch dringend notwendige Forstarbeiten.

Es ist notwendig sich mit dem Thüringen Forst in Verbindung zu setzen, um weitere derartige Beschädigungen zu vermeiden. Wir drängen bereits seit mehreren Jahren darauf, eine Beratung mit den Anliegerforstämtern durchzuführen, bei der es darum gehen soll, geignete Maßnahmen vor Beginn notwendiger Forstarbeiten durchzuführen, die die Möglichkeit der Beschädigung von Grenzsteinen minimieren. Aus meiner Sicht wären das:

  • die im Voraus abgeschlossenen Verträge, Leistungsverträge, zum Holzeinschlag, sollten in den Gebieten am Rennsteig, wo sich Grenzsteine und anderes wichtiges Rennsteiginventar befindet, dahingehend ergänzt werden, dass auf die denkmalgeschützen Objekte im Vertrag hingewiesen wird und die Standorte benannt werden.
  • Grenzsteine dürfen grundsätzlich nicht mit Farbspray markiert werden, diese Unsitte der Forst- und  leider auch der Vermessungsbehörden. stellt eine Ordnungswidrigkeit im Sinne des Thüringer Denkmalschutzgesetzes dar und sollte bei wiederholter Anwendung, auch trotz der momentan schwierigen Situation infolge des Borkenkäferbefalls, bestraft werden, immerhin handelt es sich hier um ein Denkmal. Für die Markierung sollte grundsätzlich ein gut sichtbarer Beipfahl in der unmittelbaren Nähe des Grenzsteines eingeschlagen werden.

Nachfolgend einige Fotos betroffener Grenzsteine:

(Die Fotos wurden von Manfred Kastner, Neustadt am Rennsteig, bereitgestellt)

Grenzstein Nr. 30 auf dem Burgberg am Abzweig zum Fünfeckigen Stein wurde umgefahren, muss aufgerichtet werden

Grenzstein Nr. 96 vor Kahlert im Wald, beschmiert

Grenzstein Nr. 98 vor Kahlert im Wald, beschmiert

Grenzstein Nr. 99 vor Kahlert im Wald, beschmiert

Grenzstein Nr. 100 vor Kahlert im Wald, beschmiert

 

 

18. Juni

Tourismusinitiative in Nustadt am Rennsteig

Der Rennsteigort, den es mit der Coronapandemie besonders traf, rüstet sich für einen verspäteten Start der Tourismussaison 2020. Zwar scheint es unscheinbar, dass die Verluste des entgangenen Geschäftes durch das Fernbleiben der Urlauber heuer noch aufgeholt werden kann, Robert Witter von der Rennsteiginfo ist aber optimistisch, dass demnächst wieder Touristen den Ort in der Mitte des Rennsteiges besuchen werden.

Dabei setzt er auch auf den Wandertourismus. Derzeit wird das Wegeleitsystem rund um die Rennsteiggemeinde komplett überarbeitet. Ebenfalls soll Anfang Juli wieder das größte Hotel des Ortes, das Hotel "Kammweg" öffnen, bisher ein sicherer Garant für den örtlichen Tourismus.

Auch der Bürgermeister der Landgemeinde Großbreitenbach Peter Grimm, zu der Neustadt am Rennsteig gehört, setzt sich dafür ein, dass der Ort touristisch auf ein höheres Niveau gestellt wird. Er will dazu die Angebote des Freistaates Thüringen nutzen, die zur Verfügung stehen. Um die finanziellen Mittel beim Freistaat zu beantragen wird ein entsprechendes Konzept erarbeitet.

Wichtige Partner bei der Erarbeitung des Konzeptes sollten sein:

  • Thüringen Forst
  • Regionalverbund Thüringer Wald
  • örtliche Vereine

 

18. Juni

vom 18. Juni 2020 stammt eine Mitteilung eines Nivellementstrupps der Thüringer Vermessungsbehörden. Demnach wurden bei Forstarbeiten im Bereich Neue Ausspanne - Krämerod Grenzsteine umgedrückt oder beschädigt. Hierbei handelt es sich um einen Bereich, in welchem in den vergangenen Jahren mehrere historische Grenzsteine mit einem hohen finanziellen Aufwand in Verbindung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Schmalkalden-Meiningen saniert wurden. Es sollte kurzfristig kontrolliert werden, welchen Umfang sie Schäden haben. Verantwortliche Forstämter wären im Süden das Forstamt Schmalkalden, Schlossberg 11, 98574 Schmalkalden, Tel. 03683 69320 und im Norden die Herzoglich Sachsen Coburg Gotha'sche Forstverwaltung in 99891 Tabarz, Lauchagrundstraße 21, Tel. 036259 30190, www. sachsen-coburg-gotha.de.

