02. Juni bis 07. Juni
Bilder einer Runst
Vom 02. bis zum 07. Juni 2018 fand die insgesamt 139. Runst des Rennsteigvereins 1896 e.V. seit dem 28. April 1990, jenem Tag, an welchem der Rennsteig erstmals nach der politischen Wende in Deutschland wieder durchgängig begehbar war, statt.
19 Rennerinnen und Renner trafen sich am 01. Juni am späten Nachmittag in Steinbach am Wald, um sich auf die bevorstehende Runst von Blankenstein nach Hörschel einzustimmen.
02. Juni 2018: Blankenstein bis Steinbach am Wald, 28,9 km
Vor dem Runstbeginn besuchten wir die bayerische Seite der Selbitz, Wanderführer Lutz Hähner erklärte die Bedeutung der dortigen Einrichtungen
Auf der Mitte der Selbitzbrücke beginnt/ endet die traditionelle Runst, ein Pfeiler mit einem eingearbeiteten R markiert den Beginn/ Ende des Weges
Langsam kommt die Brücke in die Jahre, es müssten dringend tragende Bauteile ausgewechselt werden
Wer die Wahl hat, hat die Qual, die Suche nach dem passenden Stein, welchen man für die nächsten Tage bis an die Werra tragen muss, ist teilweise sehr langwierig - doch nach dem zünftigen Runstspruch beginnt dann auch schon das Abenteuer
der steinerne Rennsteigwanderer, nachempfunden dem Rennsteigschriftsteller August Trinius, läd zum ersten Fotostopp ein, früher stand hier ein hölzerner Rennsteigmönch, von dem wir gerne ein Bild hätten, aber leider bisher ohne Erfolg
oben auf der Höhe zwischen Kießlich und Schlegel entfaltet sich auf den umliegenden Wiesen eine wahre Blütenpracht
auch am Sauerkleeweg wieder Blütenpracht satt
in Brennersgrün am Rennsteighaus in der Alten Schule wurden wir mit Kaffee und Kuchen empfangen
Lutz und sein Stock, der angeblich schon etliche Jahre hinter dem Kurfürstenstein an einem Baum lehnt, damit werden die Jungrenner zum Altrenner geschlagen
Die Brückensteine in Steinbach am Wald stehen links und rechts der Eisenbahnbrücke, unter der Brücke verläuft die Eisenbahnlinie Saalfeld - Nürnberg, ein Zeichen der Verbundenheit zwischen Ost und West sollen sie sein
im Hotel Rennsteig in Steinbach am Wald machten wir Rast nach dem ersten Tag
Jede Gaststätte hat ihren "Renner" in puncto Essen, in Steinbach war es die Schweinshaxe
03. Juni 2018: Steinbach am Wald-Friedichshöhe, 34,1 km
Gut Runst, gut Runst, gut Runst! Oh lebe fort auf edle Art, du herrlich schöne, du schöne Rennsteigfahrt! Gut Runst! - und los geht's
Ehrung verdienstvoller ehemaliger Mitglieder des Rennsteigvereins, am Gründungsort des Vereins auf Weidmannsheil
der Gedenkstein für Reinhold Jubelt, es ist Tradition bei der Runst hier einen Strauß Blumen niederzulegen
Reinhold Jubelt im Jahre 1930
Aussicht auf den Frankenwald in der Nähe der Laubeshütte, ca 100 m südlich des Rennsteiges befindet sich diese wunderbare Aussicht, ein schmaler, beschilderter Fußweg führt dorthin
Gruppenfoto mit dem wohl berühmtesten Mann der Welt, dem Weihnachtsmann - und das im Juni!