Grafik stammt aus dem Mailanhang vom 18. Juni 2020

 

 

07./ 08. August

Schutzhütte "Am Rennsteig" am Fuss des Burgberges zwischen Neustadt am Rennsteig und dem Großen Dreiherrenstein brennt ab

In der Nacht vom Freitag, dem 07. August zu Samstag, dem 08. August 2020 brennt die Schutzhütte "Am Rennsteig", welche  am Burgberg zwischen Neustadt am Rennsteig und dem Großen Dreiherrenstein stand, ab.

Über die Ursachen werden wir informieren, wenn diese gesichert vorliegen. Die Hütte wurde bereits im Jahre 2005 von einem Brand heimgesucht, damals allerdings mit weniger spektakulären Folgen. Später wurden dann die schadhaften Teile ausgewechselt und die Hütte wieder instand gesetzt.

Nach dem Brand der Schutzhütte "Fred" oberhalb der Neuhöfer Wiesen  ist das bereits der 2. Totalverlust einer Schutzhütte am Rennsteig durch Brand innerhalb weniger Jahre.

Die Landespolizeiinspektion Gotha teilte am 09.08.2020 um 02:58 Uhr dazu mit:

Durch Zeugen wurde Samstagnacht gegen 02:20 Uhr eine brennende Wetterschutzhütte an der L1137 zwischen Dreiherrenstein und Neustadt am Rennsteig festgestellt. Die aufmerksamen Bürger verständigten die Feuerwehr und löschten schließlich die bereits fast komplett abgebrannte Hütte. Unmittelbar vor der Schutzhütte befand sich nach Angaben der Feuerwehr eine kleine Feuerstelle. Ob der Brand absichtlich gelegt wurde oder fahrlässig entstand kann derzeit nicht gesagt werden. Die Schutzhütte befand sich im bewaldeten Gebiet, so dass bei ungünstigen Windverhältnissen ein Überspringen des Feuers auf den Wald durch aus möglich gewesen wäre. Der Sachschaden wird auf ca. 5.000 Euro geschätzt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht Zeugen, welche Angaben zur Brandentstehung machen können oder Personen im Bereich der Schutzhütte wahrgenommen haben. Hinweise nimmt die Polizei Ilmenau unter der Bezugsnummer 0183388/2020 entgegen. (dl)

Rückfragen bitte an:

Thüringer Polizei
Landespolizeiinspektion Gotha
Polizeiinspektion Arnstadt-Ilmenau
Telefon: 03677/601124
http://www.thueringen.de/th3/polizei/index.aspx

Der Regionalverbund, die zuständigen Gemeinden und ThüringenForst müssen Maßnahmen ergreifen, damit es nicht durch die Dummheit und Unachtsamkeit uneinsichtiger Wanderer, die offenbar nichts für die Natur übrig haben, vielleicht zu noch größerern Bränden kommt. Ich schlage deshalb vor, obwohl es sicherlich bereits gesetzlich geregelt ist, an allen Hütten, die nicht offiziell mit einer Feuerstelle ausgestattet sind, Schilder mit einem generellen Verbot offener Feuerstellen anzubringen.

 

Beim Brand im Jahre 2005 wurde lediglich die Rückseite der Hütte beschädigt

 

 

Bilder nach dem Brand der Hütte, aufgenommen von Manfred Kastner am 10.08.2020

 

 

23. August

Während der Sommerrunst 2020 stellte ich fest, dass die Brücke über die Dober erhebliche bauliche Mängel hatte, die eine sofortige Reparatur erforderlich machen. Eine entsprechende Meldung machte ich noch am gleichen Tag an den Regionalverbund Thüringer Wald.

defekte Brücke, festgestellt am 23.08.2020

Bereits etwes nach etwas mehr als 3 Wochen, zu unserer Herbstrunst konnte ich feststellen, dass die Brücke wieder in Ordnung gebracht wurde.

Überprüfung zur Herbstrunst am 19.09.2020, die Brücke wurde in der Zwischenzeit repariert

Dafür möchte ich mich an dieser Stelle recht herzlich bedanken.