eine kleine Rast gleich hinter Neuhaus am Rennweg
nicht gestohlen wurde dieser Stein, sondern auf der Jagd nach einer entlaufenen Kuh umgefahren, noch 2 Tage vor Runstbeginn wurde der Grenzstein geborgen und zur Sanierung nach Neuhaus zum Steinmetz Bräutigam gebracht
Aussicht auf Steinheid
Kurzweil im Eiscafe Limbach
auch eine alte Tradition bei der Runst, Ortsgruppen des Vereines begleiten die Runst, hier Mitglieder der Ortsgruppe Heinich-Rennstieg, die uns bis Oberhof begleiteten
Hütte am Dreistromstein, ein kleines Schnäpschen in Ehren, kurz vor dem Tagesziel Friedrichshöhe
die Soldatengräber an der Straße nach Friedrichshöhe, sinnlose Opfer am Ende eines noch sinnloseren Krieges
Waldidyll vor Friedrichshöhe
Empfang im Gasthof Rennsteig, Tradition bei jeder Runst, das Gläschen Sekt
der kulinarische Renner in Friedrichshöhe: 1/2 m Bratwurst
die Pension
für spezielle Feiern, ein kleines, gemütliches Nebengelass in der Pension
04. Juni 2018: Friedichshöhe-Neustadt am Rennsteig, 16,9 km
am Morgen des 3. Tages: Steinkontrolle muss sein
am restaurierten Schwarzburger Meilenstein bei der Eisfelder Ausspanne machten wir unsere erste Rast an diesem wunderschönen Tag, die Firma Trümper aus Sachsenbrunn sellte den rekonstruierten Stein am 22. Juli 2011 wieder an der Eisfelder Ausspanne auf
Waldidylle und zahlreiche historische Grenzsteine sind typisch für diesen Rennsteigabschnitt zwischen Friedrichshöhe und Masserberg
der Germarstein, oben auf der Pechleite, erinnert an Bruno von Germar, einem Rennsteigforscher. Unter der Platte soll sich eine Gabel befunden haben, die aber durch das Anbringen der Platte wahrscheinlich zerstört wurde
Am Totholz wachsen die Schwämme, die einst in Neustadt am Rennsteig weiter verarbeitet wurden
Zu Ehren von Paul Clingestein wurde dieser Stein gesetzt, leider bekam er vor einiger Zeit an einen ungünstigen Standort
Paul Clingestein war von 1932 bis 1935 Fürsteher des Rennsteigvereins
er und Elisabeth Streller machten sich einen Namen bei der Erkundung eines Rennsteig-Rheinweges, die jetzt regelmäßig als Rheinrunst begangen wird
die feierliche Weihe des Steines erfolgte am 16. Mai 1937
eine Reihe toller Sprüche fanden wir bei unserer nächsten Rast am Triniusstein
am 06. Oktober 1764 wurde Förster Laßmann von Zigeunern zwischen Masserberg und Kahlert erschossen, der Stein erinnert an die schreckliche Tat
na dann... Gut Runst!
eine Einsitzer-Bank, nichts für Wandergruppen - kurz vor Kahlert oder nach Kahlert, wo man halt herkommt
In Neustadt am Rennsteig wurden wir von Mitgliedern des Thüringer Rennsteigvereins e.V. und der Tourist Information begrüßt. Manfred Kastner, der Vorsitzende des Vereines erklärte uns im Rennsteig-Museum die dort ausgestellten Exponate und lud uns zu Kaffee und Kuchen ein, wofür wir uns recht herzlich bedanken möchten
Zusammen mit Freunden der Suhler Ortsgruppe des Rennsteigvereins ließen wir im "Hubertus" den schönen Tag ausklingen
05. Juni: Neustadt am Rennsteig - Oberhof, 25,4 km
am frühen Morgen, wie gewohnt, der Runstgesang im Neustädter Park
ein Messpunkt und eine Informationstafel erinnern an die Mitte des Rennsteiges. Sie wurde am 12. Juni 2003 bei der Neuvermessung des Rennsteiges durch Mitarbeiter des damaligen Katasteramtes Neuhaus am Rennweg und Mitgliedern des Thüringer Rennsteigvereins Neustadt am Rennsteig ermittelt.
obligatorischer Umtrunk bei der Mitte des Rennsteiges
mächtige Buche am Allzunaher Ortseingang
und wieder wurde eine Gaststätte am Rennsteig geschlossen, Ende Mai 2018 schloss das beliebte Cafe Spindler in Allzunah
unsere Damen der Pfingstrunst vor der Grazienhütte
neue Hütte an der Alten Tränke
so sah die vorhergehende Hütte aus
ein Wegweiser wartet auf seine Neusetzung
Am Mordfleck
Arnika am Mordfleck
der Herbert-Roth-Gedenkstein am Borstenplatz
Herbert Roth und Waltraud Schulz in den 50-er Jahren des 20. Jh. auf der Bühne
auch die Suhler Hütte hat bessere Zeiten erlebt, strenge Auflagen erschweren den ohnehin schon eingeschränkten Betrieb
gesehen in Oamaru auf der Südinsel Neuseelands, angebracht von der Tochter der ehemaligen Wirtsleute
der Anstieg zum Großen Beerberg beginnt
der neue Aussichtspunkt "Plänckners Aussicht"
Ausblicke nach Süden
Julius von Plänckner, 1830 verfasste er seine Abhandlung über den Rennsteig, noch heute ist sie Maßstab für den Wegeverlauf
sein Weggefährte A. Fils, ein Vermesser, schlug 1859 vor, an dieser Stelle des Rennsteiges, in einer Höhe von 973 m ü.NN, einen Aussichtspunkt zu Ehren an Julius von Plänckner zu errichten. In Petermanns Geografischen Mitteilungen des gleichen Jahres taucht bei einem seiner Meßpunkte bereits der Name Plänckners auf.
der höchste Punkt des Rennsteiges wird gemeinsam überschritten
2 Tunnel kreuzen tief in der Erde den Rennsteig, der alte Brandleitetunnel (Bahn) und der neue Rennsteigtunnel (Autobahn). Die Erinnerungstafel für den Autobahntunnel an diesem Obelisk wurde gleich nach seiner Weihe gestohlen
Waldidylle
kurz vor dem Rondell befindet sich auf dem Pfanntalskopf (868 m) der Rennsteiggarten, ein lohnenswertes Ausflugsziel
das Rondell ist erreicht, zu unserem Tagesziel ist es nicht mehr weit
im Jahre 2003 wurde das Rondell grundlegend saniert
unser Hotel für diese Nacht, das AWO-SANO, ein Hotel der Arbeiterwohlfahrt, sehr empfehlenswert
zu Beginn des 20. Jahrhunderts boomte die Sportbewegung rund um Oberhof. Gleich neben dem Hotel in Richtung Ort, befand sich das Golfhotel, zu DDR-Zeiten als Internationales Ferienlager genutzt, nach der politischen Wende verkommen
06. Juni: Oberhof - Kleiner Inselsberg, 30,2 km
Das Forstarbeiterdenkmal gegenüber vom Rondell
alles für den Wintersport - nichts für den Rennsteigwanderer
neuer Spielplatz am Grenzadler
in der Thüringer Hütte am Grenzadler
Der Oberhofer Grenzadler, historisch und modern, gibt dem Standort einen Namen, wird aber nach erfolgter Rekonstruktion nicht gebührend gewürdigt, er fristet sein Dasein zwischen Verkehrsschildern und Werbeaufstellern
feierliche Weihe des neuen Gustav-Freytag-Steines am 30.04.2010
bei Vermessungsarbeiten am 11.09.2006 gefunden, der Sockel des Gustav-Freytag-Steines, nach Prüfung des Standortes fanden wir auch die Zeugen des Steines
eines der wenigen Bilder vom alten Gustav-Freytag-Stein
beim Wachsenrasen steht der Gedenkstein für Günter Jung, einem Bergsteiger und Rennsteigfreund
Der Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist - denn vorher gehörst du ihm. (Hans Kammerlander)
Zum Gedenken an einen guten Freund - Günter Jung - seit dem 01. Juli 2004 vermisst am Nanga Parbat
eine letzte Nachricht von Günter
Die Einweihung der Hütte am Wachsenrasen erfolgte am 20. Juni 1909
in den 60 er Jahren des 20.Jahrhunderts - die Spuren russischer Panzer auf dem Rennsteig - Oberlautenberg, noch heute sind diese Spuren sichtbar, eine kleine Umleitung führt seitdem um diesen Schandfleck herum