 

 

ohne Datum

Im September 2020 wird die altersbedingt zerstörte Dreiseitenbank am Schönwappenweg unmittelbar neben dem Dreiwappenstein am Kießlich beseitigt und eine neue Bank errichtet. Ein ökologischer Holzschutzanstrich sollte noch vor dem Wintereinbruch aufgetragen werden

neue Bank

Reste der alten, verrotteten Bank

 

 

Corona-Herbstrunst 2020 (19. September bis 24. September)

Ähnlich wie bei der Sommerrunst 2020, lassen wir Bilder sprechen, Bilder vom Rennsteig, die, wie ich glaube, es wert sind zu zeigen.

19. September: Blankenstein bis Steinbach am Wald

 

Jeder Sonnenaufgang ist so schön, wie man ihn betrachtet.  Jeder Tag ist so schön, wie man ihn gestaltet.

Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand. (Charles Darwin)

Ich geh' auch in diesem Jahr den Weg weiter, den ich im letzten Jahr gegangen bin. (Patrick Rödiger)

Früher haben wir vor jedem Essen gebetet, heute nur noch, wenn es Pilze gibt.

 

Kitsch ist schon etwas, was schmerzen kann. (Friedensreich Hundertwasser)

 

Wenn es keine Brücken auf der Welt gäbe, nützen die ganzen Wege nichts.

Blumen können nicht blühen ohne die Wärme der Sonne, Menschen können nicht Mensch werden, ohne die Wärme der Freundschaft.

 

 

 

Die Natur vollbringt Wunder, es liegt an mir, sie zu genießen. (Jean-Christophe Lafaille)

Es gibt niemanden, der nicht isst und trinkt, aber nur wenige, die den Geschmack zu schätzen wissen. (Konfuzius)

Gruppentherapie

 

20. September: Steinbach am Wald bis Friedrichshöhe

Kleinkunst am Wegesrand zwischen Neuhaus und Friedrichshöhe

 

21. September: Friedrichshöhe bis Neustadt am Rennsteig

Werraquell-Hütte in voller Blüte, immer wieder gerne kehren wir hier ein

 

 

Flammkuchen in allen Variationen, ein Highlight  der Küche in der Werraquell-Hütte.

Schwalbenhauptwiese

Der Triniusstein, Ehrung für den Schriftsteller August Trinius. Seine Rennsteigbeschreibung wurde bahnbrechend für die gesamte spätere Wanderbewegung am Rennsteig

August Trinius

Wie befreit und wohlig athmet hier die Brust, hoch über dem Qualm und Staub der Städte, fern dem menschlichen Ringen um Raum, Licht und Lebensluft; wie weit schweift von hier droben das Auge in sonnige Fernen, auf duftumdämmerte Höhenzüge und fällt dann hinab zu still heraufgrüßenden Dörfern, tief eingeschachtelt zwischen Felswänden, silberglänzenden Bächen, Bergmatten und meilenweiten Wäldern! Wie überreich an Eindrücken und Ausblicken ist diese Bergwanderung! Fort und fort ziehen die buntesten Wechsel die köstlichen Bilder an uns vorbei, hier nach Franken, dort nach Thüringen, und wenn uns dann wieder Tannendickicht aufnimmt, dann offenbart sich im feierlichen Rauschen des Waldes scheue Seele, der wie im Selbstgespräch über uns die Wipfel leise wiegt und neigt.

Freilich, wer über den Rennsteig ziehen will, der muss warme Empfänglichkeit für die Natur, ein offenes Auge und freudige Begeisterung für die Sache mitbringen. Nur so wird er den vollen Becher bis auf den Grund leeren können. Jeder neue Wandertag wird ihm neue Reize erschließen und wenn er daheim den müden Wanderstab dankbar vor des Hauses Laren niederlegt und nun in stillen Stunden die Summe des Geschauten und Erlebten im Geiste zuweilen noch überfliegt, dann wird er staunen, welch einen Reichthum an Schönheiten, Erfahrungen und Erlebnissen ihm diese verhältnismäßig doch nur kurze Wanderung bot. (1890)

das große Aufräumen nach der Borkenkäferplage

 

 Wandern ist eine Tätigkeit der Beine und ein Zustand der Seele (Josef Hofmiller)

Wer einen Baum pflanzt, wird den Himmel gewinnen. (Konfuzius)

 

die Teufelsbuche

Die Bäume, die Sträucher und die Pflanzen sind der Schmuck und das Gewand der Erde. (Jean-Jacues Rousseau)

in Neustadt am Rennsteig, Kirche mit Pilgerherberge

 

22. September: Neustadt am Rennsteig bis Oberhof

Ortsausgang von Neustadt beim Blockhaus am Erwitter Eck

Holz ist vergänglich

 

23. September: Oberhof bis Grenzwiese

Inselsbergblick am Kreuz

Totholz auf dem Spießberg

 

nach der Wanderung, Kleiner Inselsberg

 

24. September: Grenzwiese bis Hörschel

die Brotteroder Hütte im Morgennebel

Erzähl' mir etwas und ich werde es vergessen. Zeig' mir etwas und ich werde mich erinnern. Lass' mich etwas erleben und ich werde es verstehen. (Altes chinesisches Sprichwort)

Grenzstein Nr. 15 beim Glöckner

Wo die Menschen schweigen, da heben die Steine an zu reden. (August Trinius)

Der Glöckner

Gottlob König, namhafter Forstmann im 18. und 19. Jahrhundert, dem übrigens auch zu Beginn des 19. Jahrhunderts von seinen ehemaligen Schülern die Felsformation Glöckner gewidmet wurde, erkannte den Wert des Waldes für die Menschheit, als er sagte:

Wo Wälder und Bäume verschwinden, tritt Dürre und Öde an ihre Stelle. (...) Der Fall des ersten Baumes war bekanntlich der Anfang, aber der Fall des letzten ist ebenso gewiss auch das Ende der Zivilisation. Zwischen diesen zwei Grenzpunkten des Völkererlebens bewegen wir uns. Die Zeit des letzten liegt in unserer Hand!

Forstort Vogelheide zu Königs Zeiten aufgeforstet, heute der rücksichtslosen, zukunftsfeindlichen Forstwirtschaft geopfert

Hubertus, Ascherbrück

Wilde Sau mit Wartburgblick

 

 

Der krumme Baum lebt sein Leben, der gerade Baum wird zum Brett. (unbekannt)

Giganten des Waldes

Hörschel: Die Runst ist aus

Halali! Die Runst ist aus! Wir fahren als Altrenner nun nach Haus'. Doch im Herzen lebt weiter des Rennsteigs Geist, der uns alle zusammen schweißt, der uns die Liebe im Walde erhellt, bis einst die Welt zusammenfällt. Wandern ist wirklich eine Kunst. Gut Runst! (Julius Kober)

 

25. September

Neue "Idee" für den Inselsberggipfel

 

 

In den Thüringer Medien geistert eine neue Idee zur Erhöhung der Attraktivität des Inselsberggipfels umher. Ein Schausteller aus Wutha-Farnroda und die Kurverwaltung Tabarz planen die Aufstellung eines Riesenrades mit einer Höhe von 40 m ab April 2021 für eine begrenzte Zeit auf dem Plateau des Großen Inselsberges, das auch nachts noch beleutet werden soll.

Erst Seilbahn, jetzt Riesenrad, wie hirnrissig werden die Ideen denn noch? Bevor man sich zu solchen Äußerungen hinreißen lässt, sollte man versuchen, erst einmal die seit fast einem Jahrzehnt andauernde fatale Situation auf dem Großen Inselsberg in den Griff zu bekommen. Erst nachdenken und dann über tragbare und vor allem machbare Zukunftspläne entscheiden.

Vorraussetzung für die Zukunftsplanung am Großen Inselsberg ist auch die Einhaltung bestehender gesetzlicher Bestimmungen. Da wären zum Beispiel:

Totalreservat Großer Inselsberg

  • Der unmittelbare Rennsteig steht seit 1996 unter Denkmalschutz
  • Am Großen Inselsberg befindet sich ein Naturschutzgebiet (Totalreservat)

Victor von Scheffel sagte einmal:

Ehre sei Gott in der Höhe! Er hat die Berge so hoch gestellt, Und tat damit seine Weisheit kund, Damit nicht jeder Lumpenhund, Mit denen die Täler so reichlich gesegnet, Dem fröhlichen Wanderer hier oben begegnet, Ehre sei Gott in der Höhe!