durch Brandstiftung zerstört, die Schutzhütte bei der Neuhöfer Wiese
hier rasten wir gerne, der Imbiss von Detlef Clemens an der Neuen Ausspanne
wuchtig trotzt es hinter dem Imbiss, das neue Rennsteighaus an der Neuen Ausspanne
an der Alten Ausspanne soll auch Martin Luther vorbeigekommen sein
Die Ebertswiese
der Spitterfall, höchster natürlicher Wasserfall Thüringens liegt etwas abseits vom Rennsteig
früher ein großer Steinbruch, durch dessen geplante Erweiterung der Rennsteig in Gefahr war, jetzt ein Aussichtspunkt nach der Aufgabe des Bruches
das Possenröder Kreuz
kurz vor dem Kreuz ein erster Blick auf den Inselsberg, wenn man aus Richtung Blankenstein kommt
Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt. Wir fällen sie und verwandeln sie in Papier, um unsere Leere darauf auszudrücken. (Khalil Gibran)
Unzuverlässig wie gewohnt , trotz Anmeldung und Zusage, Keiner da im Heuberghaus
Direkt auf dem Großen Jagdberg, die Schutzhütte
Das Tagesziel ist erreicht - unser Hotel am Kleinen Inselsberg
07. Juni: Kleiner Inselsberg - Hörschel, Werraufer, 33,8 km
alle Gaststätten auf dem Großen Inselsberg hatten noch geschlossen, wir waren früh aufgebrochen, die längste Tagestour stand an
Zwei Grenzsteine auf dem Berg, beide stehen am falschen Standort und mussten der Bebauung dahinter weichen, Hauptsache sie stehen überhaupt noch. Der Turm im Hintergrund wurde vor nicht allzu langer Zeit als Aussichtsturm umfunktioniert.
Der Venetianerstein, eine wunderbare Aussicht nördlich vom Rennsteig
Obwohl die Grenzsteine unter Denkmalschutz stehen, schert sich keiner daran - offensichtlich auch nicht der Thüringen Forst und das Landesamt für Vermessung und Geoinformation, öffentliche Behörden, auf die man sich eigentlich verlassen können sollte ?
An der Waldbaude Großer Weißenberg endet eine Rennsteigleiter
der ehemalige Standort der Kapelle am Glasbach wurde neu gestaltet
Die Reste der Schillerbuche
Neu ist auch der Imbiss neben dem Parkplatz Schillerbuche
20 Jahre habe ich nach diesem Grenzstein gesucht, nach meiner Runst habe ich ihn gefunden, Grenzstein Nr. 14 Nähe Glöckner, er trennte ehemals Sachsen Meiningen und Sachsen Eisenach
am Ehrenmal des Rennsteigvereins - Glöckner
mit Willi war ich nach meiner Runst noch einmal zwischen Schillerbuche und Ascherbrück unterwegs - Große Meilerstätte
Bergwachthütte "Auerhahn"
Triniusblick und Triniusrast bei der Schlauchentalwiese, leider versperrt ein heranwachsender Wald die freie Sicht, trotzdem ein idyllischer Ort
am Wegekreuz Ruhlaer Häuschen, der Obelisk verweist auf den Verlauf des Pläncknerschen Rennsteiges und des Sallmannshäuser Rennsteiges
im Waldhotel Hubertus, Ascherbrück
Rennsteigwasserleitung - Jubelhain
Wassertretbecken Hoher Bruch
Imbiss Hohe Sonne
Sühnekreuz Wilde Sau, es ist Tradition, dass hier die "Jungrenner" zum "Altrenner" geschlagen werden - ja auch ich war davon betroffen, obwohl ich schon seit 1969 quasi auf dem Rennsteig zu Hause bin
Blumenkränze wurden hinter Clausberg geflochten
Auf dem Großen Eichelberg, wieder ein freier Blick auf die Wartburg
für seine hervorragende Leistung als Wanderführer wurde Lutz am Gonnermann's Eck geehrt
unser "Einmarsch" in Hörschel - Tor zum Rennsteig
noch bevor ich so richtig fotografieren konnte, waren die Steine von Blankenstein bereits in der Werra gelandet
"Wandern ist eine Tätigkeit der Beine und ein Zustand der Seele"
(Josef Hofmiller)
"Gut Runst"