 

 

01. Oktober

Offenbar aus dem Nachlass von Elisabeth Streller gelang es uns, an einen Teil ihrer lange vermissten Grenzsteinaufzeichnungen  zu kommen. Wir können mit Bestimmtheit feststellen, dass es sich tatsächlich um die Aufzeichnungen von Elisabeth Streller handelt, die sie vor ihrem Tode noch dem Archiv des Rennsteigvereins übergeben hatte und die seitdem als verschollen gelten.

Dafür sprechen 3 wesentliche Punkte:

  1. Elisabeth Streller lebte in Eisenach. Für die Niederschrift ihrer Grenzsteinkontrollen verwendete sie cremefarbenes Ppapier mit dem Wasserzeichen der damaligen "TREU-BANK-AKTIEN-GESELLSCHAFT-EISENACH"
  2. Die Bemerkungen zu Grenzstein Nr. 636 beziehen sich auf einen Grenzstein mit der Bezeichnung KB für Königreich Bayern und HSM für das Herzogtum Sachsen Meiningen aus dem Jahre 1845. Dieser Grenzstein wurde im Jahre 1935 durch den jetzt noch dort stehenden Granitstein mit den beiden Hoheitskennzeichen für Bayern und Thüringen ersetzt. Die Aufzeichnungen müssen somit vor 1935 erstellt worden sein.
  3. Letztmalig wurden die Unterlagen von Elisabeth Streller von Werner Messing bei seinen Grenzsteinerfassungen von den 60-ern bis in die 80-er Jahre des 20. Jahrhunderts verwendet. Aus dem Nachlass von Werner Messing, der uns freundlicherweise zur Archivierung im Neustädter Rennsteigmuseum übergeben wurde, stammen auch die 3 Grenzsteinerfassungsblätter von Elisabeth Streller.

Zur Klärung des weiteren Verbleibes der restlichen Unterlagen von Elisabeth Streller haben wir nunmehr einen Ansatzpunkt, den wir weiter verfolgen werden, in der Hoffnung, die kompletten Unterlagen wiederzufinden und ansprechend zu würdigen. Wir sind allerdings auch dankbar für jeden weiteren Hinweis zum Verbleib der Unterlagen.

Elisabeth Streller 1936 am heute nicht mehr vorhandenen Großen Bischofstein Nr. 653 (Schönwappenweg)

links: Werner Messing, Mitte: Helmut Köllner, rechts: Erich Röder, Plänckners Aussicht, bis zu Werner Messing lässt sich der Verbleib der Erfassungsunterlagen von Elisabeth Streller nachweisen

Auf dem Papier der Treu-Bank-AG-Eisenach schrieb Elisabeth Streller ihre Grenzsteinaufzeichnungen nieder

Blatt 1 der Unterlagen von Elisabeth Streller: Hier wird Stein Nr. 636 noch mit den Initialen KB und HSM ausgewiesen, also der Vorgängerstein vom aktuellen Stein aus dem Jahre 1935

Blatt 2 der Unterlagen von Elisabeth Streller

Blatt 3 der Unterlagen von Elisabeth Streller

aktueller Grenzstein aus dem Jahre 1935, bayerische Seite, aufgenommen von Röll

die Thüringer Seite, hier noch mit dem Hakenkreuz (Hinweis: Die Darstellung dieses Bildes mit dem Symbol des Hakenkreuzes erfolgte nur für Dokumentationszwecke und Aufarbeitung geschichtlicher Hintergründe)

 

 

01. November

Zum 01. November schließt das Cafe "Lusky" in Neustadt am Rennsteig. Das Cafe war viele Jahre Anlaufpunkt für Wanderer und Einheimische. Bekannt wurde es wegen des guten Kuchenangebotes. Im Haus befanden sich auch einige Fremdenzimmer.

Am 29.04.2000 wurde hier das Rennsteig-Museum eröffnet, bevor es Ende 2007 in das neu errichtete Gemeinde-zentrum Neustadt am Rennsteig umzog.

Mit der Schließung setzt sich der Abwärtstrend bei der gastronomischen Versorgung der Wanderer am Rennsteig fort, eine auf Dauer fatale Situation für den Thüringer Tourismus und die Wertschätzung des Rennsteiges.

Cafe "Lusky" in Neustadt am Rennsteig

 

29. November

Nebestein erstrahlt im neuen Glanz

Der Nebestein befindet sich ca. 50 m nördlich vom Rennsteig zwischen der Großen Meilerstätte und dem Glöckner. In den vergangenen Jahren schenkte man diesem Gedenkstein bei den Runsten recht wenig Beachtung, zumal auch am Rennsteig ein entsprechender Hinweis auf den Stein fehlte.

Das haben jetzt Mitglieder des Rennsteigvereins der OG Ruhla geändert.

Die Platte hat der Renner Wolfgang Fries von der OG Ruhla am 29. November frisch saniert professionell wieder am Stein angebracht. Die Gussplatte wurde von der Firma Ruhlamat aus Marksuhl  vorher mit Hilfe des Sandstrahlverfahrens gründlich gereinigt. Die Farbgebung übernahm die Schlosserei Seyfahrt aus Ruhla. Das Umfeld des Gedenksteines wurde wieder in einen ansprechenden Zustand versetzt und am Rennsteig ein Hinweisschild angebracht. Bleibt nun zu hoffen, dass die Wanderer diese dankenswerte Initiative  auch durch den Besuch des Gedenksteines annehmen und würdigen.

Für die Nachricht möchte ich mich beim Renner Tilo Freiboth aus Ruhla recht herzlich bedanken.

Die nachfolgenden Bilder stammen von Wolfgang Fries.

Stein und Tafel vor der Sanierung

Kurz nach Anbringen der Tafel

 

 

 

Hinweis ab Abzweig zum Nebestein direkt am Rennsteig

 

 

01. Dezember

Medieninformationen

Frühes Thüringer Waldgewerbe: Archäologischer Nachweis von Glasherstellung bei Neuhaus am Rennweg

01.12.2020

Seit dem Sommer 2020 finden durch das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) im Bereich des aufgegebenen Glashüttenstandortes „Glücksthal“ bei Neuhaus am Rennweg, Lkr. Sonneberg, im Zuge der Ferngastrasse bauvorgreifende archäologische Untersuchungen statt. Neben Abfallgruben und Tausenden von Funden der Glasherstellung konnte unerwartet ein hochmittelalterlicher Pechofen freigelegt werden. Siedlungskeramik und weitere Funde datieren den Ofen in das 14. Jh.

Der Thüringer Wald und das Thüringer Schiefergebirge bildeten allgemein seit dem hohen Mittelalter eine prosperierende Wirtschaftsregion. Zu den typischen Gewerben zählten die Herstellung von sog. Waldglas, Eisen, Pech oder Holzkohle. Als Glasmacher, Pechsieder oder Köhler fanden die Menschen der Region über Jahrhunderte hinweg ihr Auskommen und prägten diese nicht zuletzt in ökologischer Sicht.

Die Grabungen nun zeigen, dass das Areal der Wüstung Glücksthal mit einer Unterbrechung im 16./17. Jh. seit dem späten Mittelalter wiederholt als Standort für frühes Waldgewerbe genutzt wurde. Die in großer Menge benötigten Ressourcen wie Holz, Sand oder Quarz waren in der Umgebung verfügbar, eine Quelle und eine gute Verkehrsanbindung, von der in der Umgebung noch heute viele Hohlwege zeugen, boten beste Voraussetzungen. Der Raubbau an den Wäldern führte dann dazu, dass die Glashütte im 19. Jh. aufgegeben wurde.

Doch auch schon Menschen der Mittelsteinzeit suchten vor mehr als 8000 Jahren den Ort auf, wie mehrere Feuersteinbruchstücke nahelegen. Insbesondere die wassergebende Quelle und der Wildreichtum der üppigen Wälder dürften die kleinen, noch überwiegend nomadisch lebenden Jäger- und Sammlergruppen angezogen haben.

Das TLDA führt seit Sommer 2019 an verschiedenen Orten bauvorgreifende Ausgrabungen an der neu zu verlegenden Ferngastrasse EGL 442 durch, die den Freistaat Thüringen auf fast 110 km durchquert.

 

Für weitere Presseauskünfte zu der Grabung steht Ihnen

Dr. Mathias Seidel, Gebietsreferent für Südthüringen, TLDA, zur Verfügung, Tel.: 0361 / 57 32 22 011).

 

Das Landesamt ist wie folgt erreichbar:

Archäologische Denkmalpflege

Dr. Anja Endrigkeit

Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie

Humboldtstraße 11

99423 Weimar

Tel.: 0361 / 57 3223-319


Bau- und Kunstdenkmalpflege

Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie

Petersberg Haus 12

99084 Erfurt

Tel.: 0361 / 57 3414-300